erben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɛʁbn̩ ]

Silbentrennung

erben

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Das Verb stammt vom mittelhochdeutschen erben ab. Im Mittelniederdeutschen, Mittelniederländischen und Niederländischen gab bzw. gibt es die Form erven, das Altenglische kannte ierfan und im Altnordischen wurde erfa benutzt.

Konjugation

  • Präsens: erbe, du erbst, er/sie/es erbt
  • Präteritum: ich erb­te
  • Konjunktiv II: ich erb­te
  • Imperativ: erbe! (Einzahl), erbt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­erbt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für er­ben (Synonyme)

ererben (veraltet):
als charakteristisches Merkmal in seinen Genen haben
als Hinterlassenschaft (Erbe) nach dem Tode einer Person bekommen
abfärben (auf) (fig.):
intransitiv, übertragen: jemanden oder etwas meist negativ beeinflussen
seine eigene Farbe verlieren oder an ein anderes Objekt abgeben, so dass dieses diese Farbe annimmt
(etwas) haben (von) (ugs.):
(eine Sache kann) etwas enthalten
an etwas teilnehmen
(etwas) übernehmen (von):
etwas von jemand anderem verwenden, sich etwas zu eigen machen
sich etwas von jemandem nehmen, zu eigen machen; jemandem etwas wegnehmen
(sich) übertragen (auf):
ein Wort nicht im ursprünglichen Sinne verwendet
gebraucht, wiederverkauft

Weitere mögliche Alternativen für er­ben

bekommen:
etwas empfangen, etwas erhalten, etwas erlangen; in seinen Besitz übernehmen
in der Zukunft kriegen, in der Zukunft eintreffen
erhalten:
etwas bekommen, empfangen
etwas bewahren
mitbekommen:
(ohne Gegenleistung) zur Mitnahme erhalten
zur Kenntnis nehmen

Beispielsätze

  • Herr Müller hat schon oft geerbt.

  • Claudia erbte während ihrer Kindheit eine Menge an Kleidungsstücken von ihrer älteren Schwester.

  • Vom Vater hatte sie die blauen Augen, von der Mutter die schwarzen Haare geerbt.

  • Es gab bei ihm nichts zu erben.

  • Von meiner Tante habe ich ein Schloss an der Loire geerbt.

  • Von meinem Vater erbe ich praktisch nichts.

  • Ich werde alles erben.

  • Tom wird einmal ein großes Vermögen erben.

  • Wer das Haus einmal erben wird, wissen wir nicht.

  • Du wirst nichts erben.

  • Tom hat das von seiner Mama geerbt.

  • Er erbte den Besitz seines Vaters.

  • Ich habe den Besitz meines Vaters geerbt.

  • Ich habe mir von dem Geld, das ich von meinem Großvater geerbt habe, ein Haus gekauft.

  • Diese Liebe für die deutsche Sprache habe ich von meinem Großvater geerbt.

  • „Bevor mein nichtsnutziger Sohn mein ganzes Geld erbt, verprasse ich es lieber, solange ich noch etwas davon habe“, verkündete Toms Vater.

  • Es erben sich Gesetz und Rechte, wie eine ew'ge Krankheit fort.

  • Tom erbte das Geschäft von seinem Vater.

  • Tom erbte ein großes Vermögen.

  • Von seiner Familie hatte er Waffen geerbt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als Nachfahrin von BASF-Gründer Friedrich Engelhorn hat sie sehr viel Geld geerbt – Geld, das ihrer Ansicht nach stärker versteuert gehört.

  • Anwältin Katharina Mosel über die Konflikte, wenn mehrere eine Immobilie erben, alte Rechnungen und emotionale Kosten.

  • Auch das Kämpferherz hat er also vom Papa geerbt.

  • Außerdem hatte er zahlreiche internationale Rechtsstreitigkeiten geerbt, die zu Milliardenstrafen und Kompensationszahlungen führten.

  • Das Kreuz war aufgetaucht, als eine Frau eine Wohnung in Thumersbach geerbt hatte und sie entrümpelte.

  • Auch die gute Rundumsicht hat er von seinem Ahnen geerbt.

  • Der Urenkel des Käfer-Erfinders Ferdinand Porsche hat Milliarden geerbt.

  • Aber auch Kubica hat dank Hamiltons kurzer Unachtsamkeit einen Sieg geerbt.

  • Wir sind Zehnter und haben dadurch einen Punkt geerbt.

  • Also z.B. den klassischen Burberry Trench, die Chanel 2.55, eine ganz alte Chanel Tweedjacke, die sie von meiner Oma "geerbt" hat.

  • Ihnen liegt das Gärtnern im Blut, den ?grünen Daumen? haben sie alle drei geerbt, schon vom Urgroßvater Otto Kistenmacher.

  • Und sie muß sich fragen, was sie alles von ihm geerbt hat: das Genie oder den Wahnsinn.

  • Ich sah, dass ich von ihm nicht nur die krummen Finger geerbt hatte, sondern auch die Schwermut.

  • Vom Vater hat Alexander Waske den starken Aufschlag geerbt.

  • Hat keine Not, hat wohl mal geerbt, und ist doch verloren.

  • Als Chretien 1993 in das Amt des Premierministers gewählt worden war, hatte er einen Fehlbetrag von rund 30 Mrd. Dollar geerbt.

  • Insider schwärmen: "Sie hat die Kraft und das Talent von ihrer Mutter geerbt."

  • Der Verband Region Stuttgart habe, obwohl er das Messeproblem nur geerbt habe, seine regionalplanerischen Hausaufgaben weitgehend gemacht.

  • Bis 7 Uhr muß er geheiratet haben, um zu erben.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf er­ben?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb er­ben be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von er­ben lautet: BEENR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Ber­lin
  4. Essen
  5. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Berta
  4. Emil
  5. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

erben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort er­ben kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Erb­toch­ter:
meist historisch: weibliche Verwandte, die aufgrund des Fehlens eines männlichen Nachkommens erbt
Ho­tel­er­be:
Person, die ein Hotel erbt
Nach­er­be:
Erbe, der erst nach einem anderen erbt
Nach­er­bin:
Erbin, die erst nach einer anderen Person erbt
pa­t­ri­mo­ni­al:
von der väterlichen Seite geerbt, sich auf das Patrimonium (Erbgut, Vermögen) beziehend

Buchtitel

  • Den Tod geerbt Helmut Jäger | ISBN: 978-3-94976-802-6
  • Geister geerbt Tommy Krappweis | ISBN: 978-3-94642-575-5
  • Hilfe! Ich … erbe Horst Biallo | ISBN: 978-3-89879-905-8
  • Hilfe, ich habe geerbt! Stefan Bandel, Antonie Klotz, Brigitte Wallstabe-Watermann | ISBN: 978-3-74710-705-8
  • Ihr sollt die Wahrheit erben Anita Lasker-Wallfisch | ISBN: 978-3-49922-670-0
  • Il ruolo delle erbe in endodonzia Kamal Nabhi, Bharti Sharma, Pooja Mehra | ISBN: 978-6-20750-530-2
  • Immobilie geerbt? Matthias Nöllke | ISBN: 978-3-64817-431-9
  • Sviluppo della formulazione e della tecnologia del gel vaginale alle erbe Nkazana Malambo | ISBN: 978-6-20739-017-5
  • Von wem habe ich meine Seele geerbt? Rudolf Steiner | ISBN: 978-3-93707-846-5
  • Wer erbt, muss auch gießen Renate Bergmann | ISBN: 978-3-49927-291-2

Film- & Serientitel

  • Dick und Doof erben eine Insel (Film, 1950)
  • Die Welt, ein Campingplatz – Hilfe, ich erbe (Fernsehfilm, 2022)
  • Hochwürden erbt das Paradies (Fernsehfilm, 1993)
  • Laufend erben (Kurzdoku, 2005)
  • Stella di Mare – Hilfe, wir erben ein Schiff! (Fernsehfilm, 1999)
  • Sterben und erben (Film, 1997)
  • Wer erben will, muß zahlen (Film, 1992)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: erben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: erben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11186518, 11186344, 11165492, 10958156, 10218795, 10106708, 10106281, 8904718, 8546908, 8339324, 8229497, 8227667, 7637007, 6470122 & 5943802. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. bazonline.ch, 27.12.2023
  3. faz.net, 25.09.2022
  4. berliner-kurier.de, 02.10.2020
  5. dtoday.de, 28.03.2018
  6. salzburg24.at, 24.10.2017
  7. tagesspiegel.feedsportal.com, 02.08.2013
  8. handelsblatt.com, 27.08.2012
  9. feedsportal.com, 01.12.2011
  10. feedsportal.com, 04.04.2010
  11. allegra.de, 29.12.2009
  12. kn-online.de, 27.10.2007
  13. welt.de, 07.09.2005
  14. archiv.tagesspiegel.de, 23.07.2003
  15. ln-online.de, 26.06.2002
  16. Die Zeit (27/2001)
  17. Welt 1998
  18. BILD 1997
  19. Stuttgarter Zeitung 1996
  20. Süddeutsche Zeitung 1995