goutieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡuˈtiːʁən ]

Silbentrennung

goutieren

Definition bzw. Bedeutung

Einer Sache positiv gegenüberstehen; etwas (seltener auch jemanden) schätzen.

Begriffsursprung

Im 18. Jahrhundert von französisch goûter (probieren, kosten, genießen) entlehnt

Konjugation

  • Präsens: goutiere, du goutierst, er/sie/es gou­tiert
  • Präteritum: ich gou­tier­te
  • Konjunktiv II: ich gou­tier­te
  • Imperativ: goutier/​goutiere! (Einzahl), gou­tiert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: gou­tiert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für gou­tie­ren (Synonyme)

akzeptieren:
etwas hinnehmen
sich mit etwas einverstanden erklären
billigen:
etwas befürworten, begrüßen, gutheißen
etwas genehmigen
gutheißen:
etwas für richtig halten, etwas als angebracht befinden
(etwas) gut (/ schlecht) finden
(nicht / ganz) nach jemandes Geschmack sein
(jemandem) behagen (geh.):
bei sich ein angenehmes, wohliges Gefühl verspüren, zufriedener Stimmung sein
ein wohliges, still vergnügliches Gefühl bereiten
(jemandem) gefallen:
jemandem angenehm sein
sich (selbstverliebt) geben als
(jemandem) schmecken (ugs., fig.):
den Geschmackssinn anwenden, etwas mit dem Geschmackssinn prüfen, wahrnehmen
einen bestimmten Geschmackseindruck empfinden

Weitere mögliche Alternativen für gou­tie­ren

begrüßen:
etwas oder jemanden positiv annehmen; akzeptieren
jemanden mit einem Gruß willkommen heißen
bejahen:
seine Zustimmung geben; ja sagen
zustimmen:
erklären, dass man mit einer schriftlich oder mündlich gemachten Aussage in Übereinstimmung steht, dass man den Inhalt anerkennt

Gegenteil von gou­tie­ren (Antonyme)

ab­leh­nen:
zu etwas nein sagen; etwas zurückweisen oder missbilligen
de­gou­tie­ren:
gehoben: anekeln, etwas ekelhaft finden
ver­ab­scheu­en:
Abscheu gegen jemanden oder etwas empfinden

Beispielsätze

Ich gibt Scherze, die ich nicht goutiere, auch von Ihnen nicht, Herr Dekan!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dass die Fraktionen den Vorschlag goutieren, war bereits im August im Bürgerausschuss deutlich geworden.

  • Denn er goutierte schreibende Frauen grundsätzlich nicht.

  • Aber dem Publikum goutiert ja vor allem die heroische Struktur.

  • Auch die Zwischenberichte von Microsoft und Coca-Cola wurden goutiert.

  • Bis irgendwann eine neue Frau an Peters Seite auftauchte, die das nicht mehr goutierte.

  • Damals aber hat SM - zwar das gefurzte Deutschlandlied goutiert - Letzteres ist vom Rummelboxen eher wohl nicht bekannt geworden.

  • Das Premierenpublikum mochte das keineswegs goutieren.

  • Clintons Positionen sind dagegen der Mainstream, der in der AfD nicht goutiert wird.

  • Als der mit seiner Gattin die Frontseite einer bunten Postille zierte, traf er nachher auf einen Blatter, der das wenig goutierte.

  • Das sei für die Kühe «eine absolute Zumutung», eine «Rücksichtslosigkeit des Menschen», die sie nicht goutiert.

  • Anleger goutieren, dass in den ersten drei Quartelen der Gewinn des Immobilienunternehmens nur um 22 Prozent zurückgegangen ist.

  • Und es ist bis zum Sonntag nicht ausgemacht, dass die Wähler als Fernsehzuschauer sein Auftreten goutieren.

  • Doch die Bevölkerung hat den offenen Umgang de Maizières mit der Bedrohung goutiert.

  • Das Publikum goutiert derlei Lebensfreude, weil Kompetenz hörbar die Basis ist.

  • Bis dann wird aber auch der Fussgängerschutz nochmals deutlich strenger bewertet werden, was die Autohersteller überhaupt nicht goutieren.

  • Übrigens – es gibt Schweizer, die auf ihr Land stolz sind und es nicht goutieren, wenn deren Vertreter respektlos behandelt werden.

  • Ein automatisches Nachrücken von der Konzernleitung in das Aufsichtspräsidium wird in der Branche immer weniger goutiert.

  • Sie wollen kennerisch und genüsslich goutiert werden.

  • Sie singt und tanzt, und auch die Alten goutieren das mit Standing Ovations.

  • Die Berliner scheinen es sogar zu goutieren, daß ihr Regierungschef auch im Amt erkennbar Privatmann bleibt.

Übersetzungen

Was reimt sich auf gou­tie­ren?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb gou­tie­ren be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × N, 1 × O, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem U und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von gou­tie­ren lautet: EEGINORTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Offen­bach
  3. Unna
  4. Tü­bin­gen
  5. Ingel­heim
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Otto
  3. Ulrich
  4. Theo­dor
  5. Ida
  6. Emil
  7. Richard
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Oscar
  3. Uni­form
  4. Tango
  5. India
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

goutieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort gou­tie­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: goutieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: goutieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8875204. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. aachener-zeitung.de, 15.11.2023
  3. derstandard.at, 15.05.2022
  4. n-tv.de, 12.09.2021
  5. boerse-online.de, 30.01.2020
  6. stern.de, 14.11.2019
  7. taz.de, 25.02.2018
  8. welt.de, 14.03.2017
  9. fr-online.de, 07.11.2016
  10. bazonline.ch, 12.06.2015
  11. basellandschaftlichezeitung.ch, 29.12.2014
  12. wirtschaftsblatt.at, 21.03.2013
  13. presseportal.de, 03.05.2012
  14. welt.de, 07.02.2011
  15. zeit.de, 10.05.2010
  16. blick.ch, 20.01.2009
  17. nzz.ch, 14.07.2008
  18. cash.ch, 07.07.2007
  19. welt.de, 18.11.2006
  20. fr-aktuell.de, 28.06.2005
  21. welt.de, 26.11.2004
  22. fr-aktuell.de, 09.12.2003
  23. spiegel.de, 07.04.2002
  24. Die Zeit (21/2001)
  25. DIE WELT 2000
  26. Welt 1998
  27. Rheinischer Merkur 1997
  28. TAZ 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995