wecken

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: We­cken (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvɛkn̩ ]

Silbentrennung

wecken

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas hervorrufen, etwas in jemandem entstehen lassen

  • jemanden aus dem Schlaf holen, wach machen

Begriffsursprung

Von mittelhochdeutsch wecken, althochdeutsch wecchen im ursprünglichen Sinne von „frisch, munter machen“

Konjugation

  • Präsens: wecke, du weckst, er/sie/es weckt
  • Präteritum: ich weck­te
  • Konjunktiv II: ich weck­te
  • Imperativ: wecke! (Einzahl), weckt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­weckt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für we­cken (Synonyme)

alarmieren:
in Unruhe versetzen
jemanden aufmerksam machen, warnen
aufrütteln
aufscheuchen:
ein Tier aus einer Ruheposition oder einem Versteck zur Flucht zwingen, auch übertragen: jemanden aus der Ruhe bringen
aufschrecken:
(eine Person, ein Tier) plötzlich erschrecken und damit aus dem Schlaf, aus einer Ruheposition reißen
(jemandem) plötzlich etwas bewusst machen, was unangenehme Emotionen auslöst
aufwecken:
jemandes Schlaf beenden
elektrisieren (ugs.):
bei jemandem plötzlich erstaunte Aufmerksamkeit erregen
etwas mit elektrischem Strom behandeln, traktieren; unter Strom setzen
emporreißen:
(gewaltsam, ohne Vorsicht, Rücksicht) schnell, ruckartig nach oben, in die Höhe (empor) ziehen
erschüttern:
in schwingende Bewegung bringen
übertragen: jemanden emotional beunruhigen
wachrütteln:
einen Schlafenden heftig hin und her bewegen und dadurch aufwecken
jemanden aus einer gewissen Lethargie, Gleichgültigkeit, Starre reißen
munter machen
(jemanden) aus dem Bett holen (für / um zu)
(jemanden) aus dem Bett klingeln
(jemanden) aus dem Schlaf holen (für / um zu)
(jemanden) aus dem Schlaf klingeln
(jemanden) aus dem Schlaf reißen
(jemanden) aus seinen Träumen reißen
(jemanden) wach machen
(jemanden) wachklingeln

Sinnverwandte Wörter

her­vor­ru­fen:
(einen Geist oder Ähnliches) herbeirufen; beschwören
die Ursache oder der Grund von etwas sein
in­i­ti­ie­ren:
einen Anfangsimpuls zu etwas geben; etwas in die Wege leiten
in einen Kreis einführen, häufig: offiziell zum Mitglied in einer Gemeinschaft mit festen Regeln und Ritualen gemacht werden

Redensarten & Redewendungen

  • schlafende Hunde wecken

Beispielsätze

  • Durch dieses Erlebnis wurde seine Neugier geweckt.

  • Leider muss ich Dich jetzt schon wecken.

  • Er sagte, das Erdbeben habe ihn geweckt.

  • Der Buchtitel hat sein Interesse geweckt.

  • Ich möchte sie selbst wecken.

  • Maria schüttete Tom, um ihn zu wecken, kaltes Wasser ins Gesicht.

  • Doch Alcmena, die Mutter der Jungen, hörte den Schrei und weckte ihren Mann.

  • Das weckt meine Neugier.

  • Ich will die Kinder nicht wecken.

  • Tom bat Maria, ihn um halb drei zu wecken.

  • Ich wollte dich nicht wecken.

  • Das weckt so viele Erinnerungen.

  • Ich könnte ihn mit einem Eimer kalten Wassers wecken.

  • In drei Minuten Erinnerungen von drei Jahren zu wecken, das schafft nur Musik.

  • Du hast meine Neugier so sehr geweckt, dass ich sie auch kennenlernen will.

  • Maria schüttete Tom einen Eimervoll kalten Wassers ins Gesicht, um ihn zu wecken.

  • Die Frau weckt das Mädchen.

  • Ich wecke euch nicht.

  • Danke, dass Sie mich geweckt haben!

  • Das Gebrüll der Kanonen in Ukraine weckt den Lehnsherrn, der in den Seelen der Menschen schläfrig ruht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als ein Unglück geschieht, wird sie von den Dorfbewohnern beschuldigt, die Kreatur geweckt zu haben.

  • Beide hatten vor etwa eineinhalb Jahren auch das Interesse von größeren Klubs geweckt.

  • Allzu große Hoffnungen, die Sternschnuppen zu sehen, will Leonhardt allerdings nicht wecken: „Die Orioniden sind nicht besonders intensiv.

  • Aber ich wollte da keine Erwartungshaltung wecken, solange nicht alles durch den Validierungsprozess ist.

  • Aber dieses Ereignis hat wohl erstmalig ein Bewusstsein für etwas geweckt, das mich später sehr interessiert hat.

  • Aber auch Gehirnreize wie Gerüche können Erinnerungen an ein Lied wecken und einen Ohrwurm auslösen.

  • Sie können bei ihnen Erinnerungen aktivieren, Emotionen und Mitteilungsbedürfnis wecken.

  • Allerdings sollen die Namen lediglich Emotionen wecken, denn mit südamerikanischem Temperament hat das Salsa recht wenig gemein.

  • Ich will keine Schuldgefühle wecken, sondern ich komme bis heute, um aufzuklären und zu warnen.

  • Dass Kunststoffe Emotionen wecken, beweise die Automobilindustrie und beim Thema Design dürften die Kunststoffe auch nicht fehlen.

  • Dieser würde dazu beitragen, schon bei den Kindern ein Gefühl für die Bedeutung einer gesunden Ernährung zu wecken.

  • Die erneuten Feindseligkeiten hatten Befürchtungen vor einem abermaligen Abgleiten in den Bürgerkrieg geweckt.

  • Häufig werden auf diese Weise verloren geglaubte Fähigkeiten wieder geweckt.

  • Früher hätte man mich nachts um drei Uhr wecken können, dann hätte ich diese Nationen alleine weggeschossen.

  • "Wir wollen die Neugierde wecken und kritische Ärzte ausbilden, damit sie sich besser in der Datenüberflutung zurechtfinden", sagt Burger.

  • Aber die Jungs haben Interesse geweckt für diese Art von Musik.

  • Der Unternehmer Jost Stollmann hat mit seinen wenigen Wahlkampfauftritten viel Aufmerksamkeit geweckt.

  • Doch die Stücke wecken nicht nur rosige Erinnerungen.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf we­cken?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb we­cken be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × K, 1 × N & 1 × W

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × K, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von we­cken lautet: CEEKNW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Chem­nitz
  4. Köln
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Cäsar
  4. Kauf­mann
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. Char­lie
  4. Kilo
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

wecken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort we­cken ent­spricht dem Sprach­niveau A2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist stei­gend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­riss:
kurze Zusammenfassung / kurzer Auszug eines Textes, der das Interesse der Leser wecken soll
be­elen­den:
jemanden im Innersten stark erschüttern, einen tiefen seelischen Schmerz empfinden; jemanden in eine niedergedrückte, traurige Stimmung versetzen, traurige Gefühle wecken; Mitgefühl, Mitleid mit jemandem empfinden
Cliff­han­ger:
Neugier weckende Gestaltung des Endes eines (Kunst)Werks, das Teil einer Fortsetzungsserie ist, um Lust auf die Fortsetzung zu wecken
emo­ti­o­na­li­sie­ren:
mit Gefühlen versehen; Gefühle wecken
Las­zi­vi­tät:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die bewusst den Körper einsetzt, um durch sexuelle Reize (laszives Verhalten) zu verführen oder Begehren/Begierde zu wecken
nä­her­brin­gen:
bei jemandem Verständnis für oder Interesse an etwas wecken
pur­ren:
wecken (weil nun der eigene Wachdienst beginnen soll)
ran­klot­zen:
das (sexuelle) Interesse des Gegenübers zu wecken suchen; jemanden anmachen
rei­zen:
jemandes Interesse wecken
schre­cken:
nur in Wendungen wie „jemanden aus dem Schlaf / den Träumen / den Gedanken schrecken“: unsanft wecken, aufscheuchen

Buchtitel

  • Begeisterung wecken. Anleitung zu transformativem Lehren und Lernen Douglas Yacek | ISBN: 978-3-15014-410-7
  • Bloß nicht wecken! Ralf Butschkow | ISBN: 978-3-83390-857-6
  • Den Geist Europas wecken Christoph Quarch | ISBN: 978-3-95890-589-4
  • Im Morgenkreis den Teamgeist wecken Andrea Erkert | ISBN: 978-3-80800-890-4
  • Löwen wecken Ayelet Gundar-Goshen | ISBN: 978-3-03695-940-5
  • Menschen führen Leben wecken Anselm Grün | ISBN: 978-3-42334-277-3
  • Mit Liedern Erinnerungen wecken Andrea Erkert, Christian Hüser | ISBN: 978-3-76156-845-3
  • Nicht den Drachen wecken Bianca Schulze | ISBN: 978-3-75120-009-7
  • Nur mal schnell das Faultier wecken Knut Krüger | ISBN: 978-3-42371-856-1
  • Pssst, nicht den Tiger wecken! Lena Kleine Bornhorst | ISBN: 978-3-78910-980-5
  • Schlafende Drachen weckt man nicht Miriam Mann | ISBN: 978-3-75130-017-9
  • Tote Hunde weckt man nicht T. H. Campbell | ISBN: 978-3-98942-067-0
  • Ungeheuer weckt man nicht Barbara Iland-Olschewski | ISBN: 978-3-84584-063-5

Film- & Serientitel

  • Der Künstler Billy Wilder (oder: Schlafende Regisseure weckt man nicht) (Doku, 1993)
  • Unrest – Schrei nicht, Du weckst die Toten (Film, 2006)
  • Wie man Prinzessinnen weckt (Film, 1978)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: wecken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: wecken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12415780, 12148350, 11824980, 11213640, 11002490, 10668480, 9413120, 8123840, 8047380, 7460820, 7328550, 6850650, 6690290, 6032470, 5290280, 4634500, 4205060 & 4142110. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1
  2. derstandard.at, 14.05.2022
  3. faz.net, 23.10.2020
  4. idowa.de, 02.10.2019
  5. motorsport-total.com, 30.06.2018
  6. welt.de, 27.03.2017
  7. presseportal.de, 04.11.2016
  8. bild.de, 27.05.2012
  9. teltarif.de, 24.07.2011
  10. neues-deutschland.de, 20.07.2010
  11. stz-online.de, 19.12.2008
  12. szon.de, 30.10.2007
  13. de.today.reuters.com, 16.08.2006
  14. abendblatt.de, 18.03.2005
  15. f-r.de, 06.09.2002
  16. Die Zeit (43/2001)
  17. DIE WELT 2000
  18. Berliner Zeitung 1998
  19. Berliner Zeitung 1996