Schublade

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃuːpˌlaːdə ]

Silbentrennung

Einzahl:Schublade
Mehrzahl:Schubladen

Definition bzw. Bedeutung

Oben offenes Behältnis, das in einem Möbelstück eingebaut ist.

Begriffsursprung

Zusammensetzung (Determinativkompositum) aus Schub und Lade, also eine durch Schieben zu öffnende Lade.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Schubladedie Schubladen
Genitivdie Schubladeder Schubladen
Dativder Schubladeden Schubladen
Akkusativdie Schubladedie Schubladen

Anderes Wort für Schub­la­de (Synonyme)

Schoss (ugs., rheinisch):
langer, gerader, meist junger Trieb einer Pflanze
Schubfach:
oben offenes Behältnis, das in einem Möbelstück eingebaut ist und herausgezogen werden kann
Schubkasten
feststehende Vorstellung
Klischee:
Abklatsch, Imitat
eingefahrene Vorstellung
Klischeevorstellung
Schablonendenken
Stereotype (geh.)
vorgefasstes Bild
Vorurteil:
voreilig gebildete, oft falsche Meinung über jemanden oder etwas, das nicht auf Erfahrungen oder Wissen beruht und meist mit Abneigung oder Hass verbunden ist; Urteil vor oder ohne Kenntnis des einzelnen Beurteilten
Kategorie:
Einheit zum Einordnen und Auffinden von Personen, Sachen, Sachverhalten, Begriffen und anderem
Muster:
ein Handlungsablauf oder eine Denk-, Gestaltungs- oder Verhaltensweise, die zur gleichförmigen Wiederholung (Reproduktion) bestimmt ist
gleichbleibende Struktur, die einer sich wiederholenden Sache zu Grunde liegt
Raster:
Druckwesen: technische Einrichtung zum Druck von Halbtonbildern, zum Beispiel eine Glasplatte mit eingeätztem Netz aus Linien, mit deren Hilfe man ein Bild in einzelne Punkte zerlegen kann
System von Flächen, die durch sich schneidende Linien begrenzt werden
Schablone:
(aus festem Material bestehende) Formvorlage, die man verwendet, um bei Reproduktionen ein immer gleiches Ergebnis zu erzielen oder um zu überprüfen, ob ein vorliegendes Ergebnis der Vorgabe entspricht
Syndrom:
die Gesamtheit aller Symptome einer Erkrankung
eine Gruppe von Merkmalen oder Faktoren, deren gemeinsames Auftreten einen bestimmten Zusammenhang oder Zustand anzeigt

Sinnverwandte Wörter

Ge­fach:
Fach oder Schublade in Schränken oder Regalen
in der Regel Plural 1: die rechtwinklig verschränkten Trennwände, die beispielsweise Flaschen in einer Kiste voneinander trennen. Im weiteren, allgemeinen Sinne ein Einsatz, der einen Behälter in Fächer unterteilt, zum Beispiel eine Geldbörse
La­de:
(beim Pferd) Teil des Unterkiefers zwischen Schneide- und Backenzähnen, der keine Zähne aufweist und auf dem die Kandare und/oder Trense aufliegt
an einem Webstuhl oder einer Webmaschine derjenige rautenartige Zwischen- oder Hohlraum, der zwischen den Kettfäden entsteht und zur Aufnahme des Weberschiffchens mit dem Schussfaden dient
Schapp:
einzelne Schublade
großes Möbelstück zum Unterbringen von Kleidung oder Sachen
Schrank­fach:
Fach eines Schranks
Tischkasten

Redensarten & Redewendungen

  • unterste Schublade

Beispielsätze

  • Der Dieb durchwühlte die Schublade nach Wertgegenständen.

  • Wirf deine Sachen nicht einfach so in eine Schublade!

  • Lege sie in dieselbe Schublade.

  • Legen Sie sie in dieselbe Schublade.

  • In welcher Schublade ist das Besteck?

  • Gestern habe ich in der Schublade einen alten Brief meiner Schwester gefunden.

  • Suchen Sie vielleicht Ihre Pistole in der Schublade?

  • Räum die Schublade aus.

  • Die Zeitung liegt irgendwo in einer Schublade.

  • In der obersten Schublade sollte eine Streichholzschachtel sein.

  • Er suchte die Schlüssel in der Schublade.

  • Was ist in der Schublade?

  • Ich habe ihn in die Schublade gelegt.

  • Was ist in dieser Schublade?

  • Das Besteck gehört in die oberste Schublade.

  • Das Besteck ist in der obersten Schublade.

  • Ich kann ihn wieder in die Schublade tun, wenn ihr wollt.

  • Ich kann sie wieder in die Schublade tun, wenn Sie wollen.

  • Sie packte es sorgfältig ein und legte es in die Schublade.

  • Sie packte sie sorgfältig ein und legte sie in die Schublade.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Achtung, schau lieber mal in jeder Schublade nach.

  • Am Ende dieses Winters fühlte man sich, als habe man zu lange in einer dunkeln Schublade gelegen.

  • Aber, das ist dem elffachen Teamspieler wichtig: In der "Schublade des Defensivtrainers" sieht er sich nicht.

  • Andere haben ihn vielleicht kurz studiert und dann in die Schublade mit den übrigen Karten und Plänen gestopft.

  • Als er im Sommer hierherkam, steckte er in der untersten Schublade.

  • Auch ohne Zuschlag aus München hätte die Realschule ein fertiges Konzept für eine handyfreundliche Schule in der Schublade gehabt.

  • "Anonyme Kritik ist die unterste Schublade der Berichterstattung": Thomas Tuchel.

  • Beim 4:1-Sieg des LASK in Horn wurden aber von den Waldviertler Rängen Ressentiments aus der tiefsten Schublade laut.

  • Dann kann ich mir das schon eher als Schublade vorstellen.

  • Bei seinem Abschied vom "Mosaik" 1975 hätten noch zahlreiche Pläne für weitere Abenteuer in der Schublade gelegen.

  • Aber Hauptsache man hat seine Schubladen.

  • In eine musikalische Schublade lässt sich Band Levantino nicht stecken und so gab es jede Menge Klezmerklänge, Jazz- und Eigenkompositionen.

  • Aber ich denke, für mich gibt es keine Schublade.

  • Finanziell war das aber nicht machbar - die Idee als solche verstaubte in einer Schublade des Rathauses.

  • Das war unterste Schublade können Sie sich vorstellen, welche Folgen das für die späteren persönlichen Beziehungen der beiden hatte?

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adjektiv: breite/große Schublade
  • mit Adjektiv: mittlere/​obere/​oberste/​untere/​unterste Schublade
  • mit Substantiv: Schublade auf Rollen/auf Metallschienen
  • mit Verb: eine Schublade aufziehen/​durchsuchen/​durchwühlen/​herausziehen/​öffnen/​ziehen; in einer Schublade kramen: mit Verb: die Schublade klemmt, eine Schublade reparieren
  • mit Verb: etwas (beispielsweise ein Bericht) verschwindet in der Schublade

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Baschkirisch: тартма (tartma)
  • Chinesisch:
    • 抽屜 (chōutì)
    • 抽屉 (chōutì)
  • Dänisch: skuffe
  • Englisch: drawer
  • Färöisch: skuffa (weiblich)
  • Finnisch: vetolaatikko
  • Französisch: tiroir (männlich)
  • Galicisch: caixón (männlich)
  • Georgisch: უჯრა (uǰra)
  • Hausa: aljihun tebur (männlich)
  • Interlingua: tiratorio
  • Isländisch: skúffa (weiblich)
  • Italienisch: cassetto
  • Japanisch: 引き出し
  • Katalanisch: calaix (männlich)
  • Koreanisch: 서랍 (seorap)
  • Kroatisch: ladica (weiblich)
  • Neugriechisch: συρτάρι (syrtári) (sächlich)
  • Niederländisch: lade
  • Norwegisch:
    • skuff (männlich)
    • skuffe (männlich)
  • Okzitanisch: tirador (männlich)
  • Polnisch: szuflada (weiblich)
  • Portugiesisch: gaveta
  • Rumänisch: sertar (sächlich)
  • Russisch:
    • выдвижной ящик (vydvižnój jáščik) (männlich)
    • ящик (jáščik) (männlich)
  • Schwedisch: låda
  • Serbisch: фиока (fioka) (weiblich)
  • Serbokroatisch: фиока (fioka) (weiblich)
  • Slowakisch: zásuvka (weiblich)
  • Slowenisch: predal (männlich)
  • Spanisch:
    • cajón
    • gaveta (weiblich)
  • Tschechisch: zásuvka (weiblich)
  • Türkisch: çekmece
  • Ukrainisch: шухляда (weiblich)
  • Ungarisch: fiók
  • Weißrussisch: шуфляда (šufljáda) (weiblich)

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Schub­la­de be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × L, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem B und A mög­lich. Im Plu­ral Schub­la­den an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Schub­la­de lautet: ABCDEHLSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Unna
  5. Ber­lin
  6. Leip­zig
  7. Aachen
  8. Düssel­dorf
  9. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Ulrich
  5. Berta
  6. Lud­wig
  7. Anton
  8. Dora
  9. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Uni­form
  5. Bravo
  6. Lima
  7. Alfa
  8. Delta
  9. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Schub­la­de (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Schub­la­den (Plural).

Schublade

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schub­la­de kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ein­kas­teln:
jemanden/etwas in eine bestimmte Kategorie einordnen, in eine bestimmte Schublade stecken, in ein Schema zwängen
Ge­fach:
Fach oder Schublade in Schränken oder Regalen
he­r­ein­le­gen:
einen Gegenstand in etwas (beispielsweise in eine Schublade / ein Postfach / einen Koffer) legen
Kom­mo­de:
Möbelstück mit mehreren Schubladen
Schach­tisch:
Tisch mit eingearbeitetem Schachbrett auf der Platte, häufig auch mit Schubladen zur Aufbewahrung der Schachfiguren
Schapp:
einzelne Schublade
Schrank:
geschlossenes Möbelstück, meistens mit Türen und zusätzlich optional auch Schubladen
Tisch­schub­la­de:
Schublade in einem Tisch
Ver­ti­ko:
kleinerer zweitüriger Zierschrank, der nach oben mit einer Schublade und einem Aufsatz abschließt

Buchtitel

  • In keiner Schublade Hans J. Meyer | ISBN: 978-3-45132-968-5
  • Kleine Poetik der Schublade Christian Begemann | ISBN: 978-3-83539-163-5
  • Raus aus den Schubladen! Florence Brokowski-Shekete | ISBN: 978-3-94954-523-8
  • Talente statt Schubladen. Life is a Story – story.one Dr. Michael Egger | ISBN: 978-3-71152-809-4

Film- & Serientitel

  • In den Schubladen (Doku, 2004)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schublade. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schublade. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12420407, 12248396, 12248390, 12212907, 11281697, 11081371, 10875706, 10324391, 10190210, 9962184, 9049406, 9049401, 8244487, 7994041, 7994040, 7883746, 7883744, 7153527 & 7153526. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. derwesten.de, 31.12.2023
  2. morgenpost.de, 20.04.2022
  3. derstandard.at, 17.04.2021
  4. bernerzeitung.ch, 03.05.2020
  5. kicker.de, 28.02.2019
  6. idowa.de, 19.10.2018
  7. n-tv.de, 12.05.2017
  8. mainpost.de, 19.11.2016
  9. frag-mutti.de, 18.03.2015
  10. welt.de, 14.11.2014
  11. zeit.de, 29.11.2013
  12. schwaebische.de, 16.10.2012
  13. morgenweb.de, 15.07.2011
  14. wormser-zeitung.de, 11.02.2010
  15. neues-deutschland.de, 11.10.2009
  16. augsburger-allgemeine.de, 23.03.2008
  17. taz.de, 04.07.2007
  18. welt.de, 31.01.2006
  19. gea.de, 12.08.2005
  20. berlinonline.de, 27.02.2004
  21. sueddeutsche.de, 06.12.2003
  22. berlinonline.de, 08.05.2002
  23. Die Welt 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 30.03.1998
  26. Rhein-Neckar Zeitung, 21.12.1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995