Freudenmädchen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈfʁɔɪ̯dn̩ˌmɛːtçən]

Silbentrennung

Freudenmädchen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Frau, die gegen Bezahlung sexuelle Dienstleistungen erbringt.

Begriffsursprung

Im 18. Jahrhundert als Lehnübersetzung für französisch fille de joie entstanden; strukturell: Determinativkompositum aus Freude, Fugenelement -n und Mädchen.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Freudenmädchendie Freudenmädchen
Genitivdes Freudenmädchensder Freudenmädchen
Dativdem Freudenmädchenden Freudenmädchen
Akkusativdas Freudenmädchendie Freudenmädchen

Anderes Wort für Freu­den­mäd­chen (Synonyme)

Anbieterin für sexuelle Dienstleistungen (fachspr., Amtsdeutsch, Jargon)
betreibt das älteste Gewerbe der Welt (ugs.)
Bordsteinschwalbe (ugs.):
Frau, die Straßenprostitution betreibt
Callgirl (engl.):
Prostituierte, die telefonisch gebucht wird
Dirne:
abwertend: Prostituierte
veraltend: Mädchen mit liederlichem Lebenswandel
Dorfmatratze (derb)
Edelnutte (derb)
eine, die es für Geld macht (ugs.)
Entspannungsdame (geh., verhüllend)
Escort
Escortgirl (engl.)
Frau für spezielle Dienstleistungen
gefallenes Mädchen (altertümelnd, verhüllend)
Gunstgewerblerin (scherzhaft)
Hartgeldnutte (derb)
Hetäre (geh.):
Griechisches Altertum: käufliche Frau, die im Gegensatz zu einer Dirne als hoch gebildet galt und sozial anerkannt war
Horizontale (ugs.):
waagerechte Lage, Linie
Hure (ugs.):
eine Frau, die für Geld sexuelle Handlungen vornimmt; Prostituierte
Frau, die als moralisch leichtfertig angesehen wird, weil sie außerehelich oder wahllos mit Männern geschlechtlich verkehrt
käufliches Mädchen
Kokotte (veraltet):
bildungssprachlich, veraltend: vornehme Prostituierte, Halbweltdame
Küchengerät: feuerfester Behälter, der zum Schmoren verwendet wird (meist aus Ton oder Glas)
Kurtisane:
hochgebildete käufliche Frauen in Europa vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
Liebesdame
Liebesdienerin
Liebesmädchen
Lohndirne (veraltet)
Lustdirne (veraltet)
Musche (ugs.)
Nutte (derb, abwertend):
abwertend: eine Frau, die für Geld sexuelle Handlungen vornimmt
Professionelle (ugs.)
Prostituierte (Hauptform):
weibliche Person, die für ein Entgelt sexuelle Handlungen als Dienstleistung anbietet und ausübt
Schnepfe (ugs., abwertend):
abwertend: wenig geschätzte weibliche Person
Bezeichnung für eine Prostituierte
Sexarbeiterin (fachspr.)
Sexdienstleisterin
Straßendirne:
Frau, die sich auf der Straße als Prostituierte anbietet
Straßenmädchen (ugs.):
weibliche Person, die sich im Freien für Prostitution anbietet
Straßenprostituierte
Strichmädchen (ugs.):
weibliche Person, die für ein Entgelt sexuelle Handlungen als Dienstleistung anbietet und ausübt

Beispielsätze

  • Ein Freudenmädchen im brechtschen Sinne, mit weichem Herzen unter wogendem Busen.

  • Eine Puppe, eine Geschichte - ob es der Briefträger ist oder der Kapitän, der Lehrer, das Freudenmädchen oder die Witwe.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Freu­den­mäd­chen be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × D, 2 × N, 1 × Ä, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × M, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 3 × E, 1 × Ä, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × D, 2 × N, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × M, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem U, ers­ten N und zwei­ten D mög­lich.

Das Alphagramm von Freu­den­mäd­chen lautet: ÄCDDEEEFHMNNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Ros­tock
  3. Essen
  4. Unna
  5. Düssel­dorf
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Mün­chen
  9. Umlaut-Aachen
  10. Düssel­dorf
  11. Chem­nitz
  12. Ham­burg
  13. Essen
  14. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Richard
  3. Emil
  4. Ulrich
  5. Dora
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Martha
  9. Ärger
  10. Dora
  11. Cäsar
  12. Hein­reich
  13. Emil
  14. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Romeo
  3. Echo
  4. Uni­form
  5. Delta
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Mike
  9. Alfa
  10. Echo
  11. Delta
  12. Char­lie
  13. Hotel
  14. Echo
  15. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 28 Punkte für das Wort.

Freudenmädchen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Freu­den­mäd­chen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Fanny Hill oder Geschichte eines Freudenmädchens John Cleland | ISBN: 978-3-84305-140-8

Film- & Serientitel

  • Fanny Hill – Memoiren eines Freudenmädchens (Film, 1964)
  • Frédéric und das Freudenmädchen (Fernsehfilm, 1991)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Freudenmädchen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Freudenmädchen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Die Zeit (31/2001)
  3. Tagesspiegel 1998