behagen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [bəˈhaːɡn̩]

Silbentrennung

behagen

Definition bzw. Bedeutung

  • bei sich ein angenehmes, wohliges Gefühl verspüren, zufriedener Stimmung sein

  • ein wohliges, still vergnügliches Gefühl bereiten

Konjugation

  • Präsens: behage, du behagst, er/sie/es be­hagt
  • Präteritum: ich be­hag­te
  • Konjunktiv II: ich be­hag­te
  • Imperativ: behag/​behage! (Einzahl), be­hagt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­hagt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­ha­gen (Synonyme)

(das) sein, was jemand (haben) will (ugs.)
(jemandem) sympathisch sein
(jemandes) Erwartungen entsprechen
(jemandem) angenehm (sein):
gefühlsmäßig positiv empfundene Eigenschaft einer Person oder Sache
auf jemandes Linie liegen (fig.)
(jemandem) entgegenkommen:
intransitiv; jemandem entgegenkommen: zum Vorteil von jemandem in seinen Forderungen nachgeben
intransitiv; jemandem, etwas entgegenkommen: sich frontal auf jemanden, etwas hinzubewegen
(jemandem) gefallen:
jemandem angenehm sein
sich (selbstverliebt) geben als
Gefallen finden (an)
in jemandes Sinne liegen
(jemandem) konvenieren (geh.):
jemandem zusagen, passen, gefallen, annehmbar sein
nach jemandes Geschmack sein
(jemandem)(gut) passen (ugs.):
angemessen sein, sich eignen, harmonieren; besonders bei Kleidung: gute Passform haben
Ball über eine Distanz weitergeben
(jemandem) zusagen (geh.):
jemandem sagen oder versprechen, dass man tun wird oder dass geschehen wird, was er will
jemandes Wohlgefallen finden
(etwas) gut (/ schlecht) finden
(nicht / ganz) nach jemandes Geschmack sein
(etwas) goutieren:
einer Sache positiv gegenüberstehen; etwas (seltener auch jemanden) schätzen
(jemandem) schmecken (ugs., fig.):
den Geschmackssinn anwenden, etwas mit dem Geschmackssinn prüfen, wahrnehmen
einen bestimmten Geschmackseindruck empfinden
(sich) wohlfühlen (mit / bei):
angenehmer, behaglicher Stimmung sein; gut gestimmt sein; Wohlbefinden fühlen
sich wohlfühlen/sich wohl fühlen

Sinnverwandte Wörter

an­spre­chen:
anfangen mit jemandem zu sprechen; mit jemandem ein Gespräch beginnen
auf etwas ansprechen: auf etwas reagieren
bil­dungs­sprach­lich:
dem Vokabular der gebildeten Schicht angehörend, gewisse Kenntnisse voraussetzend
mun­den:
gut schmecken; als Person: ein positives Geschmackserlebnis haben

Gegenteil von be­ha­gen (Antonyme)

ab­sto­ßen:
biologische Schutzreaktion des Körpers, der als Schutzreaktion Teile von sich absondert
etwas (oft mit Verlust oder eilig) verkaufen oder loswerden (wobei der Aspekt betont wird, dass man es danach nicht mehr hat)
an­ekeln:
transitiv: bei jemandem Ekel erregen
an­stin­ken:
bei jemandem Ekel, Abscheu, Widerwillen oder Ärger erregen
gegen etwas oder jemanden Widerstand leisten, opponieren
an­wi­dern:
jemandem zuwider sein, jemandem sehr unangenehm sein, bei jemandem Ekel erregen
daneben sein
de­gou­tie­ren:
gehoben: anekeln, etwas ekelhaft finden
missbehagen
schlecht drauf sein
wi­der­ste­hen:
standhaft bleiben, einer Versuchung nicht erliegen
trotzen, sich widersetzen, nicht nachgeben, Widerstand leisten
wi­der­stre­ben:
eine Ablehnung/Widerstand spüren, etwas zu tun, weil dies der inneren Überzeugung, den eigenen Wertmaßstäben oder Zielen widerspricht
sich nicht fügen wollen, sich widersetzen
zu­rück­sto­ßen:
ein Stück nach hinten fahren, zurücksetzen
jemanden oder etwas durch einen Stoß/Stöße wieder an eine bestimmte Stelle bewegen

Beispielsätze

  • Deine neue Wohnung behagt mir sehr.

  • Das behagt mir wohl.

  • Diese Figur behagt mir gar nicht.

  • Es behagt mir sehr, wie bedachtsam und einfühlsam die Japaner anderen und der Gesellschaft als Ganzem gegenüber sind.

  • Einem Teil der Schüler behagt es nicht, eine Schuluniform zu tragen.

  • Stille behagt mir nicht.

  • Wie er lacht, behagt mir sehr.

  • Mir behagen freundliche Menschen.

  • Deine Musik behagt mir sehr.

  • Mir behagen die warmen, leuchtenden Farben des Herbstes, mit seinem Nebel und dem trockenen Blätterteppich.

  • Die geraden Worte behagen den Ohren nicht.

  • Jedem Vogel behagt sein Nest.

  • Die Frau muss selber sein die Magd, soll’s gehen, wie es ihr behagt.

  • Was deinen Vorschlag anbetrifft, so möchte ich sagen, dass er mir durchaus behagt.

  • Der Katze behagt es auf dem Bett.

  • Zukunftsträume behagen mir mehr als die Geschichte der Vergangenheit.

  • Ein Glück ist's, dass jedem nur sein eigner Zustand zu behagen braucht.

  • Die Frau muss selber sein die Magd, soll's gehen, wie es ihr behagt.

  • Ein Glück ist's, dass jedem nur sein eigener Zustand zu behagen braucht.

  • Es behagt mir nicht, dass keine klare Trennlinie zwischen Arbeit und Freizeit mehr zu erkennen ist.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Diese Vision behagt dem Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ganz und gar nicht.

  • Beiden behagen Rennen bei Temperaturen und Luftfeuchtigkeit im hohen Bereich.

  • Das behagt dem Bundesvorsitzenden gar nicht.

  • Dieser hatte im engen Motorraum des Audi-Mietwagens offenbar eine Umgebung gefunden, die ihm behagte.

  • Aufgrund des Ausfalls von David Alaba hatte Rafinha zuletzt als Linksverteidiger gespielt - was ihm nicht komplett behagt.

  • Seiner Gattin wird der Gedanke auch nícht so sehr behagen.

  • Das behagt meinem Nacken nicht.

  • Absurditäten, die ihm nicht immer behagen.

  • Ausgerechnet dieses Relikt, das vielen Deutschen nicht behagt.

  • Doch einen Verein zu gründen, behagte den freiheitsliebenden Individualsportlern wenig.

  • Nicht alle Auswüchse der Spielewelt behagen Baer: Gewaltlastige Titel wie Shooter seien eine "Schande", heißt es da.

  • Dem Westfalen behagte auch die Philosophie seines Arbeitgebers nicht: Mache lukrative Geschäfte und schweige eisern darüber.

  • Den Informationsmarkt allein dem "Bürgerjournalismus" zu überlassen, behagt dem SPD-Politiker nämlich nicht.

  • Denn in 39 Jahren hat er wohl meist das Gegenteil dessen getan, was ihm in seinem Innern behagt.

  • Sie spüren eine Aura, die ihnen nicht behagt.

  • Was einem seiner brasilianischen Kollegen gar nicht behagt.

  • Der Fußball, den sie in der A-Jugend des Bundesligisten spielen, behagt ihm nicht.

  • Abwechselnd saure und basische Umgebung behagt den meisten Organismen nicht.

  • Der Ministerin behagte die Neuerung so sehr, dass sie die goldene Politiker-Regel brach, sich nie beim Essen fotografieren zu lassen.

  • Es behagt Christoph Mohn, den Freunde Chris rufen, nicht, dass zunehmend wieder seine Rolle als Nachkomme in den Vordergrund tritt.

  • Dass er hiervon Gebrauch macht, stört viele, und auch dem Kanzler behagt dies nicht immer.

  • Dann kommt Wladimir Schirinowski, dem die Szene sichtlich behagt.

  • Die Herren Höller und Faber, denen die Umbenennung nicht behagt, sind wohl der Einladung auch nicht gefolgt.

  • Mit dem Wort Kondom tut sich Nelson Mandela sehr schwer; dem bald 81 Jahre alten Staatsoberhaupt behagt das Thema Aids einfach nicht.

  • "Die frühe Anfangszeit um 11 Uhr aber behagt uns gar nicht", sagt Teutonia-Coach Manfred Thome.

  • Aber das scheint ihm nicht zu behagen, dem Exzentriker.

  • Die Atmosphäre auf dem Eis behagt mir schon seit einiger Zeit nicht mehr", erklärte der Versicherungskaufmann aus Iserlohn.

  • Was dem Volk nicht behagt, haben inzwischen sechs Dutzend Einheimische im Auftrag der Stadt analysiert.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas behagt jemandem außerordentlich, besonders, sehr, wohl
  • etwas behagt jemandem ganz und gar nicht, wenig
  • sich bei jemandem behagen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­ha­gen?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­ha­gen be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × G, 1 × H & 1 × N

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × H, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und A mög­lich.

Das Alphagramm von be­ha­gen lautet: ABEEGHN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Ham­burg
  4. Aachen
  5. Gos­lar
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Hein­reich
  4. Anton
  5. Gus­tav
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Hotel
  4. Alfa
  5. Golf
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

behagen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­ha­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: behagen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: behagen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11574660, 10534541, 9381501, 8899470, 8425501, 7327886, 6964735, 6835679, 5985692, 5471778, 4360098, 3163344, 3055906, 2839261, 2655333, 2269522, 1973337, 1764162 & 1248910. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nn.de, 10.04.2022
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  3. jungefreiheit.de, 15.10.2020
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  5. sport1.de, 20.09.2017
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  8. solothurnerzeitung.ch, 16.01.2014
  9. morgenpost.de, 09.06.2013
  10. blog.bernerzeitung.ch, 02.02.2012
  11. 4players.de, 09.11.2011
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  24. Berliner Zeitung 1998
  25. Berliner Zeitung 1997
  26. Berliner Zeitung 1996
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