aufstellen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Auf­stel­len (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌʃtɛlən ]

Silbentrennung

aufstellen

Definition bzw. Bedeutung

  • bilden, formieren

  • etwas an einen Platz stellen

  • etwas aufrichten

  • etwas entwickeln

  • für eine Wahl vorschlagen

  • jemand an einen Platz beordern

  • Unsinn machen, Quatsch machen

Begriffsursprung

Ableitung eines Partikelverbs zu stellen mit dem Präfix auf-.

Konjugation

  • Präsens: stelle auf, du stellst auf, er/sie/es stellt auf
  • Präteritum: ich stell­te auf
  • Konjunktiv II: ich stell­te auf
  • Imperativ: stell auf! / stelle auf! (Einzahl), stellt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­stellt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­stel­len (Synonyme)

anlegen:
ein Kleidungsstück anziehen
ein Schiff legt an: es kommt im Hafen an und wird festgemacht
anordnen:
einen Auftrag, Befehl erteilen
etwas in eine bestimmte Reihenfolge oder Verteilung bringen
arrangieren:
ein Musikstück bearbeiten
in einer bestimmten Weise anordnen
aufreihen:
hintereinander auf einen Faden reihen
in einer Reihe aufstellen
gliedern:
etwas zwecks der Übersichtlichkeit in einzelne, manchmal hierarchisch geordnete Einheiten teilen
in einzelne Abschnitte geteilt sein
ordnen (Hauptform):
etwas in eine bestimmte Reihenfolge oder Verteilung bringen
Verhältnisse klären
strukturieren:
etwas in eine bestimmte, geeignete, Regeln folgende Form (Struktur) bringen
mit Mustern in einer leicht erhöhten Oberfläche ausstatten
systematisieren (sehr selten):
ein System schaffen, anlegen; in ein System bringen
errichten:
etwas aufbauen, bauen
etwas gründen, eröffnen
aufmarschieren lassen
formieren:
(sich oder zum Beispiel auch einer Gruppe) eine bestimmte Gestalt (Form) geben
stationieren:
jemanden/etwas einem Ort zuweisen
aufbauen:
eine bauliche Anlage errichten
eine Institution, Organisation oder Ähnliches gründen und entwickeln
(etwas) bauen (Hauptform):
an etwas bauen: Ausbesserungsarbeiten an Bauwerken vornehmen, ausführen
auf etwas/jemanden bauen: sich auf etwas/jemanden verlassen, mit etwas/jemandem rechnen
hinklotzen (ugs., abwertend)
hinsetzen (Gebäude) (ugs., salopp):
allgemein: sich in eine sitzende Position bringen
etwas hinsetzen: etwas (meist schweres) abstellen
hinstellen (Gebäude) (ugs.):
etwas an einem bestimmten Ort platzieren
hochziehen (Gebäude) (ugs., salopp):
etwas (auch mittels einer Vorrichtung, eines Seils) nach oben in die Höhe bewegen
geräuschvoll Luft oder Schleim einatmen
rangieren:
einen Platz innerhalb einer Gruppe einnehmen oder zugewiesen bekommen
Fahrzeuge, insbesondere Eisenbahnwagen verschieben, in eine bestimmte Reihenfolge bringen oder einen Wagen aus einem Zug herauslösen
bedingen:
etwas als Voraussetzung haben
etwas zur Folge haben
bestimmen:
die genaue Art einer Pflanze oder eines Tieres feststellen
entscheiden, anordnen, über jemanden oder über etwas Verfügungsgewalt ausüben
einrichten (geh.):
das häusliche Umfeld oder einen anderen Ort, an dem man sich aufhält, herrichten, ausgestalten, möblieren
etwas gründen, neu schaffen
festsetzen:
als verbindlich und gültig bestimmen; verbindlich beschließen, regeln
gefangen setzen, in Haft nehmen
konstituieren:
gründen, ins Leben rufen
ins Rennen schicken
nominieren:
jemanden für eine Position/Amt vorschlagen
zum Kandidaten erklären
zum Kandidaten küren
antreten:
den Spurt beschleunigen
durch Betätigen des Anlassers den Motor starten
Aufstellung nehmen
(sich) gruppieren:
sich in eine oder in mehrere Gruppen ordnen, sich in Gruppen einteilen, sich in einer bestimmten Weise formieren
zu einer oder mehreren Gruppen ordnen, in Gruppen einteilen
in Stellung gehen
Position einnehmen
(sich) positionieren:
die eigene Meinung und die eigenen Ziele deutlich machen
physisch an einen bestimmten Platz bringen
Aufstellung nehmen lassen
(jemanden irgendwohin) platzieren:
jemanden oder etwas an einen bestimmten Platz setzen
postieren:
jemanden/etwas an einer bestimmten Stelle platzieren
(jemanden irgendwohin) stellen:
einstellen, etwas justieren
etwas Eigenes zu einer Gegebenheit beisteuern, etwas kostenlos einbringen
Wache beziehen lassen
(irgendwo) Stellung beziehen
(sich) aufpflanzen (vor):
etwas aufrichten oder aufstellen
militärisch: eine Stichwaffe wie das Bajonett, an einer Schusswaffe mit langem Lauf (Gewehr) befestigen
Posten beziehen
Wache beziehen

Weitere mögliche Alternativen für auf­stel­len

anstellen:
bei bestimmten abstrakten Substantiven (immer im Plural) so viel wie tätigen, unternehmen, also die durch das Substantiv ausgedrückte Tätigkeit zur Ausführung bringen
einen Gegenstand an einen anderen anlehnen
aufrichten:
etwas bauen
etwas oder jemanden in die physikalisch aufrechte Lage bringen
ausarbeiten:
etwas, das als Entwurf schon vorhanden ist, bis ins Detail fertig machen
bilden:
eines Menschen Wissen, Moral, Denkweise oder handwerkliche Fähigkeiten durch Lehren verbessern
etwas Bestimmtes sein, etwas Bestimmtes darstellen, mit etwas gleichzusetzen sein
entwickeln:
aus älteren Lebensformen entstehen
aus etwas entstehen
vorschlagen:
einen Vorschlag machen; eine Empfehlung machen, die abgelehnt werden kann
zusammenstellen:
etwas an einen gemeinsamen Platz stellen
etwas unter einem bestimmten Aspekt so anordnen, das etwas Neues, Einheitliches und In-Sich-Konsistentes entsteht

Gegenteil von auf­stel­len (Antonyme)

ab­leh­nen:
zu etwas nein sagen; etwas zurückweisen oder missbilligen
auf­ge­ben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
auf­lö­sen:
das Ergebnis eines Rätsels oder Problems geben; die Antwort aufzeigen
eine Ansammlung zerstreuen
ent­fer­nen:
Abstand nehmen; sich von etwas wegbewegen
hinwegnehmen oder herausnehmen; dafür sorgen, dass jemand oder etwas nicht da ist
hin­le­gen:
bezahlen
eindrucksvoll, mit Können darbieten
um­le­gen:
etwas oder jemanden in seiner Position verändern
etwas um etwas winden
ver­wer­fen:
(nach reiflicher Überlegung) etwas aufgeben, nicht weiter verfolgen, weil es als nicht mehr annehmbar, brauchbar, durchführbar, geeignet, tauglich, realisierbar oder dergleichen befunden wird
ablehnen, zurückweisen, weil die geforderte Berechtigung fehlt
weg­ja­gen:
ein Lebewesen von dem Ort vertreiben, an dem es sich aufhält
weg­schaf­fen:
sich umbringen, das eigene Leben nehmen
von einem Ort entfernen (und an einen anderen Ort bringen)
weg­schi­cken:
eine Sache/Information (zum Beispiel per Post/Kurier/E-Mail) auf den Weg bringen
jemanden auffordern, fortzugehen; jemanden nicht sehen und sprechen wollen

Beispielsätze

  • Was hast du denn schon wieder aufgestellt?

  • Bevor wir loslegen können, müssen wir einen Plan aufstellen.

  • Die Kandidaten werden von einem Gremium aufgestellt.

  • Kannst du mal die Leiter wieder aufstellen?

  • Wir sollten die Stühle aufstellen, bevor die Gäste kommen.

  • Die Wache ist vor dem Haupteingang aufgestellt.

  • Nur der Trainer darf die Mannschaft aufstellen.

  • Während des Frühstücks haben wir einen Tagesplan aufgestellt.

  • Wir werden Scheinwerfer aufstellen.

  • Die Verschwörigungstheorien, die hier aufgestellt werden, haben schon Aluhutqualität.

  • Auf dem Hauptplatz wird ein Galgen aufgestellt.

  • Sie hofft, dass sie fürs Finale aufgestellt wird.

  • Es wurde ein Schild gegen unbefugten Zutritt aufgestellt.

  • Er sagte den Jungs, sie sollen sich aufstellen.

  • Herr Togawa wurde als Bürgermeisterkandidat aufgestellt.

  • Es sind über 1000 Fallen zum Lebendfang der Hornissen aufgestellt worden.

  • Wir haben einen Tätigkeitsplan aufgestellt.

  • Sie haben die Stühle in Reih und Glied aufgestellt.

  • Ich habe die Vase in der Mitte vom Regal aufgestellt.

  • Als wir vor zehn Jahren einzogen, haben wir an Halloween zunächst Grabkerzen und einige kleinere Figuren aufgestellt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber auch so sind wir gut aufgestellt und vielleicht passiert ja im Winter noch was.

  • Aber der internationale Verband musste Regeln für 210 Länder aufstellen, und nicht überall ist die Pandemie-Situation gleich.

  • Aber auch in Parks, in Innenstädten oder auf Firmengeländen könnten die Minibüros aufgestellt werden.

  • Ab August ist das Ausstellungskonzept unter der Leitung von Meinrad Feuchter, Michael Sutter und Stefanie Steinmann neu aufgestellt.

  • Ab heute wird rund um das Gelände der Bauzaun aufgestellt.

  • Ab Spätsommer sollen die Fahrzeuge aufgestellt werden.

  • Aber Fakt ist: Mit diesen drei Stürmern sind die Eisbären besser aufgestellt als noch vor wenigen Wochen.

  • Am Dienstag wurde die 17 Meter hohe Fichte von Bauhof und Feuerwehr aufgestellt.

  • Albert Ho: Um ehrlich zu sein, ich habe mich gewundert, dass sie noch so lange aufgestellt bleiben durften.

  • Als der Krieg vorbei war und Licht wieder erlaubt war, konnte man wieder Lampen aufstellen.

  • Aber wo soll man sie aufstellen und wie in die eigenen vier Wände bringen?

  • Gauck sei ein Mann der Vergangenheit und für das Amt nicht breit genug aufgestellt, soll sie gesagt haben.

  • 2010 sind erstmals die meisten neuen Windräder nicht in Europa und Nordamerika, sondern im Reich der Mitte aufgestellt worden.

  • Von dort ist es gar nicht weit bis in den Ortskern, wo Anwohner und Mitschüler Kerzen aufgestellt hatten und immer wieder innehielten.

  • Der Zerbster Bau- und Stadtentwicklungsausschuss hatte jetzt empfohlen, dass das Thalheimer Unternehmen eine Bebauungsplan aufstellen dürfe.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­stel­len be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 1 × A, 1 × F, 1 × N, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × F, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem F und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von auf­stel­len lautet: AEEFLLNSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen
  7. Leip­zig
  8. Leip­zig
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Samuel
  5. Theo­dor
  6. Emil
  7. Lud­wig
  8. Lud­wig
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Sierra
  5. Tango
  6. Echo
  7. Lima
  8. Lima
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

aufstellen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­stel­len ent­spricht dem Sprach­niveau A2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist stei­gend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­schil­dern:
mit Hinweistafeln (Schildern) versehen; Verkehrsschilder aufstellen
Be­sat­zungs­be­hör­de:
Behörde, die eine Besatzungsmacht in dem von ihr besetzten Gebiet aufgestellt hat
ent­ge­gen­set­zen:
ein Hindernis gegen etwas/jemanden aufstellen
Gar­ten­zwerg:
aus Ton oder Kunststoff gefertigte Zwergenfigur, die zu Dekorationszwecken vornehmlich in Gärten aufgestellt wird
Ha­fen­kran:
Kran, der in einem Hafen aufgestellt ist
Keyne­si­a­nis­mus:
nachfrageorientierte Wirtschaftstheorie, die in den 1930er Jahren von John Maynard Keynes aufgestellt und später weiterentwickelt wurde
Mi­liz­heer:
Streitkraft, die erst im Bedarfsfall aufgestellt wird
stei­gern:
bei einer Auktion ein Angebot aufstellen
Wal­hal­la:
die Walhalla: von König Ludwig I. erbauter Tempel in Bayern, in dem heute Büsten bedeutender Persönlichkeiten aufgestellt werden
Weih­nachts­de­ko­ra­ti­on:
Lichter und Ziergegenstände, die zur Weihnachtszeit aufgestellt werden

Buchtitel

  • Gut aufgestellt. Alles über den Penis Oliver Stöwing, Volker Wittkamp | ISBN: 978-3-49206-457-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufstellen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufstellen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12425736, 12412594, 12153170, 11127938, 10677834, 10166065, 10018685, 9780438, 9006920, 8827804, 8478231, 8346626 & 8307184. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  20. spiegel.de, 26.05.2004
  21. welt.de, 04.11.2003
  22. berlinonline.de, 11.05.2002
  23. sz, 29.09.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Welt 1998
  26. Welt 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995