schläfrig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃlɛːfʁɪç]

Silbentrennung

schläfrig

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von dem mittelhochdeutschen Wort "slāferic"; althochdeutschen "slāfarag", welches eine Derivation (Ableitung) des Substantivs slāf (neuhochdeutsch: Schlaf) mit dem althochdeutschen Suffix -arag bzw. dem mittelthochdeutschen Suffix -eric (neuhochdeutsch: -ig) ist.

Alternative Schreibweise

  • schläferig (Nbf.)

Steigerung (Komparation)

  1. schläfrig (Positiv)
  2. schläfriger (Komparativ)
  3. am schläfrigsten (Superlativ)

Anderes Wort für schläf­rig (Synonyme)

(jemand) kann kaum die Augen aufhalten
(jemandem) fallen die Augen zu
(sich) kaum noch auf den Beinen halten (können)
(sich) Streichhölzer zwischen die Augen(lider) klemmen (ugs.)
benommen:
physisch und psychisch eingeschränkt/gedämpft
dösig (ugs.)
ein fades Aug haben (ugs., wienerisch)
hundemüde:
mit einem großen Bedürfnis nach Schlaf, sehr müde; aufgrund übermäßiger Anstrengung stark ermüdet, sehr erschöpft
müde:
kraftlos, ohne Kraft
schläfrig, schlafbedürftig
reif fürs Bett
schlafbedürftig
schlaftrunken:
noch vom Schlaf benommen; durch Müdigkeit hervorgerufenes Gefühl, als sei man betrunken
somnolent (fachspr.):
stark bzw. krankhaft schläfrig sein
sterbensmüde
todmüde:
mit einem großen Bedürfnis nach Schlaf, sehr müde; aufgrund übermäßiger Anstrengung stark ermüdet, sehr erschöpft
übermüdet
übernächtigt:
aussehend, als habe man zu wenig geschlafen
unter Schlafmangel leiden
verpennt (ugs.)
verschlafen:
schläfrig, schlafgezeichnet, obwohl wach dem Schlafe noch nicht entkommen
vor Müdigkeit umfallen

Sinnverwandte Wörter

ab­ge­kämpft:
erschöpft von sehr großer Anstrengung
abgeschlafft
ab­ge­spannt:
aufgrund Anstrengung kraftlos, ohne Energie, Erholung brauchend
mit gestrafften Seilen in vertikaler Lage fixiert
bett­reif:
sehr müde, so dass das Bedürfnis nach Schlaf groß ist; vom Wunsch erfüllt, endlich zum Schlafen ins Bett gehen zu können
entkräftet
er­le­digt:
beendet, fertiggestellt, zu den Akten gelegt
ermüdet, erschöpft
er­mü­dend:
Kraft raubend, anstrengend, Müdigkeit verursachend
ermüdet
er­schla­gen:
als unpersönliches Verb: in hohem Maße beeindrucken, beschäftigen, fordern
jemanden mit Worten, Zahlen, Fakten überfluten
er­schöpft:
von Dingen: verfügbares Pensum aufgebraucht
von Personen: sehr müde und ausgelaugt sein
erschossen
ge­rä­dert:
wegen einer Anstrengung sehr erschöpft
ge­schafft:
nach einer Anstrengung erschöpft, kraftlos
ka­putt:
Ehe, zwischenmenschliche Beziehung: völlig zerrüttet, zerstört
in einem schadhaften oder funktionslosen Zustand
kraft­los:
ohne Kraft, mit nur sehr wenig Kraft
lang­sam:
allmählich, in kleinen Schritten voranschreitend
eine niedrige Geschwindigkeit aufweisend, lange Zeit benötigend
matt:
mit Anzeichen von Ermüdung oder Erschöpfung, mitnichten lebhaft oder rege
nicht durchsichtig, nur durchscheinend
mit­ge­nom­men:
behalten worden, zu seinem Besitz gemacht worden
belastet/beansprucht/beschädigt
platt:
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
ohne Erhebung, in die Breite gehend
ruhebedürftig
schlaff:
ohne Festigkeit, ohne Spannung
schlapp:
keine Energie habend, erschöpft
locker ohne Spannung herabhängend
trä­ge:
arm an Bewegung
Chemie: nur schwer reagierend
un­auf­merk­sam:
geistig abwesend, nicht auf eine Sache konzentriert
wenig Zuvorkommenheit zeigend
unausgeschlafen

Gegenteil von schläf­rig (Antonyme)

hell­wach:
geistig sehr fit, völlig klar denkend, einen wachen Verstand besitzend
sich in einem völlig ausgeschlafenen Zustand befindend
mun­ter:
fröhlich und aktiv

Beispielsätze

  • Ihre Stimme klang schläfrig.

  • Nach der anstrengenden Paddeltour war er ganz schläfrig und müde.

  • Die Spritze machte sie schläfrig.

  • Du hast einen schläfrigen Blick, hast du etwa schlecht geschlafen?

  • Immer noch schläfrig, nicht wahr?

  • Er fühlte sich schläfrig.

  • Tom ist ziemlich schläfrig.

  • Ich fühle mich sehr schläfrig.

  • Bist du schläfrig, Schatz?

  • Nach dem Abendessen werde ich immer schläfrig.

  • Tom sagte, er sei nicht schläfrig.

  • Layla wirkte schläfrig.

  • Jetzt bin ich sehr schläfrig.

  • Ich glaube, Tom ist noch schläfrig.

  • Tom fühlte sich schläfrig.

  • Tom und Maria sehen schläfrig aus.

  • Tom war nicht schläfrig.

  • Tom schien schläfrig zu sein.

  • Tom wirkte schläfrig.

  • Tom sah schläfrig aus.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das 0:1 war die Quittung für eine schläfrige erste Viertelstunde.

  • Hernández agiert nach einer Flanke von der linken Seite viel zu schläfrig und will den Ball aus dem Sechzehner schlagen.

  • Das hat nicht geklappt, weil wir nicht schnell genug auf den Beinen und viel zu schläfrig waren“, übte Galbas deutliche Kritik.

  • Auf seine schläfrige Wache kann er sich nicht verlassen.

  • Nach dem Dinner fuhren sie den schläfrig gewordenen Salzburger zurück in seine Villa nach Salzburg.

  • Es hat bei Brooks aber auch viele nicht ganz so gute Tage gegeben, an denen er schläfrig und phlegmatisch wirkte und ein bisschen verhuscht.

  • Doch Gnabry bestrafte die schläfrigen Hamburger und glich kaum bedrängt noch vor der Pause wieder aus.

  • Etwas schläfrig kam der VfL anschließend aus der Kabine.

  • Nach seiner starken Leistung in Nürnberg traf der Frankfurter Joselu auch zur Führung gegen schläfrige Gladbacher (16.).

  • Das Spazierenfahren auf dem Weg dorthin beruhigt und macht schläfrig", erklärt Ohly-Nauber.

  • Nach einer etwas schläfrigen Phase im dritten Satz schafft es der TVL aber dennoch, auch diesen Satz klar mit 25:19 zu gewinnen.

  • Mehr als 19 Prozent der unter Schlaflosigkeit Leidenden gaben an, tagsüber häufig oder sogar ständig müde oder schläfrig zu sein.

  • Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.

  • Als die Nachrichten um fünf Uhr morgens den Gewinner verkünden, reißt es auch die schläfrigsten Besucher von den Sitzen.

  • Oder lieber schläfrig bleiben in einer Selbstzufriedenheit, die unbewusst in Kauf nimmt, dass sie anderen Leid verursacht?

  • Wir haben schläfrig gespielt, so kann man nicht gewinnen.

  • Es half auch weder, alle Fenster auf der dem Hof zugewandten Wohnungsseite zu verriegeln, noch machte die nun stickige Luft schläfrig.

  • Das Schlaraffenland ist schläfrig.

  • Die Dächer aus Schiefer, die Straßen sauber, die Tage schläfrig.

  • Müde und schläfrig setzte sie sich an ihren Platz, doch es gab wieder nur zähen Fisch!

  • Im feinen "nachtstudio" des ZDF gab es dann ein schläfriges Erwachen in der Gegenwart.

  • Großes Nachdenken, an Alzheimer glauben, schläfrige Frau peinlich befragen.

  • "Ich bin aber wach", sagte er so schläfrig, als sei er im Begriff einzunicken.

  • Messer Banzani braucht nur wenige Takte, um die schläfrige Masse in tanzwütige Partygeister zu verwandeln.

  • Das will er immer vehmenter vorführen und hat deshalb seinem schön schläfrigen Konzeptalbum "Night Music" ein Songspiel folgen lassen.

  • Wir tuckern schläfrig über den Sandweg.

  • Der schläfrige 'Aufpasser' rieb sich die Augen, als seine 'Musikfreunde' im Morgengrauen im Schlepptau der Polizei heraustrotteten.

  • Kurzum, er döste schläfrig vor sich hin.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm schläf­rig be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × R, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem F mög­lich.

Das Alphagramm von schläf­rig lautet: ÄCFGHILRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Leip­zig
  5. Umlaut-Aachen
  6. Frank­furt
  7. Ros­tock
  8. Ingel­heim
  9. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Lud­wig
  5. Ärger
  6. Fried­rich
  7. Richard
  8. Ida
  9. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Lima
  5. Alfa
  6. Echo
  7. Fox­trot
  8. Romeo
  9. India
  10. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort.

schläfrig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort schläf­rig kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

er­mü­den:
Hilfsverb „haben“: müde, schläfrig machen
Hilfsverb „sein“: müde, schläfrig werden
Schläf­rig­keit:
den Eindruck vermitteln, schläfrig zu sein
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schläfrig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schläfrig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10645378, 8961778, 8835988, 8828800, 8764847, 8596405, 7724436, 7696815, 7319886, 7024278, 6864307, 6834727, 6625211, 6625117, 6625116 & 6619014. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. saarbruecker-zeitung.de, 16.10.2022
  2. zdf.de, 27.10.2021
  3. ikz-online.de, 16.02.2020
  4. braunschweiger-zeitung.de, 02.08.2019
  5. salzburg24.at, 16.04.2018
  6. tagesspiegel.de, 31.05.2017
  7. sportschau.de, 26.11.2016
  8. m.rp-online.de, 24.01.2015
  9. handelsblatt.com, 27.03.2014
  10. feeds.rp-online.de, 03.02.2012
  11. saarbruecker-zeitung.de, 31.03.2011
  12. aerzteblatt.de, 09.02.2010
  13. glaubeaktuell.net, 08.11.2009
  14. taz.de, 05.11.2008
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  21. DIE WELT 2001
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. Die Zeit (5/2000)
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  25. Tagesspiegel 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995