Schnepfe

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃnɛp͡fə ]

Silbentrennung

Einzahl:Schnepfe
Mehrzahl:Schnepfen

Definition bzw. Bedeutung

  • abwertend: wenig geschätzte weibliche Person

  • Bezeichnung für eine Prostituierte

  • landläufige Bezeichnung für Waldschnepfe

  • Sammelbezeichnung für die Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae)

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „snepfe“, althochdeutsch „snepfa“; vermutlich benannt nach dem langen, spitzen Schnabel. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Schnepfedie Schnepfen
Genitivdie Schnepfeder Schnepfen
Dativder Schnepfeden Schnepfen
Akkusativdie Schnepfedie Schnepfen

Anderes Wort für Schnep­fe (Synonyme)

Anbieterin für sexuelle Dienstleistungen (fachspr., Amtsdeutsch, Jargon)
betreibt das älteste Gewerbe der Welt (ugs.)
Bordsteinschwalbe (ugs.):
Frau, die Straßenprostitution betreibt
Callgirl (engl.):
Prostituierte, die telefonisch gebucht wird
Dirne:
abwertend: Prostituierte
veraltend: Mädchen mit liederlichem Lebenswandel
Dorfmatratze (derb):
meist Mädchen bzw. junge Frauen mit promiskuitiven Verhältnis(sen) mit vielzähligen Jungs bzw. Männern aus ihrem Umfeld
Edelnutte (derb)
eine, die es für Geld macht (ugs.)
Entspannungsdame (geh., verhüllend)
Escort
Escortgirl (engl.)
Frau für spezielle Dienstleistungen
Freudenmädchen:
Frau, die gegen Bezahlung sexuelle Dienstleistungen erbringt
gefallenes Mädchen (altertümelnd, verhüllend)
Gunstgewerblerin (scherzhaft)
Hartgeldnutte (derb)
Hetäre (geh.):
Griechisches Altertum: käufliche Frau, die im Gegensatz zu einer Dirne als hoch gebildet galt und sozial anerkannt war
Horizontale (ugs.):
waagerechte Lage, Linie
Hure (ugs.):
eine Frau, die für Geld sexuelle Handlungen vornimmt; Prostituierte
Frau, die als moralisch leichtfertig angesehen wird, weil sie außerehelich oder wahllos mit Männern geschlechtlich verkehrt
käufliches Mädchen
Kokotte (veraltet):
bildungssprachlich, veraltend: vornehme Prostituierte, Halbweltdame
Küchengerät: feuerfester Behälter, der zum Schmoren verwendet wird (meist aus Ton oder Glas)
Kurtisane:
hochgebildete käufliche Frauen in Europa vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
Liebesdame
Liebesdienerin
Liebesmädchen
Lohndirne (veraltet)
Lustdirne (veraltet)
Musche (ugs.)
Nutte (derb, abwertend):
abwertend: eine Frau, die für Geld sexuelle Handlungen vornimmt
Professionelle (ugs.)
Prostituierte (Hauptform):
weibliche Person, die für ein Entgelt sexuelle Handlungen als Dienstleistung anbietet und ausübt
Sexarbeiterin (fachspr.)
Sexdienstleisterin
Straßendirne:
Frau, die sich auf der Straße als Prostituierte anbietet
Straßenmädchen (ugs.):
weibliche Person, die sich im Freien für Prostitution anbietet
Straßenprostituierte
Strichmädchen (ugs.):
weibliche Person, die für ein Entgelt sexuelle Handlungen als Dienstleistung anbietet und ausübt
blöde Kuh (Schimpfwort) (ugs., variabel)
dumme Gans (ugs.)
dumme Pute (Schimpfwort) (ugs.)
dummes Huhn (Schimpfwort) (ugs.)
Krähe (Schimpfwort) (ugs.):
ein Rabenvogel mit starkem Schnabel (mittelgroße Arten der Gattung Corvus)
Trutsche (Schimpfwort) (ugs.):
dumme, unsympathische Frau
Trutschn (ugs., süddt.)
Tuse (ugs., abwertend)
(blödes) Weibsstück (ugs., abwertend):
abwertend: geringgeschätzte weibliche Person
(dumme) Ziege (ugs., abwertend, variabel):
die Hausziege, eine Unterart der Wildziege
ein Süßwasserfisch
Waldschnepfe

Beispielsätze

  • In der Jägersprache wird die Waldschnepfe einfach Schnepfe genannt.

  • Der Schnepfe sieht man gleich an, dass sie auf den Strich geht.

  • Was kommt denn da für eine Schnepfe?

  • Allen Schnepfen gemeinsam ist der lange, spitze Schnabel.

  • Schnepfen sind ausgesuchte Leckerbissen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Eher im Gegenteil, denn die Schnepfe wollte parallele Ausstellungen von nicht Documenta-Künstlern in Kassel unterbinden.

  • So wurden im Jagdjahr 1997/98 im gesamten Bundesgebiet lediglich 4256 Schnepfen erlegt.

Wortbildungen

  • Schnepfenjagd
  • Schnepfenstrich
  • Schnepfenvogel
  • Schnepfenzug

Übergeordnete Begriffe

  • Frau
  • Regenpfeiferartige

Untergeordnete Begriffe

  • Al­pen­strand­läu­fer
  • Be­kas­si­ne
  • Brachschnepfe
  • Bruch­was­ser­läu­fer
  • Dop­pel­schnep­fe
  • Feldschnepfe
  • Flussuferläufer
  • Grasschnepfe
  • Großer Brachvogel
  • Grünschenkel
  • Haarschnepfe
  • Heerschnepfe
  • Holzschnepfe
  • Knutt
  • Meerstrandläufer
  • Mittelschnepfe
  • Moorschnepfe
  • Moosschnepfe
  • Odinshühnchen
  • Pfuhlschnepfe
  • Regenbrachvogel
  • Rotschenkel
  • San­der­ling
  • Schwarzkopf-Steinwälzer
  • Sichelstrandläufer
  • Steinwälzer
  • Sumpfschnepfe
  • Teichwasserläufer
  • Temminckstrandläufer
  • Terekwasserläufer
  • Thorshühnchen
  • Uferschnepfe
  • Waldschnepfe
  • Waldwasserläufer
  • Wasserschnepfe
  • Zwergschnepfe
  • Zwergstrandläufer

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Schnep­fe be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × P & 1 × S

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem P mög­lich. Im Plu­ral Schnep­fen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Schnep­fe lautet: CEEFHNPS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Pots­dam
  7. Frank­furt
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Paula
  7. Fried­rich
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Novem­ber
  5. Echo
  6. Papa
  7. Fox­trot
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort Schnep­fe (Sin­gu­lar) bzw. 19 Punkte für Schnep­fen (Plural).

Schnepfe

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schnep­fe kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­kas­si­ne:
Zoologie: etwas mehr als amselgroßer Wasservogel, zu den Schnepfen gehörend
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schnepfe. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schnepfe. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1975821. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. zeit.de, 07.06.2012
  3. Welt 1999