Schrippe

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃʁɪpə ]

Silbentrennung

Einzahl:Schrippe
Mehrzahl:Schrippen

Definition bzw. Bedeutung

Besonders berlinisch: kleines, rundliches oder längliches aus Weißmehl hergestelltes Gebäck.

Begriffsursprung

Belegt seit dem 18. Jahrhundert, eine Ableitung zu einem Verb schripfen „aufreißen“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Schrippedie Schrippen
Genitivdie Schrippeder Schrippen
Dativder Schrippeden Schrippen
Akkusativdie Schrippedie Schrippen

Anderes Wort für Schrip­pe (Synonyme)

Brötchen (Hauptform):
kleine, belegte Scheibe (meist) Weißbrot
Kleingebäck; kleines, rundliches oder längliches aus Mehl und verschiedenen Zutaten hergestelltes Gebäck
Rundstück (hamburgisch):
norddeutsch, von der dänischen Grenze bis an die Unterelbe: kleines, rundliches oder längliches aus Mehl hergestelltes Gebäck
Semmel (bayr., österr.):
kleines Backwerk aus Weizenmehl
Weck:
längliches Brötchen
Wecken:
Brötchen
ein längliches Brot aus sehr fein ausgemahlenem Weizenmehl
Weckerl (süddt., österr.)
Weckle (schwäbisch)
Weggli (schweiz.)

Beispielsätze

Schrippen zum Frühstück sind etwas Feines.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Kein Scherz: Diese Schrippen machen Sie über Nacht!

  • Eine Schrippe ist zu wenig, und von der zweiten will ich meist nur noch die Hälfte.

  • Man ist stolz auf sie, wenn sie zu ihrem künftigen Business-Partner sagt: „Sie backen die besten Schrippen, ich bin die beste Verkäuferin.

  • Weil sich das für die eine Schrippe auch so lohnt.

  • Gleich nebenan verkauft ein alteingesessener Bäcker Schrippen.

  • Selbst den Extrem-Prenzlberger Wolfgang Thierse regt es nicht mehr auf, wenn einer nach einem Wecken statt nach einer Schrippe fragt.

  • Aufgebackenes beim Discounter ersetzt die handgemachte Schrippe vom Bäcker im Kiez.

  • Schrippen und Pfannkuchen sind nicht zu überbieten. das Thermometer der Motorradstaffel zeigt sechs Grad.

  • Noch immer kann man an jeder Ecke Schrippen und Salami kaufen.

  • Brei statt Schrippen und wenig Fleisch: Die Lehre der fünf Elemente ist die sanfte Art abzunehmen.

  • Gerade hat Schrippe 300 Einweghandschuhe geschnorrt, denn die brauchen die Flugzeugbauer beim Harzen der "Mü31"-Rohformen.

  • Ein Schäferhund blafft eine Taube an, die lustlos an einer Schrippe herumstupst.

  • Als die Reihe an mich kam, kaufte ich scheu eine Schrippe.

  • Gestern beim Frühstück fiel mein Blick auf die Papiertüte, in der die bäckerwarmen Schrippen steckten.

  • "Blut, Schrippen, Kammspitzen, Zwiebeln, Majoran und ein paar geheime Gewürze", sagt der Fleischer.

  • Damals haben die Gebrüder Aschinger von dort aus ganz Berlin mit Erbsensuppe, Schrippen und Bockwurst versorgt.

  • Brunhilde Voß ist in Aktion: Sie steht hinter der Theke und belegt Schrippen im Akkord.

  • Oder einfach nur ein paar frische Schrippen in Ruhe genossen am Berliner Frühstückstisch?

  • Während Anfang der achtziger Jahre eine Schrippe noch für 20 Pfennig zu kaufen war, muss der Kunde inzwischen das Doppelte berappen.

  • Bei uns heißt dit,Schrippen', junger Mann!

Übersetzungen

Was reimt sich auf Schrip­pe?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Schrip­pe be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × P, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × P, 1 × C, 1 × H, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten P mög­lich. Im Plu­ral Schrip­pen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Schrip­pe lautet: CEHIPPRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Ros­tock
  5. Ingel­heim
  6. Pots­dam
  7. Pots­dam
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Richard
  5. Ida
  6. Paula
  7. Paula
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Romeo
  5. India
  6. Papa
  7. Papa
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort Schrip­pe (Sin­gu­lar) bzw. 19 Punkte für Schrip­pen (Plural).

Schrippe

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schrip­pe kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Knüp­pel:
in Berlin und Umgebung eine Backware ähnlich einer Schrippe: Brötchen aber zusätzlich mit Milch hergestellt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schrippe. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schrippe. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  7. bild.de, 17.09.2016
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  10. tagesspiegel.de, 19.09.2007
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  12. spiegel.de, 16.07.2005
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  14. abendblatt.de, 12.03.2004
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  17. bz, 15.05.2001
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  20. DIE WELT 2000
  21. Welt 1999
  22. Berliner Zeitung 1999
  23. Berliner Zeitung 1998
  24. Berliner Zeitung 1997
  25. Berliner Zeitung 1996
  26. Berliner Zeitung 1995