Schwerenöter

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃveːʁəˌnøːtɐ]

Silbentrennung

Schwereter (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • Mann, der durch Charme und/oder Durchtriebenheit Eindruck macht und/oder sich etwas verschafft

  • umgangssprachlich, scherzhaft: Mann, der Frauen nachstellt und deshalb besonders keck oder charmant ihnen gegenüber ist

Begriffsursprung

Geht zurück auf das Wort Schwerenot, das im 17. Jahrhundert vor allem in der Bedeutung ‚Fallsucht‘ (Epilepsie) gebraucht wurde. Diese Krankheit konnte nach damaliger Meinung durch Verwünschung/Verfluchung erworben werden. Daher schwerenötern für ‚fluchen‘ und Schwerenöter für ‚jemand, der viel flucht‘. Daraus wird im 18. Jahrhundert ‚verfluchter Kerl‘ und seit dem 19. Jahrhundert die heute üblichen Bedeutungen und ‚durchtriebener Kerl‘ und ‚Schürzenjäger.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schwerenöterdie Schwerenöter
Genitivdes Schwerenötersder Schwerenöter
Dativdem Schwerenöterden Schwerenötern
Akkusativden Schwerenöterdie Schwerenöter

Anderes Wort für Schwe­re­nö­ter (Synonyme)

Aufreißer (ugs.)
einer, der nichts anbrennen lässt (ugs.)
Filou:
scherzhaft, auch abwertend: Betrüger, Gauner, Spitzbube
Frauenheld:
Mann, der bei Frauen besonders gut ankommt
Frauenjäger:
Mann, der beständig Frauen umwirbt und diese zu erotisch-sexuellen Abenteuern mit sich zu bewegen trachtet
Gigolo (franz.):
(jüngerer oder älterer) charmanter, gutaussehender, lebemännischer Mann, der bei Frauen besonders gut ankommt und daher viele Liebschaften hat
(jüngerer, eleganter, in der Halbwelt verkehrender) Mann, der eine intime, zumeist sexuell geprägte, längerfristige Beziehung mit einer zumeist älteren (gut betuchten) Dame hat und sich von dieser aushalten lässt
Hallodri:
unzuverlässiger, unbeschwerter, leichtsinniger Mann
Herzensbrecher:
Mann, der bei Frauen sehr gut ankommt, ohne ernste Absichten zu haben
jedem Weiberrock hinterherlaufen
Ladykiller (engl., scherzhaft)
Leichtfuß:
umgangssprachlich: jemand, dem Leichtfertigkeit und Leichtsinnigkeit anhaften
Mann für alle Gelegenheiten (ugs., ironisch)
Playboy (engl.):
Mann, der finanziell unabhängig ist und seinen Vergnügungen nachgeht
Schlawiner:
Person, die – in positiver oder oft in negativ bewerteter Weise – mit ihrem Verhalten gewisse Grenzen überschreitet
Schürzenjäger (Hauptform):
Mann, der beständig Frauen umwirbt und diese zu erotisch-sexuellen Abenteuern mit sich zu bewegen trachtet
Süßholzraspler (ugs.)
Suitier (veraltet)
Weiberheld (ugs.):
Mann, der bei Frauen besonders gut ankommt
Witwentröster:
salopp: Mann, der sexuelle Kontakte zu Witwen unterhält
Womanizer (engl.):
Mann, der eine große Ausstrahlung auf Frauen besitzt
Wüstling:
abwertend: Mensch mit sexuell ausschweifendem Lebenswandel
abwertend: rücksichtsloser, zu Gewalt neigender Mensch

Beispielsätze

Der alte Schwerenöter übt sich mal wieder in anzüglichen Witzen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Schauspieler Chris Noth (66) spielte jahrelang den Schwerenöter „Mr.

  • Der Schwerenöter Boswell war keine Ausnahme.

  • Ulrich Noethen spielt im ZDF-Film „Mein Mann, ein Mörder“ den Schwerenöter.

  • Der Schwerenöter sollte erkennen,daß selbst mit viel Geld nicht alles machbar ist.

  • Schwerenöter Jochen hatte sie ja auch lange Zeit mit Maskenbildnerin Anja (32) betrogen.

  • Senator Edward Kennedy - auch er ein Schwerenöter - hatte eingeladen zu einem amerikanisch-irischen Treffen.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Schwe­re­nö­ter be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × R, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × Ö, 1 × S, 1 × T & 1 × W

  • Vokale: 3 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × S, 1 × T, 1 × W
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, zwei­ten E und Ö mög­lich.

Das Alphagramm von Schwe­re­nö­ter lautet: CEEEHNÖRRSTW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Wupper­tal
  5. Essen
  6. Ros­tock
  7. Essen
  8. Nürn­berg
  9. Umlaut-Offen­bach
  10. Tü­bin­gen
  11. Essen
  12. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Wil­helm
  5. Emil
  6. Richard
  7. Emil
  8. Nord­pol
  9. Öko­nom
  10. Theo­dor
  11. Emil
  12. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Whis­key
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Echo
  8. Novem­ber
  9. Oscar
  10. Echo
  11. Tango
  12. Echo
  13. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort.

Schwerenöter

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schwe­re­nö­ter kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Häufige Rechtschreibfehler

  • Schwernöter
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schwerenöter. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schwerenöter. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 7. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-32511-9
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  4. bild.de, 09.09.2021
  5. stern.de, 12.07.2020
  6. focus.de, 03.02.2014
  7. focus.de, 01.02.2008
  8. BILD 2000
  9. BILD 1998