träge

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈtʁɛːɡə]

Silbentrennung

träge

Definition bzw. Bedeutung

Alternative Schreibweise

Steigerung (Komparation)

  1. träge (Positiv)
  2. träger (Komparativ)
  3. am trägsten (Superlativ)

Anderes Wort für trä­ge (Synonyme)

bequem:
Anstrengung vermeidend
beim Verwenden ein gutes Gefühl gebend
faul:
auf Gesellschaftsordnungen, Finanzgeschäfte oder allgemeine Missstände bezogen: falsch, fragwürdig, verdächtig, problematisch oder nicht in Ordnung
keine Lust bzw. Motivation besitzend, sich einer anstrengend erscheinenden Angelegenheit zu widmen
müßig:
keine oder keine sinnvolle Beschäftigung ausübend
von Gedanken, Ideen und Fragen: ohne praktische Bedeutung
passiv:
erduldend, was einem passiert, ohne etwas dagegen zu tun
im Zustand, nichts zu tun
phlegmatisch:
kaum zu erregen; nur schwer zu einer Handlung motivierbar
pomadig (ugs.):
anmaßend oder blasiert auftretend und sich gebend
langsam, träge oder schwerfällig agierend
tatenlos:
ohne etwas zu tun, ohne dass etwas getan wird (meistens verwendet bei Situationen, die ein Eingreifen erfordern)
untätig:
häufig mit abwertendem Unterton: nichts tuend, keine Aktivität zeigend
apathisch:
teilnahmslos, stumpf
indolent (geh.):
bildungssprachlich: geistig träge
Medizin, von Krankheiten oder krankhaften Prozessen: keine Schmerzen verursachend
lethargisch:
schwerfällig
schwerfällig:
langsam, ohne Leichtigkeit
teilnahmslos:
ohne innere Beteiligung, ohne Emotionen, ohne Mitgefühl
beamtenhaft (ugs., abwertend, fig.)
behäbig:
altertümlich oder ausladend in der Größe
schwerfällig und träge im Verhalten
bummelig (ugs.)
lahm:
langsam seiend oder sich nur behäbig bewegend, nicht schnell vorwärts gehend
Medizin, von einem Körperteil oder Organsystem: gelähmt und daher unbeweglich
lahmarschig (derb):
derb: langsam und ohne Schwung, langweilig und ohne Elan
langsam:
allmählich, in kleinen Schritten voranschreitend
eine niedrige Geschwindigkeit aufweisend, lange Zeit benötigend
schleppend:
ein Vorgang, der nur langsam vor sich geht
tranig (ugs.)
antriebslos:
ohne Antrieb, ohne innere Motivation, passiv
ohne eigenen Antrieb
gleichgültig:
nicht adverbial: nicht wichtig; unbedeutend
ohne Interesse, Teilnahme an etwas
halbherzig:
sich nicht voll für etwas einsetzend: ohne echte Motivation, ohne Elan, ohne Energie
lustlos:
keine Freude oder Motivation zeigend; ohne Verlangen
ohne Antrieb
ohne Elan
ohne Energie
ohne Interesse
schwunglos

Weitere mögliche Alternativen für trä­ge

abgestumpft
bewegungslos:
ohne Bewegung, regungslos
dumpf:
gedämpft klingend, mit wenigen Obertönen
nach abgestandener Luft, nach Muff, Moder riechend
indifferent:
unentschieden zwischen oder gleichgültig gegenüber mehreren Möglichkeiten
inert:
Chemie: nur begrenzt chemische Reaktionen eingehend
veraltet: wenig/nicht aktiv
interesselos
leidenschaftslos
stumpf:
dreist, wenig elegant
Eigenschaft eines Winkels, der zwischen 90° und 180° groß ist
unbeteiligt:
bei einer bestimmten Handlung nicht aktiv dabei
im Gegensatz zu anderen keine Aufmerksamkeit zeigend; desinteressiert, teilnahmslos
unbewegt
unempfindlich:
auf Grund seiner Konsistenz nicht leicht zu beschädigen
seelisch nicht leicht verletzbar

Gegenteil von trä­ge (Antonyme)

ak­tiv:
aktives Material: radioaktive Strahlen aussendend
im Aktiv befindlich (= Konjugationsformen des Verbs)

Beispielsätze

  • Die Gleichheit von "schwerer Masse" und "träger Masse" führt dazu, dass die Bahnen der Planeten unabhängig von Planetenmasse und ihrer Beschaffenheit sind.

  • Die Wimpel hingen träge herab, da kein Lüftchen wehte.

  • So träge wie jetzt gerade ist Peter sonst nie.

  • Oxidierte Metalle hielt man bisher für chemisch sehr träge – zu Unrecht, wie Chemiker der Ruhr-Universität Bochum in Zusammenarbeit mit Kollegen der Universität Tulane (New Orleans, USA) nachweisen konnten.

  • Die Jugend ist träge.

  • Der Fluss fließt träge unter der Brücke hindurch.

  • Tom ist kein träger Mensch.

  • Die roten Fische schwimmen träge im See.

  • Emotional bin ich träge.

  • Körperlich bin ich träge.

  • Geistig bin ich träge.

  • Meine Gedanken sind träge.

  • Eine tüchtige Mutter erzieht träge Töchter.

  • Ich fühle mich träge in der Hitze.

  • Längeres Schlafen macht mich träger.

  • Das Flüsschen floss träge und geruhsam durch das Tal der Tränen.

  • Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott allein sich darum kümmert.

  • Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert.

  • Die Katze ist träge.

  • Er ist träge.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei älteren Menschen wird die Verdauung oft träge - weil sie sich wenig bewegen und wenig trinken.

  • Bei der Wahl 2017 kamen 78 Abgeordnete hinzu, wodurch das Parlament auf 709 Mandatsträgerinnen und -träger anwuchs.

  • Eher gemächlich und träge läuft die im Januar 2018 geborene Fellnase durch ihren Zwinger.

  • An die Zeit, in der der frühere Top-Stürmer, der Weltmeister von 1990, den träge gewordenen deutschen Fußball wieder in Bewegung brachte.

  • Doch sie ist auch durch seine Dominanz träge geworden.

  • Allerdings wird das System schnell träge und die WLAN-Verbindung ist teilweise schlecht und langsam.

  • Die Basis ist träge und lässt sich am laufenden Band für Dumm verkaufen.

  • Ausgerechnet im trägen öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben solche Forderungen bereits ein Echo gehabt.

  • Airoldi ist seit Mai dabei, den trägen Maschen-Multi umzukrempeln.

  • Allerdings ist die Gear teilweise etwas träge, was an der schwachen CPU liegt - für den Einsatzzweck reicht die Performance aber völlig aus.

  • Auf einem iPhone 4 wirkt das Javascript-Minicraft recht träge, auf einem iPhone 4S spielt es sich flüssig.

  • Die Lenkung reagiert zu sensibel, während Gas/Bremse zu träge sind.

  • Ich darf nur eimal abstimmen und dann macht der Mandatsträger mit seinem Mandat richtig träge nicht daraus.

  • Das unsichtbare und geruchlose Gas ist ausgesprochen energiearm und träge.

  • "Wer nicht möglichst günstig einkauft, der gilt entweder als zu blöd oder zu träge", konstatiert der Würzburger Psychologe.

  • Gelegentlich werden schlimme Prophezeiungen erfolgreich sein und träge Bürokratien zur Aktion antreiben.

  • Damit hatte man es früher im trägen Süden nicht so eilig.

  • Kein Lehrer, der vor seiner träge dösenden Klasse steht, denkt: Schaut euch dieses in den Sand gesetzte Humankapital an!

  • Wenn er den Blutzoll entrichtet hat und das Biest träge an der Wand klebt, ist der Moment der Rache gekommen.

  • Die Sonne glitzert auf dem trägen Gewoge des Ligurischen Meeres.

  • Die gerade angeordneten Grafitmoleküle sind dagegen als träge bekannt.

  • Die Zeiten, da Popmusik nur noch Stimmen hatte, die trägem Denken willkommene StichwortgeberInnen waren, sind vorbei.

  • "Center-Filiale" heißt das Rezept, mit dem der ehemalige Staatsbetrieb seinen Ruf als träger, unfreundlicher Monopolist loswerden möchte.

  • Allein gestern morgen fand Achim Pohl 45 träge Erdkröten im Modder der 18 Eimer.

  • Der neue Mond am Himmel: Macht er unsere Bäume schlaff und träge?

  • Der träge Heinzi Bösel (Josef Hader) und der Yuppie Kurt Fellner sind unterwegs, um Hotels und Gaststätten zu kontrollieren.

  • Schnell beschleunigt die träge Masse, bei knapp 300 Stundenkilometern hebt der Himmelsstürmer die Nase.

  • Metallisch silbern wie Käfer schieben sich Wohnwagen träge über die Kuppe.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf trä­ge?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm trä­ge be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × E, 1 × G, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × R, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem Ä mög­lich.

Das Alphagramm von trä­ge lautet: ÄEGRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Aachen
  4. Gos­lar
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Richard
  3. Ärger
  4. Gus­tav
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Echo
  5. Golf
  6. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

träge

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort trä­ge kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­hä­big­keit:
Behäbigsein; Eigenschaft, behäbig, träge, schwerfällig, phlegmatisch zu sein
Blun­zen:
abwertend, bayrisch, österreichisch: dicke, träge Frau
denk­faul:
zu träge zum Denken, unwillig oder unfähig zur geistigen Arbeit
Dow­ner:
Rauschmittel, das den Konsumenten beruhigt, träge und müde macht
Faul­pelz:
Person, die träge / faul ist und keine Lust hat, zu arbeiten / sich anzustrengen
knot­zen:
untätig, träge herumsitzen, herumlungern; auch: bequem (aber tendenziell untätig) sitzen, lehnen oder liegen
läs­sig:
nicht sorgfältig, gleichgültig, träge
Schlaf­ta­b­let­te:
eine träge oder langweilige Person
Schne­cke:
jemand, der langweilig, schwerfällig, träge ist
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: träge. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: träge. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11495355, 10705603, 8980406, 8745749, 7020193, 7020187, 7020184, 7016123, 5020358, 4700140, 3026124, 2735329, 2513001, 2292642, 2030508 & 2030506. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. ga.de, 05.05.2022
  2. tagesschau.de, 17.09.2021
  3. braunschweiger-zeitung.de, 02.08.2020
  4. waz.de, 27.11.2019
  5. rp-online.de, 11.11.2018
  6. computerwoche.de, 23.09.2017
  7. zeit.de, 03.10.2016
  8. spiegel.de, 19.06.2015
  9. sz.de, 19.09.2014
  10. pcwelt.de, 05.09.2013
  11. golem.de, 02.01.2012
  12. chip.de, 15.12.2011
  13. rp-online.de, 30.06.2010
  14. handelsblatt.com, 05.11.2009
  15. finanznachrichten.de, 26.10.2008
  16. heise.de, 25.06.2007
  17. welt.de, 17.08.2006
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  19. Die Zeit (36/2004)
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  24. Berliner Zeitung 1999
  25. BILD 1998
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  28. Die Zeit 1995