Unzulänglichkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʊnt͡suˌlɛŋlɪçkaɪ̯t]

Silbentrennung

Unzulänglichkeit (Mehrzahl:Unzulänglichkeiten)

Definition bzw. Bedeutung

Eigenschaft, einer bestimmten Anforderung nicht zu genügen.

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs zu unzulänglich mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Unzulänglichkeitdie Unzulänglichkeiten
Genitivdie Unzulänglichkeitder Unzulänglichkeiten
Dativder Unzulänglichkeitden Unzulänglichkeiten
Akkusativdie Unzulänglichkeitdie Unzulänglichkeiten

Anderes Wort für Un­zu­läng­lich­keit (Synonyme)

Defekt:
fehlerhafte Stelle, Funktionsfehler
Defizit:
Fehlen von etwas (meist eines Geldbetrags)
Fehlen von etwas, das man dann als Mangel bewertet (und ausgleichen möchte)
Insuffizienz (fachspr.):
Organschwäche
Unvermögen, Unzulänglichkeit
Macke (ugs.):
auf Gegenstände oder im übertragenen Sinne auf Personen bezogen: etwas Defektes, Schadhaftes; etwas, was die Brauchbarkeit beeinträchtigt
sonderbare Eigenart
Mangel:
Fehler bzw. das Fehlen von zugesicherten Eigenschaften einer Sache oder eines Rechts
Fehler, Unvollkommenheit bei einer Sache
Manko:
etwas, was als Fehler oder Nachteil empfunden wird
Geldbetrag, der (bei der Abrechnung) fehlt
Minuspunkt
Schaden:
Beschädigung an einem Gegenstand, auch an einem Körperteil; Defekt, Funktionsbeeinträchtigung
finanzieller Aspekt: ein durch ein Ereignis oder einen Umstand verursachte Beeinträchtigung eines Gutes oder eine Wertminderung des ursprünglichen Zustandes einer Sache
Schwachstelle:
Der Punkt, an dem etwas oder jemand verletzlich oder angreifbar ist
Schwäche:
besondere Neigung zu etwas
charakterlicher Mangel
Ungenügen
Kraftlosigkeit:
Kraftlossein; kraftloser Zustand
Schlappheit
Schwachheit
Misere:
schlimme Situation, schlimmer Zustand

Sinnverwandte Wörter

Auswüchse
Elend:
materieller Mangel
Zustand von Hilf- und Rechtlosigkeit und die daraus resultierende Befindlichkeit des Leides, des Kummers und des Unglücks
Fehl­ent­wick­lung:
Veränderung in die falsche Richtung in einem zeitlichen Prozess
Feh­ler:
Abweichung von einem optimalen Zustand, Verfahren oder dem Richtigen
eine falsche Entscheidung, eine falsche Handlung
Ka­la­mi­tät:
massenhafte Schädigung von Pflanzen (zum Beispiel durch Hagel, Erkrankung, Schädlinge)
peinliche Lage, arge Verlegenheit
ka­ta­s­t­ro­phal:
sehr schlimm, verhängnisvoll, entsetzlich
Mängel
Ma­lai­se:
bildungssprachlich: Misere; Situation, die nicht zufriedenstellend ist
bildungssprachlich: schlechte Stimmung
Miss­stand:
ein schlechter Zustand, der nicht der Erwartung, den Gesetzen, Vorschriften und Ähnlichem entspricht
Not:
ein seelischer Zustand der Rat- und Hoffnungslosigkeit
ein Zustand des Mangels oder des Fehlens an Lebenswichtigem
Not­la­ge:
schwierige, bedrohende Situation
Pro­b­lem:
etwas, was sich für einen bei einem Vorhaben als Hindernis herausstellt
schwierige, noch ungelöste Aufgabe
schlimm:
(Krankheiten, Verletzungen, etc.) bedrohlich oder ernsthaft
(Stelle des Körpers) nicht gesund, (chronisch) krank oder entzündet
Si­tu­a­ti­on:
die Summe momentaner Umstände, die bestimmend auf das Handeln einwirkt
Skan­dal:
Ereignis, das für Aufsehen und Wirbel sorgt und auf Ablehnung stößt
Übel:
Leiden, das zum Beispiel auf eine Krankheit zurückgeht
unerfreulicher Zustand oder schlimme Situation
Un­an­nehm­lich­keit:
abstrakt: unangenehme Sache, Ärgernis
un­er­träg­lich:
auf andere abstoßend wirkend
dergestalt, dass es nicht ausgehalten werden kann
Un­fä­hig­keit:
der (angeborene) Zustand, zu etwas nicht fähig oder nicht in der Lage zu sein
Un­we­sen:
verwerfliches Handeln
Un­zu­kömm­lich­keit:
widriger Umstand, Unzulänglichkeit, Missstand
Zu­stand:
Art und Weise, wie etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt ist
nur Plural, umgangssprachlich: plötzlich auftretende körperliche Beschwerden oder schlechte Laune

Beispielsätze

  • Die intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Unzulänglichkeiten verspricht für Anleger und Anlegerinnen aber Besserung.

  • Aus ihrer Unzulänglichkeit wächst dem naiven, weltfremden Gebet eine Kraft zu, die vielleicht weit weltstützender ist als alle Technologie.

  • Trotz all seiner Unzulänglichkeit wirkte der Rechtsstaatsmechanismus aber schon vorab, weil er den einstigen Ostblock zersplittern ließ.

  • Ich versuche mich immer wieder an meine Menschlichkeit, Fehlbarkeit, Unzulänglichkeit zu erinnern.

  • Als erste Amtshandlung will Pinera am Montag ein Jugendzentrum besuchen, das wegen zahlreicher Unzulänglichkeiten in der Kritik steht.

  • Dem wallonischen Minister für Lokalrecht, Pierre-Yves Dermagne, ist diese Unzulänglichkeit bewusst.

  • Aber vielleicht erscheinen viele ihrer Unzulänglichkeiten nur deshalb so unbarmherzig, weil sie schon so lange im Scheinwerferlicht steht.

  • Allerdings hatten sie einige kleinere Unzulänglichkeiten, etwa die erwähnte Kamera.

  • Als Höhepunkt der Fürther Unzulänglichkeiten der Abteilung Attacke durfte die letzte Szene herhalten.

  • Die Causa Fenerbahçe wird immer mehr zu einem Paradebeispiel für die Unzulänglichkeiten der UEFA.

  • Die schönste Unzulänglichkeit leistete sich Wolfsburgs Kapitän Christian Träsch.

  • Doch im Verlauf seiner Analyse kam er wiederholt auf die recht auffälligen Unzulänglichkeiten der Bayern im Spiel nach vorne zu sprechen.

  • Schon im Test gegen Malta vergab er Chancen, sein Kombinationsspiel enthielt allerlei Unzulänglichkeiten.

  • Als seine größte Unzulänglichkeit sieht Premier Wladimir Putin seine Leichtgläubigkeit, sein Lebensmotto lautet "Vorwärts!"

  • Der Saal, ein grottenhässliches Relikt aus den 60er-Jahren, ist berüchtigt für seine strukturellen Unzulänglichkeiten.

  • Nun versuchten die Politiker ihre Unzulänglichkeiten zu verbergen, indem sie die Armee verantwortlich machten.

  • Olmert gab "Unzulänglichkeiten" in der Kriegsführung Israels zu.

  • Außerdem bemängelten sie noch folgende Unzulänglichkeiten: Die Pfosten des hölzernen Treppengeländers hätten zu weit auseinandergestanden.

  • Im vollen Bewusstsein der Unzulänglichkeit des Verstorbenen, will sie beweisen, wie sehr sie zu lieben versteht.

  • Der Mann ohne Alltag möchte verstanden wissen, dass alltägliche Unzulänglichkeiten für ihn eine Art Entspannung bedeuten.

  • Menschrechtspolitik bleibe immer im "Spannungsverhältnis zwischen Prinzipien, Notwendigkeiten und Unzulänglichkeiten der Politik."

  • Aber die Unzulänglichkeiten des Ganzen hat niemand genauer gesehen als ihre Schöpfer, allen voran Diderot.

  • Davor verblasse auch die Unzulänglichkeit seiner Versuche, das NS-Regime zu beseitigen.

  • Mit dem Neubau will Herbert Strate "räumliche Unzulänglichkeiten" des bisherigen FFA-Hauses an der Budapester Straße überwinden.

  • Im Laufe des Jahres haben sich allerdings noch einige Unzulänglichkeiten gezeigt, die nun behoben werden sollen.

  • Wer hätte also dem Orchester und dem Chor gewisse klangliche und musikalische Unzulänglichkeiten nicht verziehen?

  • Gerade die Unzulänglichkeiten des Orts können aber zu außerordentlichen Theaterabenden beitragen.

  • Er glaubte aufrichtig daran, im direkten, offenen Gespräch den "Führer" auf Fehler und Unzulänglichkeiten hinweisen zu können.

Übersetzungen

  • Englisch: shortcoming
  • Neugriechisch: ανεπάρκεια (anepárkia) (weiblich)
  • Ungarisch:
    • tökéletlenség
    • elégtelenség

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Un­zu­läng­lich­keit be­steht aus 16 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × L, 2 × N, 2 × U, 1 × Ä, 1 × C, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × I, 2 × U, 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × N, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × T, 1 × Z
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, zwei­ten U, G und H mög­lich. Im Plu­ral Un­zu­läng­lich­kei­ten nach dem ers­ten N, ers­ten U, G, H und zwei­ten I.

Das Alphagramm von Un­zu­läng­lich­keit lautet: ÄCEGHIIKLLNNTUUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Zwickau
  4. Unna
  5. Leip­zig
  6. Umlaut-Aachen
  7. Nürn­berg
  8. Gos­lar
  9. Leip­zig
  10. Ingel­heim
  11. Chem­nitz
  12. Ham­burg
  13. Köln
  14. Essen
  15. Ingel­heim
  16. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Zacharias
  4. Ulrich
  5. Lud­wig
  6. Ärger
  7. Nord­pol
  8. Gus­tav
  9. Lud­wig
  10. Ida
  11. Cäsar
  12. Hein­reich
  13. Kauf­mann
  14. Emil
  15. Ida
  16. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Zulu
  4. Uni­form
  5. Lima
  6. Alfa
  7. Echo
  8. Novem­ber
  9. Golf
  10. Lima
  11. India
  12. Char­lie
  13. Hotel
  14. Kilo
  15. Echo
  16. India
  17. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄ ▄ ▄ ▄
  13. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  14. ▄ ▄
  15. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 33 Punkte für das Wort Un­zu­läng­lich­keit (Sin­gu­lar) bzw. 35 Punkte für Un­zu­läng­lich­kei­ten (Plural).

Unzulänglichkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­zu­läng­lich­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kom­pen­sa­ti­ons­maß­nah­me:
zielgerichtete Handlung, die eine festgestellte Unzulänglichkeit abmildern oder ausgleichen soll
Kos­mo­di­zee:
Philosophie: die Rechtfertigung der Welt trotz und wegen all ihrer Unzulänglichkeiten
Un­zu­kömm­lich­keit:
widriger Umstand, Unzulänglichkeit, Missstand
Welt­schmerz:
Gefühl der Trauer und schmerzhaft empfundener Melancholie, das jemand über seine eigene Unzulänglichkeit empfindet, die er zugleich als Teil der Unzulänglichkeit der Welt und der bestehenden Verhältnisse betrachtet

Film- & Serientitel

  • Heimat, Sex und andere Unzulänglichkeiten (Film, 2011)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Unzulänglichkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Unzulänglichkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. cash.ch, 25.08.2022
  2. islamische-zeitung.de, 18.02.2021
  3. saarbruecker-zeitung.de, 11.12.2020
  4. stern.de, 30.08.2019
  5. sn.at, 11.03.2018
  6. brf.be, 12.04.2017
  7. zeit.de, 28.08.2016
  8. zeit.de, 22.10.2015
  9. nordbayern.de, 10.02.2014
  10. kurier.at, 23.08.2013
  11. tagesspiegel.de, 05.02.2012
  12. feeds.rp-online.de, 08.08.2011
  13. stern.de, 26.05.2010
  14. de.rian.ru, 27.01.2009
  15. abendblatt.de, 19.07.2008
  16. nzz.ch, 11.05.2007
  17. spiegel.de, 16.08.2006
  18. welt.de, 07.05.2005
  19. fr-aktuell.de, 17.12.2004
  20. berlinonline.de, 06.02.2003
  21. spiegel.de, 09.06.2002
  22. bz, 23.06.2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Tagesspiegel 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995