Anbiederung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈanˌbiːdəʁʊŋ]

Silbentrennung

Anbiederung (Mehrzahl:Anbiederungen)

Definition bzw. Bedeutung

Das sich bei jemandem Einschmeicheln; plumper Versuch, jemandes Wohlwollen zu erhalten.

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs anbiedern mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Anbiederungdie Anbiederungen
Genitivdie Anbiederungder Anbiederungen
Dativder Anbiederungden Anbiederungen
Akkusativdie Anbiederungdie Anbiederungen

Anderes Wort für An­bie­de­rung (Synonyme)

Arschkriecherei:
Vorgang, bei dem man sich jemandem gegenüber unterwürfig verhält, um Vorteile erreichen oder nutzen zu können
Einschmeichelung
Liebedienerei:
abwertend: unterwürfige, kriecherische Schmeichelei
Schöntuerei

Beispielsätze

So eine Anbiederung kann ihr doch nicht leichtfallen, sie muss ja dabei ihre eigene Meinung völlig aufgeben und ihm nach dem Mund reden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Und last, but not least wäre da noch Musks Anbiederung an Fake-News-König Donald Trump im Zuge der skandalumwitterten Twitter-Übernahme.

  • Und dann auch dort die miese Anbiederung an Grüne!

  • Anbiederung ist kein gutes Rezept im Umgang mit Extremismus.

  • Die Anbiederung hat den grün-linken Zeitgeist bringt keine Dividende mehr.

  • Hier geht es um Anbiederung an den Islam.

  • Doch dem Sozialdemokraten scheinen Grundrechte weniger wichtig zu sein als die Anbiederung an rechte Kräfte.

  • Wer auch immer Schulz gebrieft hat vor dieser Sendung: Das ist einfach zuviel Anbiederung.

  • Man kann es Anbiederung an die AfD nennen.

  • Wie ihm jetzt die Szene mit dem Selfie als publicityträchtige Anbiederung ausgelegt wird.

  • Aber TTIP und Anbiederung an Altparteien sind ihm einfach wichtiger als alle Werte der AfD.

  • Anbiederung an den Zeitgeist Der Niedergang der Asterix-Reihe begann 1977 mit dem Tod von Texter René Goscinny.

  • Peinliche Anbiederung an die SPÖ, keine direkte Demokratie zulassen.

  • Die Amis wollen und verlangen das ja gar nicht, erachten das viel eher als primitive Anbiederung.

  • Bush hat mit seiner Rede dem Versuch an einer populistischen Anbiederung widerstanden.

  • Aus der CDU kam vor Jahren der Spruch vom "Wandel durch Anbiederung".

  • Der Kunstmarkt hat eine perverse Nase für Anbiederungen.

  • Verne Smith, der Nachzügler unter South Carolinas Parteiwechslern, kennt alle Methoden der Anbiederung.

  • Sie verurteilten die neoliberale Gesinnung und empörten sich über die opportunistische Anbiederung an die rechtspopulistische FPÖ.

  • Jede marktschreierische, schrille Attitüde ist vermieden, aber auch jede platte Anbiederung und jeder billige Konfektionismus.

  • Eine Anbiederung an die Jugend kann Sonnenberger dennoch nicht erkennen.

  • Diese Anbiederung war zwar erfolgreich, hatte aber etwas Trauriges.

  • Es bleibt der Eindruck der bloßen Anbiederung an die Publikumsgunst.

  • Radikale innerparteiliche Kritiker quittieren dies bereits mit dem Vorwurf der Anbiederung an das verhaßte "System".

  • Denn statt Anbiederung an japanischen Bilderreichtum versucht Watanabe gerade das Gegenteil.

  • Gysi und andere in der Partei befürchten eine Anbiederung an die SPD.

  • Da war das böse Wort der "Anbiederung" zu hören.

  • Es geht um die tatsächliche oder behauptete Anbiederung linksliberaler, SPD-naher West-Historiker an die einstige DDR.

  • Gab es etwa im Westen keine Anpassung, keine Anbiederung an die Diktaturen des Ostens?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv An­bie­de­rung be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × I, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten E und zwei­ten E mög­lich. Im Plu­ral An­bie­de­run­gen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von An­bie­de­rung lautet: ABDEEGINNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Ber­lin
  4. Ingel­heim
  5. Essen
  6. Düssel­dorf
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Unna
  10. Nürn­berg
  11. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Berta
  4. Ida
  5. Emil
  6. Dora
  7. Emil
  8. Richard
  9. Ulrich
  10. Nord­pol
  11. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Bravo
  4. India
  5. Echo
  6. Delta
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Uni­form
  10. Novem­ber
  11. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort An­bie­de­rung (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für An­bie­de­run­gen (Plural).

Anbiederung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen An­bie­de­rung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­bie­de­rungs­ver­such:
Versuch einer Anbiederung
Avan­ce:
meist im Plural: verdecktes Angebot (der eigenen Kooperation), Anbiederung
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Anbiederung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Anbiederung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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