Affekt

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ aˈfɛkt ]

Silbentrennung

Einzahl:Affekt
Mehrzahl:Affekte

Definition bzw. Bedeutung

Heftige Gefühlsregung, starke Gemütsbewegung, innere Erregung.

Begriffsursprung

Anfang des 16. Jahrhunderts entlehnt aus lateinisch affectus „Gemütsbewegung, Leidenschaft, Verfassung, Zustand“, gebildet zu lateinisch afficere „anregen, in eine Stimmung versetzen, erregen“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Affektdie Affekte
Genitivdes Affektes/​Affektsder Affekte
Dativdem Affektden Affekten
Akkusativden Affektdie Affekte

Anderes Wort für Af­fekt (Synonyme)

Emotion:
angeregter Zustand des Gemüts; psychische Erregung
Empfindung:
inneres Gefühl, seelische Regung
sinnliche Wahrnehmung, körperliches Gefühl
Gefühl (Hauptform):
das subjektive Erleben von Erregung und hirnchemischer Aktivität
Einschätzung, die nicht auf Überlegung beruht
Gefühlsaufwallung
Gefühlsausbruch:
plötzliche, oft heftige Entladung aufgestauter Gefühle
Gefühlsbewegung
Gefühlserregung
Gefühlsregung:
Regung/Bewegung des Gefühls
Gefühlswallung
Gemütsbewegung
Gespür:
Fähigkeit, Undeutliches etwas klarer zu erkennen
menschliche Regung
Regung:
ein Gefühl, das man plötzlich empfindet
Sentiment

Beispielsätze

  • Es ist doch im Affekt passiert.

  • Ausreden für Kurzschlusshandlungen sind oftmals die Affekte.

  • Hierbei handelt es sich um eine Handlung aus dem Affekt.

  • Der Wille, einen Affekt zu überwinden, ist zuletzt doch nur der Wille eines anderen oder mehrerer anderer Affekte.

  • Die gleichen Affekte sind bei Mann und Weib doch im Tempo verschieden, deshalb hören Mann und Weib nicht auf, sich misszuverstehen.

  • Seiner Affekte hat man sich nicht zu schämen, dazu sind sie zu unvernünftig.

  • Die Einsicht aber ist nicht trocknen Lichts, sondern vom Willen und den Affekten beeinflusst.

  • Der Affekt gehört immer zur Sinnlichkeit, durch was für einen Gegenstand er auch erregt werden möge.

  • Kurz, die Moralen sind auch nur eine Zeichensprache der Affekte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber vielleicht kam der Insta-Post im Affekt und zu schnell", zeigte er sich auf versöhnlich.

  • «Es muss im Affekt passiert sein, so eine Tat passt einfach nicht zu ihm», sagt ein alter Bekannter zu BLICK.

  • Die Angeklagte gab die Tat zu und behauptete, sie im Affekt begangen zu haben.

  • Aber dieser kritische Reflex ist so falsch wie der Affekt gegen die Gefühlsdramaturgie der Familienfilme.

  • Dennoch war es kein Entschluss aus dem Affekt heraus.

  • Das war Blödsinn von mir und ist im Affekt passiert.

  • Beispielsweise können uns bestimmte Affekte daran hindern, derartige Unverträglichkeiten zu bemerken.

  • Er habe im Affekt gehandelt.

  • Da heißt es dann: Unglaubwürdig, weil es nicht mit dem entsprechenden Affekt erzählt wird.

  • Der Affekt sei somit nicht entschuldbar im Sinne des Strafgesetzbuchartikels zu Totschlag.

  • Er sagte, er habe im Affekt auf ein Auto geschossen.

  • Das Gefühl der Enge wird fein und furios erzählt, das Tempo wechselt, es gibt kein Handeln mehr, nur noch Affekte.

  • Deshalb kann sich das Publikum ergötzen am schillernden, schier unerschöpflichen Reichtum an Farben, Rhythmen, Affekten und Stimmungen.

  • Der 51-jährige Viersener, hier mit seinem Anwalt, soll die Tat im Affekt begangen haben.

  • Darüber hinaus monierte der Bundesgerichtshof auch die Feststellung im ersten Urteil, wonach der Angeklagte im Affekt gehandelt habe.

  • Auch nicht zwischen Kalkül und Affekt.

  • Er verleiht ihnen seine unvergleichliche vokale Imagination der Affekte, Charaktere und Szenen.

  • Er habe sich in die Situation hineingesteigert und im Affekt zugestochen, als ihn sein Nachbar beim Öffnen der Tür anbrüllte.

  • Das ist der Affekt: Das Strebevermögen wird bewegt, noch bevor der Wille es regulieren kann.

  • In bestimmten antiindividualistischen, antiintellektuellen Affekten gibt es durchaus Berührungen.

Häufige Wortkombinationen

  • im Affekt handeln; eine Tat im Affekt begehen; einen Entschluss im Affekt fassen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Af­fekt?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Af­fekt be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × F, 1 × A, 1 × E, 1 × K & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × F, 1 × K, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten F mög­lich. Im Plu­ral Af­fek­te zu­dem nach dem K.

Das Alphagramm von Af­fekt lautet: AEFFKT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Frank­furt
  3. Frank­furt
  4. Essen
  5. Köln
  6. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Fried­rich
  3. Fried­rich
  4. Emil
  5. Kauf­mann
  6. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Fox­trot
  3. Fox­trot
  4. Echo
  5. Kilo
  6. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Af­fekt (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Af­fek­te (Plural).

Affekt

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Af­fekt ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Athy­mie:
verflachter Affekt, verringertes Gefühlsleben
Kurz­schluss­hand­lung:
unüberlegte, in Affekt begangene Handlung
Kurz­schluss­tat:
unüberlegte, in Affekt begangene Tat
pa­ra­thym:
nicht stimmungsgemäß; eine Gefühlserregung habend, die nicht zur Situation passt; einen inadäquaten Affekt habend (beispielsweise heiteres Lachen auf einer Beerdigung)
Vor­trags­be­zeich­nung:
Musik: Angaben und Vorschriften des Komponisten zum Notentext für den Vortrag eines Musikstückes in Form von Wörtern, Abkürzungen oder speziellen Zeichen in Hinsicht auf Tempo, Lautstärke und Dynamik, Affekt, Artikulation, Spieltechnik oder Phrasierung

Buchtitel

  • Emotionale Nachbarschaft. Affekte in deutschen und polnischen Pressediskursen. Teil 2 Gesine Lenore Schiewer, Janusz Pociask | ISBN: 978-3-44712-181-1
  • Genre: Poetik und Affekt Hermann Kappelhoff, Matthias Grotkopp | ISBN: 978-3-11061-321-6

Film- & Serientitel

  • Affekt (Kurzfilm, 2015)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Affekt. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Affekt. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2731022, 2718803, 2718798, 2385337, 2290849 & 1294318. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. wissen.de
  2. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  3. promiflash.de, 04.02.2023
  4. blick.ch, 12.02.2021
  5. bernerzeitung.ch, 10.08.2020
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  7. leonberger-kreiszeitung.de, 05.12.2018
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  9. sueddeutsche.de, 10.08.2016
  10. blick.ch, 08.07.2015
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  14. maerkischeallgemeine.de, 03.03.2011
  15. fuldaerzeitung.de, 30.03.2010
  16. wz-newsline.de, 03.06.2009
  17. rhein-main.net, 10.07.2008
  18. sueddeutsche.de, 08.10.2007
  19. welt.de, 03.04.2006
  20. archiv.tagesspiegel.de, 06.07.2005
  21. archiv.tagesspiegel.de, 27.03.2004
  22. spiegel.de, 21.08.2003
  23. Die Zeit (23/2002)
  24. Die Welt 2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Berliner Zeitung 1999
  27. Tagesspiegel 1998
  28. Rheinischer Merkur 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Berliner Zeitung 1995