absetzen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapˌz̥ɛt͡sn̩ ]

Silbentrennung

absetzen

Definition bzw. Bedeutung

  • (sich) entfernen

  • aus einer Position oder einem Amt entlassen

  • die Einnahme eines Medikaments, die Aufführung eines kulturellen Ereignisses beenden

  • eine bestimmte Menge an Ware verkaufen

  • einen gut erkennbaren Unterschied zur Umgebung vorweisen

  • etwas, zum Beispiel einen schweren Gegenstand, den man gerade trägt, hinstellen oder hinlegen

  • von den Einnahmen bzw. der ermittelten Steuer abziehen

  • zu Boden sinken (lassen)

Konjugation

  • Präsens: setze ab, du setzt ab, er/sie/es setzt ab
  • Präteritum: ich setz­te ab
  • Konjunktiv II: ich setz­te ab
  • Imperativ: setz ab! (Einzahl), setzt ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­ge­setzt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­set­zen (Synonyme)

abstellen:
(sich) auf etwas oder jemanden beziehen, danach ausrichten
Fahrzeug: parken
auf den Boden stellen
hinstellen (ugs.):
etwas an einem bestimmten Ort platzieren
(etwas irgendwo) lassen (ugs.):
die Beherrschung behalten
eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
niederstellen:
etwas, das man gerade hält, hinstellen oder hinlegen
bandeln (österr.)
besetzen:
ein Gebiet militärisch unterwerfen
einen Ort belegen, einen Platz einnehmen
bordieren (fachspr.)
einfassen:
transitiv: etwas mit einem Rand versehen, von allen Seiten umgeben
einsäumen:
einen Rand, eine Kante, einen Saum bilden, der etwas umschließt
etwas (zum Beispiel einen Stoff) mit einem Saum versehen
galonieren (fachspr.)
säumen:
auf Tieren Lasten befördern
mit einem Saum versehen
ummanteln:
mit einer Hülle versehen (wie in einen Mantel einhüllen)
umsäumen:
als Saum umgeben
etwas aus Stoff mit einem Saum umgeben
verbrämen:
etwas negativ Besetztes verschleiern
etwas umranden und damit verzieren
verzieren:
mit Zierrat versehen; mit schmückenden Elementen ausgestalten
entheben:
jemanden von einem Amt, Posten oder Ähnlichem entfernen
jemanden von einer Belastung, Verpflichtung oder Mühe entbinden
entthronen:
die Vormacht wegnehmen
einem Herrscher die Macht wegnehmen
abfallen:
mehr oder weniger steil nach unten verlaufen, ein Gefälle aufweisen
Segeln: mit einem hoch am Wind segelnden Boot vom Wind abdrehen
abtrünnig werden
desertieren:
sich widerrechtlich vom Militärdienst entfernen, fahnenflüchtig werden
überlaufen:
Militär: auf der Seite der feindlichen Truppen kämpfen
von einem Gefäß: so voll sein, dass der Inhalt bereits über den Rand fließt
abrechnen:
die letzte Rechnung erstellen und diese bezahlen
jemanden für seine Schuld bestrafen
(b von a) abziehen (Hauptform):
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
subtrahieren (von) (Hauptform):
eine Zahl von einer anderen abziehen; eine Subtraktion vornehmen
abgeben (ugs.):
bei Ballspielen den Ball einem Mitspieler zukommen lassen
einen Satz (zum Beispiel im Tennis) oder ein gesamtes Spiel verlieren
abstoßen:
biologische Schutzreaktion des Körpers, der als Schutzreaktion Teile von sich absondert
etwas (oft mit Verlust oder eilig) verkaufen oder loswerden (wobei der Aspekt betont wird, dass man es danach nicht mehr hat)
an den Mann bringen (männl.)
an die Frau bringen (weibl.)
losschlagen:
als erster mit Kampfhandlungen beginnen, angreifen
mit einem Schlagwerkzeug lösen
(an jemanden) loswerden (ugs.):
etwas aussprechen/sagen
etwas verkaufen
raushauen (ugs., salopp)
(jemandem) unterjubeln (ugs., salopp):
jemandem unauffällig (und oft gegen den Willen des Empfängers) zuschieben
veräußern:
gegen Geld abgeben, verkaufen
verhökern (ugs., salopp):
abwertend: zu billig verkaufen, zu Geld machen
verkaufen (Hauptform):
als Ware Absatz finden
einen Gegenstand, eine Ware gegen Geld abgeben
verklopfen (ugs.)
verkloppen (ugs., norddeutsch, salopp):
jemandem eine Tracht Prügel verpassen, eine Person (nicht sehr brutal) schlagen (auf sie kloppen)
ohne viele Umstände (an privat) und nicht unbedingt zum vollen Wert verkaufen; etwas zu Geld machen
verramschen (ugs., negativ):
eine Sache weit unter dem üblichen Preis verkaufen
verschachern (ugs., negativ):
transitiv; abwertend: in schachernder, feilschender Weise verkaufen
verscheppern (ugs., salopp)
verscherbeln (ugs., salopp):
billig verkaufen
verscheuern (ugs., salopp):
(unter dem Wert, auf die Schnelle, zu einem geringen Preis) verkaufen
versilbern (ugs.):
mit einer metallenen Schicht (aus Silber) überziehen
zu Geld machen; auch unter Wert oder an nicht professionelle Abnehmer verkaufen
verticken (ugs., salopp):
eine Ware gegen Bezahlung abgeben, etwas zu Geld machen
vertickern (ugs.):
eine Ware gegen Bezahlung abgeben, etwas zu Geld machen
zu Geld machen
abberufen:
jemanden von seinem Amt oder seiner Funktion entheben
sterben lassen
abhalftern (ugs.):
aus dem Berufsleben, von einer Position entfernen, jemandem kündigen
das Halfter (Zaum ohne Gebiss) abnehmen
ablösen:
eine Aufgabe für jemanden übernehmen, jemanden ersetzen
etwas von etwas trennen, entfernen
entlassen:
jemandem die Arbeitsstelle kündigen
jemandem erlauben zu gehen
entmachten:
jemandem seine Macht nehmen
seines Amtes entheben (geh.)
seines Amtes entsetzen (geh., veraltet)
seines Kommandos entheben (geh.)
seines Postens entheben
abstillen:
aufhören, ein Baby mit Muttermilch von der Brust zu füttern (= stillen); einen Säugling von der Muttermilch entwöhnen
entwöhnen:
einem Säugling nach und nach weniger Muttermilch und mehr andere Nahrung geben
erreichen, dass jemand von einem gewohnten Verhalten abkommt
nicht länger die Brust geben
aus dem Programm nehmen
canceln (ugs., engl.):
ein bereits gestartetes Programm abbrechen
Personen oder Organisationen sozial ausschließen, denen bestimmte Aussagen bzw. Handlungen vorgeworfen werden, die nach Ansicht der Personen, die den Ausschluss betreiben, unerwünscht sind
nicht wieder aufführen
einstellen:
etwas (eine Tätigkeit) nicht mehr ausüben
jemanden als Arbeitnehmer aufnehmen
nicht weiter produzieren
nicht weiterführen
streichen (ugs.):
eine Brotscheibe mit Belag versehen
eine formbare Masse mit den Händen verändern
abnehmen (Brille):
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
(he)runternehmen
von der Nase nehmen
vom Kopf nehmen
aufhören (mit) (ugs.):
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
nicht mehr (ein)nehmen
weglassen (ugs.):
etwas nicht erwähnen oder verwenden
jemanden gehen oder ziehen lassen
steuerlich geltend machen (fachspr.)
(jemanden irgendwo) aussteigen lassen
(jemanden irgendwo) rauslassen

Sinnverwandte Wörter

ab­hau­en:
etwas abschlagen, abtrennen (starke und schwache Konjugation: hieb/haute ab und abgehauen/abgehaut)
sich entfernen, davonmachen (Präteritum nur schwache Konjugation: haute; Partizip II abgehaut oder abgehauen)
ab­le­gen:
auf schriftliche oder mündliche Weise etwas leisten, was von dem Betreffenden als Beweis für etwas gefordert wird
ein Kleidungsstück ausziehen
das Weite suchen
enttrohnen
rauswerfen
un­ter­schei­den:
anders sein als etwas oder jemand, mit dem verglichen wird
oder mit zwischen: einen Unterschied machen; feststellen, dass etwas verschieden ist
ver­duf­ten:
den Geruch verlieren
sich unauffällig davonmachen, verschwinden

Beispielsätze

  • Willst du dein Gepäck nicht endlich absetzen?

  • Marias Lieblingsfernsehserie wurde abgesetzt.

  • Können Sie mich vor meinem Haus absetzen?

  • Den Mehraufwand kann ich glücklicherweise von der Steuer absetzen.

  • Wiktor Janukowitsch wurde 2014 abgesetzt.

  • Man sollte diese Sendung absetzen.

  • Wo soll ich dich absetzen?

  • Ich muss die Kinder an der Schule absetzen.

  • Tom hat mich am Flughafen abgesetzt.

  • Ich habe sie am Flughafen abgesetzt.

  • Das Parlament hat den bisherigen Präsidenten abgesetzt und einen Interimspräsidenten gewählt.

  • Werden diese Drogen unvermittelt abgesetzt, können Entzugserscheinungen auftreten.

  • Meine Lieblingssendung wurde abgesetzt.

  • Meine Lieblingsfernsehsendung wurde abgesetzt.

  • Haben Sie ihre Medikamente abgesetzt?

  • Ich fahre in die Stadt, also kann ich dich auf dem Weg absetzen.

  • Wo haben Sie Ihre Brille abgesetzt?

  • Wo hast du deine Brille abgesetzt?

  • Könntest du mich an der Bushaltestelle absetzen?

  • Die Fernsehsendung wurde wegen schlechter Einschaltquoten abgesetzt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber die Ampel ließ den Tagesordnungspunkt einfach absetzen.

  • Beim unzensierten Gespräch über die Zensur haben sie Sonnenbrillen auf, die sie für eine Gesprächsgruppenaufnahme absetzen.

  • Als sie merkten, dass die junge Frau sich abgesetzt hatte, informierten sie die Polizei.

  • Aber auch Eltern, die ihre Kinder vor der Schule absetzen, fielen unangenehm auf.

  • Am Montag war in Österreich die gesamte Regierung von Sebastian Kurz per Misstrauensvotum des Parlaments abgesetzt worden.

  • Am Hafen habe er Nikolaj abgesetzt.

  • Allerdings konnte sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen.

  • Aber sowohl im Hauptausschuss als auch im Finanzausschuss haben sie das Thema wegen Beratungsbedarfs abgesetzt.

  • Anschließend konnten sich die Kataris entscheidend absetzen.

  • Allerdings wurde bisher noch nie ein Regierungsmitglied abgesetzt.

  • Bereits im Vorverkauf wurden 5500 Karten abgesetzt.

  • Dass er sich damals nach Berlin abgesetzt hat, habe sie ihm mittlerweile verziehen.

  • Aline Skaf, die Ehefrau von Gaddafi-Sohn Hannibal, wollte sich offenbar in ihr Heimatland Libanon absetzen.

  • Auch in den weiteren drei Sätzen (14:12/11:7/11:9) konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen.

  • Ansonsten haben sich die Ranstädter schon etwas von der Konkurrenz abgesetzt.

Häufige Wortkombinationen

  • von der Steuer absetzen

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ab­set­zen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × N, 1 × S, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × N, 1 × S, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem B und T mög­lich.

Das Alphagramm von ab­set­zen lautet: ABEENSTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Salz­wedel
  4. Essen
  5. Tü­bin­gen
  6. Zwickau
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Samuel
  4. Emil
  5. Theo­dor
  6. Zacharias
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Sierra
  4. Echo
  5. Tango
  6. Zulu
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

absetzen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­set­zen ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­ge­half­tert:
abgesetzt, ehemaligen Einfluss nicht mehr habend
ab­setz­bar:
so, dass es abgesetzt werden kann
ab­tun:
ein Kleidungsstück absetzen, ablegen
Bo­den­satz:
allgemein: feste Bestandteile in einer Flüssigkeit, die sich auf dem Boden derselben abgesetzt haben
da­von­schwim­men:
sich in einem Schwimmwettkampf durch größere Schnelligkeit, durch geschicktes Taktieren oder dergleichen von den Konkurrenten absetzen, sie hinter sich lassen
de­grais­sie­ren:
Gastronomie: mithilfe eines Löffels, einer kleinen Schöpfkelle oder saugfähigem Küchenpapier unerwünschtes Fett entfernen, das sich während des Garens auf der Oberfläche von flüssigen Speisen abgesetzt hat
her­set­zen:
(etwas) hier (in der Nähe des Sprechers) absetzen, abstellen
Koh­len­kri­se:
Zustand, dass die geförderte Kohle nicht mehr abgesetzt werden kann
Satz:
etwas, was sich gesetzt hat oder abgesetzt wurde (feste Bestandteile in einer Flüssigkeit)
un­ter­gä­rig:
die Eigenschaft spezieller Bierhefen, die bei relativ niedrigen Temperaturen (4 bis 9 Grad Celsius) gären und sich nach dem Gärprozess auf dem Boden absetzen, besitzend
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: absetzen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: absetzen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12328851, 12236251, 12208018, 12005676, 10643998, 9843084, 5823186, 5023471, 4946234, 3064045, 2846793, 2781113, 2781111, 2157073, 1913745, 1885222, 1885220, 1713078 & 1458146. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Spektrum der Wissenschaft 1996
  28. Berliner Zeitung 1995