Wohlwollen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

 ➠ siehe auch: wohl­wol­len (Verb)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvoːlˌvɔlən ]

Silbentrennung

Wohlwollen

Definition bzw. Bedeutung

Positive Einstellung gegenüber jemandem oder etwas.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Wohlwollen
Genitivdes Wohlwollens
Dativdem Wohlwollen
Akkusativdas Wohlwollen

Anderes Wort für Wohl­wol­len (Synonyme)

Geneigtheit (geh., dichterisch)
Sympathie:
positive Einstellung zu einer Sache oder Person
Verbundenheit:
Einstellung/Gefühl der Zusammengehörigkeit mit jemandem/etwas
Einstellung/Gefühl, jemandem dankbar/verpflichtet zu sein
Zugehörigkeitsgefühl
Zuneigung:
Plural selten: Gefühl der Freundschaft, Liebe für jemanden
Gewogenheit:
Eigenschaft, jemandem gewogen zu sein
Gunst:
die Bevorzugung, das Wohlwollen, die Gewogenheit
die Erfüllung eines Wunsches, einer Bitte
Huld (geh., veraltet):
religiös, sonst veraltet: Geneigtheit, Wohlwollen, Wohlgesinntheit des Herrn gegenüber dem Untergebenen
Zugewandtheit (geh.)
Akzeptanz:
(zustimmende) Annahme, Anerkennung; auch Bereitschaft, etwas anzunehmen oder zu akzeptieren
Bejahung:
das Bejahen oder die Tatsache, dass man zu einem Sachverhalt „ja“ gesagt hat.
Linguistik: das Bestätigen oder Bejahen einer Frage oder eines Satzes
Einverständnis:
meist Singular: Zustimmung, Erlaubnis
Entgegenkommen
Zuspruch:
ermutigende Worte; Worte, die Mitgefühl, Beistand vermitteln
Teilnahme aufgrund des Interesses, Aufsuchen von etwas, Gefallen an etwas
Zustimmung:
Aussage, dass man mit einer Meinung, einer Tat, einem Plan einverstanden ist
Freundlichkeit:
Liebenswürdigkeit, wohlwollende Geneigtheit
Güte:
eine freundliche, wohlgesonnene, großzügige Einstellung und Handlungsweise gegenüber einer anderen Person
Technik, Materialwirtschaft: der Grad der erwünschten und beabsichtigten Beschaffenheit (= Qualität) eines Materials oder eines Instruments
Gütigkeit:
die Eigenschaft, gütig zu sein
Herzensgüte:
große, von Herzlichkeit und Zuneigung geprägte Güte
Herzlichkeit:
Eigenschaft/Verhalten einer Person gegenüber einer anderen, die in einer besonderen Freundlichkeit, Zugewandtheit und Hilfsbereitschaft besteht
Indulgenz:
allgemein: die Schonung, die Nachsicht
Recht: der Straferlass
Liebenswürdigkeit:
freundliche, zuvorkommende Haltung
Milde:
die Charaktereigenschaft der Sanftmut
die Eigenschaft von Speisen und Getränken, keine Reizstoffe zu enthalten (nicht scharf, gewürzt, salzig oder hochalkoholisch zu sein)
Mildtätigkeit:
Bereitschaft, sich um in Not befindliche Menschen zu kümmern oder (meist finanziell) großzügig zu unterstützen
Wärme:
Herzlichkeit
über eine Systemgrenze hinweg transportierte thermische Energie
Warmherzigkeit:
ein ausgeprägtes Mitgefühl gegenüber Geschöpfen und Mitmenschen
freundschaftlicher Umgang
Freundschaftlichkeit:
Einstellung und Umgangsform zwischen kollegial nett und freundschaftlich privat

Gegenteil von Wohl­wol­len (Antonyme)

Ab­leh­nung:
negative Reaktion auf eine Sache oder eine Person; Zurückweisung oder Abneigung gegen etwas
Ab­nei­gung:
leichter Widerwille gegen etwas oder eine Person, oft ohne das genau begründen zu können

Beispielsätze

  • Er empfand ein gewisses Wohlwollen für sie.

  • Die Welt wird nicht vom Wohlwollen geführt.

  • Aus diesem Grund erhältst du mein Wohlwollen.

  • Bitterer Tee, mit Wohlwollen dargeboten, schmeckt süßer als Tee, den man mit saurer Miene reicht.

  • Eine Person ohne Wohlwollen im Herzen, wirkt kalt und schwer zugänglich, auch wenn sie sehr freundlich redet und sich sehr höflich verhält.

  • Tief drinnen in deinem Herzen hege Wohlwollen für alles, was existiert!

  • Feindseligkeit zerstört, Wohlwollen baut auf.

  • Die wahre Höflichkeit besteht darin, dass man einander mit Wohlwollen entgegenkommt.

  • Gleichsam wie Gold im Feuer, so wird treues Wohlwollen in Gefahren erkennbar.

  • Freundschaft ist ja nichts anderes als im Wohlwollen und Zuneigung verbundene Übereinstimmung in allen göttlichen und menschlichen Dingen.

  • Den Irrenden belehre mit Wohlwollen und zeige ihm seine Fehler.

  • Der Mangel an Wohlwollen gegenüber der Stadtbahn erscheint rückwärtsgewandt.

  • An die eigene Kunst zu glauben, wird schwieriger und schwieriger, wenn das Wohlwollen des Publikums zunimmt.

  • Zu jeder Kommunikation gehört das Wohlwollen des anderen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auf das Wohlwollen von Investoren stießen die Quartalszahlen und Ausblicke der Dax-Konzerne Siemens Healthineers.

  • Natürlich sieht man dort mit Wohlwollen, wie die FPÖ in den Umfragen steigt, seit Kickl übernommen hat.

  • Eine glückliche Führung, die nur mit viel Wohlwollen dadurch legitimiert werden konnte, dass Borussia RB nur wenig Chancen gestattete.

  • Dabei betrachtet Choa die Figuren mit Wohlwollen.

  • Dabei sollten sich die Briten nicht auf das Wohlwollen der Verhandlungspartner verlassen, warnt EU-Parlamentspräsident Sassoli.

  • Aber Scherz beiseite: Merkel versichert sich des Wohlwollens ausländischer Mächte (Frankreich), um Innenpolitik gegen die CSU zu betreiben.

  • Die Experten haben das mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen.

  • Die Opposition dürfe bei Ausübung ihrer Rechte nicht auf das Wohlwollen der Parlamentsmehrheit angewiesen sein.

  • Bei der stößt das Vorhaben dann auch auf Wohlwollen.

  • Aber immer konnte der Club sich des Wohlwollens der "schwarzen" und "gelben" Politiker sicher sein.

  • An der SPD-Basis ist von Wohlwollen daher wenig zu spüren - die Mitglieder sollen aber am Ende einem Koalitionsvertrag ihren Segen geben.

  • An den internationalen Finanzmärkten werden die die auf dem EU-Gipfel getroffenen Beschlüsse mit Wohlwollen aufgenommen.

  • Anders als die umstrittene "Frau ohne Schatten" zum Festspielbeginn löste "Macbeth" überwiegend Wohlwollen aus.

  • Die Anleger nahmen die Meldung mit Wohlwollen auf und bescherten Purple Capital ein Plus von 20 Prozent.

  • Da ging das Wohlwollen mit der Vaterfigur durch.

Übersetzungen

  • Altgriechisch:
    • ἀγαθωσύνη (weiblich)
    • χάρις (weiblich)
  • Englisch:
    • positivity
    • good will
    • benevolence
  • Italienisch: benevolenza (weiblich)
  • Norwegisch: velvilje (männlich)
  • Schwedisch: välvilja

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Wohl­wol­len be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × L, 2 × O, 2 × W, 1 × E, 1 × H & 1 × N

  • Vokale: 2 × O, 1 × E
  • Konsonanten: 3 × L, 2 × W, 1 × H, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L und zwei­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von Wohl­wol­len lautet: EHLLLNOOWW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Offen­bach
  3. Ham­burg
  4. Leip­zig
  5. Wupper­tal
  6. Offen­bach
  7. Leip­zig
  8. Leip­zig
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Otto
  3. Hein­reich
  4. Lud­wig
  5. Wil­helm
  6. Otto
  7. Lud­wig
  8. Lud­wig
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Oscar
  3. Hotel
  4. Lima
  5. Whis­key
  6. Oscar
  7. Lima
  8. Lima
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

Wohlwollen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wohl­wol­len kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­bie­de­rung:
das sich bei jemandem Einschmeicheln; plumper Versuch, jemandes Wohlwollen zu erhalten
be­ne:
Äußerung des Lobs oder des Wohlwollens
Dank­bar­keit:
Anerkennung für Wohlwollen, Hilfe, Unterstützung, die man erfahren hat.
gna­den­los:
ohne Gnade, ohne Wohlwollen gegenüber einem Schwächeren
Plu­ra­lis Be­ne­vo­len­ti­ae:
Linguistik: Plural, der die angesprochene Person einbezieht und ihr Hilfsbereitschaft/ Sympathie/ Wohlwollen anzeigt
Scheck­buch­di­p­lo­ma­tie:
Politik, Außenpolitik, abwertend: Versuch eines Staates, offen durch finanzielle Unterstützung (zum Beispiel Investitionen) in einem anderen Land, diplomatisches Wohlwollen zu erlangen oder Einfluss zu gewinnen
Schmeich­ler:
Person, die in übertriebener Weise jemandem Komplimente macht, Gutes über jemanden verbreitet, eventuell auch nur, um sich Wohlwollen, Zuneigung zu sichern
Schmeich­le­rin:
weibliche Person, die in übertriebener Weise jemandem Komplimente macht, Gutes über jemanden verbreitet, eventuell auch nur, um sich Wohlwollen, Zuneigung zu sichern

Häufige Rechtschreibfehler

  • Wolwollen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Wohlwollen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Wohlwollen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11459871, 6081981, 5224624, 3401236, 3401234, 3401199, 2792252, 2414695, 2414656, 2384115, 1908115, 1660201 & 1408503. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. wiwo.de, 08.11.2023
  2. derstandard.at, 13.08.2022
  3. aachener-zeitung.de, 28.02.2021
  4. wienerzeitung.at, 04.09.2020
  5. n-tv.de, 27.12.2019
  6. ef-magazin.de, 23.06.2018
  7. nachrichten.at, 24.04.2017
  8. kurier.at, 03.05.2016
  9. heise.de, 25.11.2015
  10. spiegel.de, 25.01.2014
  11. spiegel.de, 12.10.2013
  12. boerse-online.de, 29.06.2012
  13. morgenweb.de, 05.08.2011
  14. finanzen.net, 10.09.2010
  15. faz.net, 15.03.2009
  16. szon.de, 31.01.2008
  17. mz-web.de, 17.11.2007
  18. welt.de, 25.07.2006
  19. tagesschau.de, 05.10.2005
  20. archiv.tagesspiegel.de, 15.08.2004
  21. archiv.tagesspiegel.de, 14.12.2003
  22. sueddeutsche.de, 13.12.2002
  23. Die Zeit (24/2001)
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Welt 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995