stieben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtiːbn̩ ]

Definition bzw. Bedeutung

  • in winzigen Teilchen davonfliegen

  • sich rasch zerstreuen

Begriffsursprung

Von mittelhochdeutsch stieben zu althochdeutsch stioban; die weitere Herkunft ist unbekannt

Konjugation

  • Präsens: stiebe, du stiebst, er/sie/es stiebt
  • Präteritum: ich stob/​stiebte
  • Konjunktiv II: ich stöbe/​stiebte
  • Imperativ: stiebe! (Einzahl), stiebt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­sto­ben
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für stieben (Synonyme)

atmen:
eine Stimmung wahrnehmen, erspüren
Luft in die Lunge und wieder hinauspumpen
aufstauben
aufwirbeln:
lose liegende Teilchen in die Luft wirbeln
nach oben wirbeln
auseinanderlaufen:
in verschiedene Richtungen rennen
in verschiedene Richtungen zeigen
dahinpreschen (ugs.)
davonfliegen:
eine so gute Leistung erbringen, dass andere nicht mehr mithalten können, sondern abgehängt werden
sich durch die Luft (fliegend) entfernen oder durch die Luft weggetragen werden
davonhasten
davonhetzen
davonlaufen:
sich schnell vom Ort des Geschehens entfernen
davonwirbeln
die Beine in die Hand nehmen (ugs., fig.)
düsen (ugs.):
sich rasch, eilig fortbewegen
eilen (geh.):
etwas eilt: etwas ist dringlich, schnell von Nöten
etwas schnell machen oder zügig erledigen
fegen (fig.):
mit einem Besen entfernen
sich sehr schnell fortbewegen
fitschen (ugs., ruhrdt.)
fliegen (mit Richtungsangabe) (geh., dichterisch, fig.):
(als Pilot) ein Luft- oder Raumfahrzeug führen
(irgendwohin) geworfen, geschleudert werden
flitzen (ugs.):
sich schnell vorwärts bewegen
galoppieren (Tier):
auf einem Tier, das im Galopp läuft, reiten
bei Tieren (hauptsächlich Pferden): im Galopp laufen
hasten:
schnell und stoßartig reden
sich schnell bewegen, sich in Hast bewegen
hauchen:
sanft flüstern
sanft und gezielt durch den Mund ausatmen
hetzen:
(ein abgerichtetes Tier, übertragen die Polizei oder Ähnliches) auf jemanden loslassen, dazu veranlassen, auf jemanden loszugehen/jemanden zu verfolgen
Hass hervorrufen gegen jemanden/etwas, Stimmung machen gegen jemanden/etwas
jagen (ugs.):
einen Menschen verfolgen
Jagd ausüben, Tier verfolgen und erlegen
(schnell) laufen (Hauptform):
(als Besitzer) in einer Liste, Kartei oder Ähnlichem eingetragen, registriert sein
dargeboten oder ausgestrahlt werden
pesen (ugs.):
sich schnell vorwärts bewegen
preschen (ugs.):
sich eilig fortbewegen, sich sehr schnell irgendwohin bewegen (laufen, fahren, reiten oder Ähnliches)
prusten:
Luft ausstoßen (wie) bei Lachen
Luft deutlich aus der Nase stoßen
pusten:
in übertragenen Bedeutungen: heftig atmen, weil man erschöpft ist, oder auch: in ein Alkoholmessgerät blasen
umgangssprachlich: durch plötzliches heftiges Ausatmen einen starken Luftstrom erzeugen
rasen:
sich (übermäßig) schnell bewegen
wüten, toben
rennen:
etwas häufig machen
sich schnell zu Fuß fortbewegen, schnell laufen
sausen (ugs.):
Hilfsverb haben, landschaftlich (besonders in der Schweiz), in Bezug auf Getränke wie Most oder Federweißer: sehr stark gären, viel Schaum entwickeln
Hilfsverb haben, meist nur unpersönlich: ein scharfes Geräusch verursachen, das gleichmäßig an- und abschwillt und an Reibung erinnert
schießen (fig.):
(günstig) erwerben
(schnell) wachsen
schnauben:
geräuschvoll atmen
sich die Nase putzen
schnellen:
etwas kräftig beschleunigen und wegschleudern
sich schnell von einem Ort, von einer Position wegbewegen
sich verteilen
sich zerstreuen
sprinten:
am Sprint teilnehmen, die Kurzstrecke laufen
schnell laufen, wie beim Sprint
sprühen:
auch im übertragenen Sinne: ein besonderes Gefühl ausstrahlen
eine Flüssigkeit sehr fein auf eine Oberfläche auftragen; feine Partikel verteilen
spurten (ugs.):
die Geschwindigkeit auf das Höchste beschleunigen
stürmen (ugs.):
einen nach vorne auf den Gegner gerichteten Angriff unternehmen
einen Ort gegen Widerstand einnehmen
weglaufen:
seine Familie, sein Heim oder seinen Partner verlassen
sich rinnend, fließend entfernen
wetzen (ugs., regional):
sehr schnell rennen
wieder scharf machen, besonders: Klingenstahl durch Schleifen schärfen
wirbeln:
wild und ungeordnet durcheinanderströmen
zischen (ugs.):
intransitiv, Hilfsverb haben: ein Geräusch machen wie Luft, die durch eine enge Öffnung strömt
intransitiv, Hilfsverb haben: in scharfem Ton mehr oder weniger flüsternd reden

Beispielsätze

  • Der Schmied schlägt das Eisen, dass die Funken stieben.

  • Wer ins Feuer bläst, dem stieben die Funken in die Augen.

  • Man bläst so lang in die Asche, bis einem die Funken in die Augen stieben.

  • Gib auf die Funken acht, die aus dem Kamin stieben!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Funken stieben, wenn das mit Diamantenstaub beschichtete Band die Stahlbewehrung im Beton durchtrennt.

  • Und die hätte ich auch gerne, morgens um sieben, wenn die Laubbläser stieben.

  • «Das hat gestoben wie in der Sahara dort unten, eine stupide Arbeit», erzählt Camenisch.

  • Die Schweine stieben heran, schwarzgrau, mit dünnen Fesseln und lang gezogenen Schnauzen, wie es sich für die Ibéricos gehört.

  • Kader Muhammad Abubakir legt also Holz nach, lässt aus dem Grill die Funken stieben und sagt, dass es ihm nicht heiß genug sein könne.

  • In Großaufnahme erhält Rinkes Gewitzel Wucht, stieben Funken aus seinen "Asphalt"-Dialogen.

  • Bisher sind 13 Menschen erkrankt, von denen vier an den Folgen gestoben sind.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf stieben?

Anagramme

Wortaufbau

Das Verb stieben be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × I, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von stieben lautet: BEEINST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Ingel­heim
  4. Essen
  5. Ber­lin
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Ida
  4. Emil
  5. Berta
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. India
  4. Echo
  5. Bravo
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

stieben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort stieben ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: stieben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: stieben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4900749, 3263826 & 2351750. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1
  2. nnn.de, 27.03.2022
  3. neues-deutschland.de, 06.11.2016
  4. woz.ch, 23.12.2009
  5. Die Zeit (23/2003)
  6. sueddeutsche.de, 07.08.2003
  7. sueddeutsche.de, 19.08.2002
  8. Berliner Zeitung 1997