ausgeben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌɡeːbn̩ ]

Silbentrennung

ausgeben

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas (offiziell) bekanntgeben

  • etwas (zum Beispiel Geld) in den Umlauf geben

  • etwas anzeigen, ausdrucken

  • etwas herausgeben, verteilen

  • für jemanden etwas (Essen, Trinken) bezahlen

  • in gewisser Weise ergiebig sein; einen gewissen Ertrag liefern

  • sich bis an die Grenze der Kräfte anstrengen

  • vorgeben, jemand oder etwas zu sein; so tun, als wäre man jemand oder etwas

  • Zahlungsmittel für etwas verbrauchen, abgeben, eintauschen

Konjugation

  • Präsens: gebe aus, du gibst aus, er/sie/es gibt aus
  • Präteritum: ich gab aus
  • Konjunktiv II: ich gäbe aus
  • Imperativ: gib aus! (Einzahl), gebt aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­ge­ben
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­ge­ben (Synonyme)

aushändigen:
einen geforderten oder geschuldeten Gegenstand in die Hand eines anderen geben
ausrüsten:
einen Stoff veredeln
jemanden/etwas mit Dingen/Geräten versehen, die für etwas benötigt werden oder nützlich sind
bereitstellen:
dafür sorgen, dass jemand etwas benutzen kann; jemanden etwas zur Verfügung bereithalten
liefern:
(Informationen) recherchieren und weitergeben
ein (angekündigtes) Vorhaben in die Tat umsetzen; eine erwünschte Leistung erbringen; den Erwartungen, die an einen selbst von dritter Seite gestellt werden, entsprechen
verteilen:
etwas in gleicher Menge, Ausmaß an verschiedene Stellen bringen
mehr Fläche, Raum einnehmen, in Anspruch nehmen; sich ausbreiten
zuteilen:
eine bestimmte Menge (einen Teil/Anteil) zuweisen/geben
mit einer bestimmten Aufgabe betrauen, an einen bestimmten Platz schicken
auflegen:
ein Druckwerk publizieren
ein Telefongespräch beenden
ausstellen:
etwas außer Betrieb setzen/nehmen
etwas zur Schau stellen
begeben (fachspr., kaufmännisch, veraltet):
auf etwas verzichten/sich etwas entledigen
eine Tätigkeit aufnehmen
emittieren:
aussenden
ein Wertpapier in Umlauf bringen
herausgeben:
aus seinem Besitz oder aus seinem Eigentum an jemand anderen geben
eine Drucksache als Verantwortlicher veröffentlichen (ohne selbst der Autor zu sein)
in Umlauf bringen
in Umlauf setzen
in Verkehr bringen
(die) Zeche zahlen (für)
(eine) Zahlung leisten
(etwas) springen lassen (ugs.)
abdrücken (ugs.):
den Abzug einer Handfeuerwaffe betätigen
den Auslöser einer Fotokamera betätigen
abführen (Steuern):
intransitiv: den Darminhalt entleeren, den Stuhlgang fördern
transitiv: jemanden polizeilich wegbringen, in Gewahrsam nehmen
ablatzen (ugs.)
auf den Tisch (des Hauses) blättern (ugs.)
aufkommen (für):
entstehen
in Gebrauch kommen oder Mode werden
begleichen (Rechnung):
einer finanziellen Forderung nachkommen, einen geschuldeten Betrag entrichten
berappen (ugs.):
finanziell (eher unwillig) für etwas aufkommen
bestreiten (Geldbetrag):
(eine bestimmte Anzahl an Hennen) befruchten
entschieden erklären, dass etwas nicht zutreffe; etwas nachdrücklich in Abrede stellen
bezahlen (Hauptform):
eine Verbindlichkeit/Schuld begleichen; jemanden das Geld geben, das ihm zusteht
für etwas (zum Beispiel den Kauf einer Sache) Geld ausgeben
blechen (ugs.):
(widerwillig) für etwas mit Geld bezahlen
(für etwas) eintreten (Versicherung, Bürge) (fachspr.):
auf jemanden/etwas eintreten; Hilfsverb „haben:“ mit dem Fuß gegen eine Person oder ein Tier treten
eintreten in …; Hilfsverb „sein:“ einen Raum betreten
entrichten:
einen Geldbetrag zahlen
geben (für) (ugs.):
da sein; vorhanden sein
jemandem etwas reichen bzw. in die Nähe oder Hände legen
Geld in die Hand nehmen (für) (fachspr., Jargon, journalistisch, politisch)
hinblättern (ugs.)
latzen (ugs.):
Geld für eine Leistung oder Ware geben
lockermachen (Geldbetrag … für) (ugs.)
löhnen (ugs.):
Geld für etwas ausgeben
jemandem Lohn zahlen
prästieren (geh., lat.)
raushauen (ugs.)
rauspfeifen (ugs.)
(Schaden) regulieren:
einen Prozess steuern, ihn unter Kontrolle behalten
etwas nach einem vorgefassten Plan anlegen, organisieren
tief(er) in die Tasche greifen (ugs., fig.)
(die finanziellen Lasten) tragen (geh.):
bei weiblichen Säugetieren: trächtig sein
einen Namen tragen: benannt sein nach etwas/jemandem
verausgaben (für) (fachspr., Amtsdeutsch):
besonders Aktendeutsch: Geld im Tausch gegen Waren oder Leistungen weggeben (also nicht zur Erfüllung vorher bestehender Verpflichtungen)
Buchführung, fachsprachlich: als Ausgabe buchen
zahlen:
eine Gegenleistung für Erhaltenes abliefern, um einen Ausgleich herzustellen
Geld für eine Ware oder Leistung geben

Weitere mögliche Alternativen für aus­ge­ben

sich verausgaben
spendieren:
etwas (für jemanden) kostenlos zur Verfügung stellen, für jemanden etwas kaufen, für jemanden etwas bezahlen, etwas stiften
vorgeben:
eine Unwahrheit äußern und damit nur so tun als ob
etwas festlegen, bestimmen, wie etwas sein soll

Beispielsätze

  • Sie gab sich für eine erfahrene Ärztin aus, obwohl sie keine war.

  • Ich geb’ heut Abend einen aus!

  • Ich gebe rund 40 % meines Netto-Einkommens für die Wohnungsmiete aus.

  • Die Ernte hat diesmal gut ausgegeben.

  • Am 5.7.2004 hat die Stadtwerke Düsseldorf Aktiengesellschaft eine Anleihe in Höhe von 181,9 Mio. Euro ausgegeben.

  • Ich gebe zu viel Geld aus.

  • Er gab sich als Mitarbeiter der Firma aus, um in das Firmengebäude zu gelangen.

  • Für die Hose hat er 70 Euro ausgegeben.

  • An die Flüchtlinge wurde Essen ausgegeben.

  • Bislang haben wir fast nichts für Werbung ausgegeben.

  • Es ist erschreckend, wieviel Geld die für die Hochzeit ausgegeben haben.

  • Es sind achtundfünfzig Hochwasserwarnungen ausgegeben worden.

  • Für so was werde ich nicht so viel Geld ausgeben.

  • Das ist mehr, als ich eigentlich ausgeben wollte.

  • Sie hat das Geld binnen einer Woche ausgegeben, das ich binnen eines Monats verdient hatte.

  • Diese Hochstaplerin hat sich als Ärztin ausgegeben.

  • Tom wurde entlassen, nachdem er mit seiner Firmenkreditkarte über 10 000 Taler in einem Nachtlokal mit aufreizenden Tänzerinnen ausgegeben hatte.

  • Tom hat schon fast die Hälfte seines Lottogewinns ausgegeben.

  • Ich hatte eine Menge Geld gespart, und meine Frau hat das schön ausgegeben.

  • Tom weiß nicht, wie viel Geld ich dafür ausgegeben habe.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aktuell werden 1050 Lebensmittelportionen pro Woche ausgegeben.

  • Ab dem 1. Juni müssen Verbrauchen sukzessive weniger an deutschen Tankstellen ausgeben.

  • Ab 22. November wurden um 34 Prozent mehr Arbeitslosengeldanträge ausgegeben als noch in der Woche davor.

  • Aber es gibt immer noch genügend Leute, die keine vierstelligen Beträge für ein Handy ausgeben wollen.

  • Aber das Geld muss für die Menschen ausgegeben werden, nicht für das Aufkaufen der Häuser.

  • Abgaben von NATO-Mitgliedern werden für die Selbst-PR des Bündnisses ausgegeben - Gersheim - myheimat.

  • Aber jetzt, nachdem viele Hunderttausend Euro ausgegeben wurden, "ist es zu spät".

  • Aber sie basiert auf vielen Lügen, die als Tatsachen ausgegeben wurden.

  • Aber will man dafür wirklich nochmal 399 Euro – so viel kostet das günstigste Modell bei Apple – ausgeben?

  • Aber es hat sich niemand getraut zu fragen, wie genau das Geld ausgegeben wurde – wir hatten Todesangst.

  • Aber, auch das muss bedacht werden, der Euro kann nur einmal ausgegeben werden und muss auch irgendwo verdient werden.

  • Hier wird bald eine zweite Version ausgegeben.

  • Für die japanische Pazifikküste ist eine Tsunami-Warnung ausgegeben worden, das berichtet der Sender NHK.

  • Von dem Geld hätte man auch Kulturinitiativen fördern können - nun aber ist es ausgegeben.

  • Der Konzern selbst hatte als Ziel zehn Prozent ausgegeben.

Häufige Wortkombinationen

  • Essen, Rationen, Bücher, Flugblätter, Karten ausgeben
  • Geld ausgeben
  • Ich gebe dir einen aus. 
  • jemand gibt sich als jemand anders aus
  • sich völlig/vollständig ausgeben

Wortbildungen

  • verausgeben

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­ge­ben be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von aus­ge­ben lautet: ABEEGNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Ber­lin
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Berta
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Golf
  5. Echo
  6. Bravo
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

ausgeben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­ge­ben ent­spricht dem Sprach­niveau A2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­schrei­ben:
den Text eines anderen übernehmen, kopieren und ihn als eigenes Werk ausgeben
Bier­lachs:
Spiel, bei dem der Verlierer den anderen ein Bier ausgeben muss
Dau­er­mar­ke:
Briefmarke, die über eine längere Zeit von der Post für den Massenverbrauch ausgegeben wird
er­spa­ren:
Geld, oder auch etwas anderes, nicht ausgeben und verwenden, sondern ansammeln (sparen); auch: von diesem angesammelten Geld etwas erwerben
In­for­ma­ti­on:
Stelle, an der Auskünfte ausgegeben, vermittelt oder eingeholt werden können
ka­putt­spa­ren:
so lange sehr wenig Geld ausgeben, bis Schäden entstehen
schmei­ßen:
etwas spendieren, ausgeben
spa­ren:
weniger Geld ausgeben
Spar­plan:
durchdachtes Vorhaben, wie weniger Geld ausgegeben werden kann
ver­pul­vern:
(ohne viel Sinn und Verstand) eine (größere) Summe Geld (für unnütze Kleinigkeiten) ausgeben, bis innerhalb von kurzer Zeit nichts mehr da ist
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausgeben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausgeben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12284666, 12193250, 12119130, 10703524, 10535480, 10533584, 10121376, 9951674, 9812780, 9220386 & 8871464. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  6. myheimat.de, 19.02.2018
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  17. de.rian.ru, 24.03.2007
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  21. sueddeutsche.de, 03.02.2003
  22. sueddeutsche.de, 10.04.2002
  23. sz, 14.12.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995