Sauerei

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ zaʊ̯əˈʁaɪ̯ ]

Silbentrennung

Einzahl:Sauerei
Mehrzahl:Sauereien

Definition bzw. Bedeutung

  • grobe Verunreinigung, schmutziger Zustand von Gegenständen oder Lebewesen

  • moralisch verwerfliche Handlung, unerträglicher Zustand

  • sexuell Anstößiges, Unzüchtiges

  • umgangssprachlich, abwertend, derb

Begriffsursprung

  • Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs sauen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -erei

  • Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Sauereidie Sauereien
Genitivdie Sauereider Sauereien
Dativder Sauereiden Sauereien
Akkusativdie Sauereidie Sauereien

Anderes Wort für Sau­e­rei (Synonyme)

Ferkelei (ugs.):
salopp: etwas, das als schmutzig oder unanständig betrachtet wird (besonders mit sexuellem Bezug)
Gemeinheit:
Bösartigkeit, Unfreundlichkeit
Missstand:
ein schlechter Zustand, der nicht der Erwartung, den Gesetzen, Vorschriften und Ähnlichem entspricht
Obszönität:
nur Singular: obszönes Verhalten, das Schamgefühl verletzende Art, Beschaffenheit
obszöne, das Schamgefühl verletzende Äußerung, Handlung, Darstellung oder Ähnliches
Saustall:
sehr schmutzige, unaufgeräumte Räumlichkeit
Stall für Schweine
Schweinerei (ugs.):
grobe Verunreinigung, schmutziger Zustand von Gegenständen oder Lebewesen
moralisch verwerfliche Handlung, unerträglicher Zustand
Zote:
derber, obszöner Witz, der als gegen den guten Geschmack verstoßend empfunden wird

Beispielsätze

  • Mein Mann kann zwar wunderbar kochen, aber die Sauerei, die er dabei in der Küche anrichtet, ist unbeschreiblich.

  • Das ist eine unbeschreibliche Sauerei.

  • Das ist eine Sauerei!

  • Die Welt kann man nicht verändern, aber gewisse Sauereien kann man abstellen.

  • Was für eine Sauerei!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Doch davon ist weit und breit nichts zu sehen – eine „Sauerei“, erläutert an drei Beispielen.

  • Aber ja, so etwas geht gar nicht, schon wegen der Sauerei im Hauseingang.

  • Das ist eine Sauerei“, empörte sich Rosen.

  • Beendet ist die Sauerei damit noch nicht.

  • Meinl-Reisinger greift ein: "Das ist eine Sauerei."

  • "Das ist Vandalismus pur, einfach eine Sauerei", sagt sie.

  • Das war eine Sauerei vom Schiedsrichter, das waren vielleicht zwei Minuten, aber keine Matchstrafe.

  • Dass Clinton sich dem Nachauszählungs-Manöver zaghaft anschloss, empfindet er als Sauerei und Vertrauensbruch.

  • «Der Konzern muss diese Sauerei beseitigen und die Öffentlichkeit entschädigen», verlangte einer der Staatsanwälte.

  • Das ist die Sauerei, nicht das Dopen.

  • Es ist einfach eine riesen grosse Sauerei und absolute Abzocke was die Bahn uns hier bietet.

  • Dass Schlecker eine Sauerei wurde, ist ein politisches Problem, kein wirtschaftliches.

  • Als „demokratiepolitische Sauerei“ bezeichnete sie den SPÖ-Vorschlag zur Abschaffung von nicht amtsführenden Stadträten.

  • Es ist ein unglaublicher Skandal, ja schon eine unglaubliche Sauerei.

  • Auch die CDU-Abgeordnete Julia Klöckner nannte die Telefonwerber eine "Landplage" und ihr Gebaren "mit Verlaub, eine Sauerei".

  • Das sei eine "richtige Sauerei", so von der Leyen wörtlich.

  • Sie glaubten, dies stamme von der Sauerei im Haus oder den Bergen von schmutzigem Geschirr.

  • Erst eine Kombination von Vaseline und Pflaster bewahrte mich beim ersten Marathon vor einer größeren Sauerei.

  • Sie haben sich gestritten und ungezogene Wörter gesagt, Wörter wie Mist und Sauerei.

  • Andere TSV-Offizielle aber sprachen von einer "Sauerei" und sahen ihr Team gleich in mehreren Szenen vom Gespann benachteiligt.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Sau­e­rei?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Sau­e­rei be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem U und ers­ten E mög­lich. Im Plu­ral Sau­e­rei­en zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Sau­e­rei lautet: AEEIRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Essen
  7. Ingel­heim

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Emil
  5. Richard
  6. Emil
  7. Ida

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Echo
  7. India

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort Sau­e­rei (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für Sau­e­rei­en (Plural).

Sauerei

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sau­e­rei kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Die große Sauerei Hannes Jaenicke, Fred Sellin | ISBN: 978-3-96905-202-0
  • Die Sauerei geht weiter … Jörg Nießen | ISBN: 978-3-86265-060-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Sauerei. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Sauerei. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8100341, 5325938, 2352805 & 905059. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. faz.net, 23.05.2023
  3. shn.ch, 12.09.2022
  4. mannheimer-morgen.de, 01.03.2021
  5. ikz-online.de, 17.01.2020
  6. kurier.at, 26.09.2019
  7. schwarzwaelder-bote.de, 01.03.2018
  8. bildblog.de, 16.03.2017
  9. abendblatt.de, 28.11.2016
  10. bernerzeitung.ch, 27.10.2015
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  13. spiegel.de, 02.04.2012
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  16. sueddeutsche.de, 26.03.2009
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  19. spiegel.de, 30.03.2006
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  23. sz, 18.02.2002
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  26. Die Zeit (43/1998)
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  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995