Rindvieh

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁɪntˌfiː ]

Silbentrennung

Einzahl:Rindvieh
Mehrzahl:Rindviecher

Definition bzw. Bedeutung

  • dumme, ungeschickte Person, über die man sich ärgert

  • einzelnes Rind

  • Gesamtheit der Rinder

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus Rind und Vieh.

Alternative Schreibweise

  • Rindviech (Nbf.)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Rindviehdie Rindviecher
Genitivdes Rindviehs/​Rindviehesder Rindviecher
Dativdem Rindviehden Rindviechern
Akkusativdas Rindviehdie Rindviecher

Anderes Wort für Rind­vieh (Synonyme)

('ne) hohle Nuss (ugs.)
(eine) geistige Null (ugs.)
Armer im Geiste (bibl.) (geh.)
armer Irrer (ugs.)
Armleuchter (ugs.):
ein abgeschwächtes Schimpfwort
Gestell, das mit Kerzen oder Leuchten versehen ist
Arschkrampe (derb)
Bekloppter (ugs.)
Blitzbirne (ugs., ironisch)
Blödel (ugs.)
Blödi (ugs.)
Blödian (ugs.):
dummer Mensch
Blödmann (ugs.):
Schimpfwort; beleidigend: ein vermeintlich unwissender, ungebildeter, ignoranter Mann
Dackel (ugs., abwertend, schwäbisch):
kleiner Hund, der traditionell zur Jagd eingesetzt wird
Dämel (ugs., regional)
Dämlack:
eine ungeschickte oder dumme, meist männliche Person
dämlicher Hund (ugs., veraltend)
Denkzwerg (ugs.)
Depp (ugs.):
Mensch mit geringerer Intelligenz oder Vernunft als die Allgemeinheit
Dödel (derb):
männliches Geschlechtsteil
wenig intelligenter, einfältiger Mensch
Dösbaddel (ugs., norddeutsch)
Döskopp (ugs., norddeutsch)
Dolm (ugs., österr.)
Dulli (ugs.)
Dummbart(el) (ugs.)
dumme Nuss (ugs.)
Dummerjan (veraltet)
dummes Schaf (ugs.)
Dummkopf (Hauptform):
beleidigend: dummer Mensch
Dummrian (ugs.)
Dumpfbacke (ugs.):
naive, törichte und dumme Person, die es an jeglichem Einfühlungsvermögen gegenüber Mitmenschen fehlen lässt
Dumpfbatz (derb)
Dussel (ugs.):
ungeschickter Mensch
Eierkopp (ugs., norddeutsch)
Eiernacken (ugs.)
Einfaltspinsel (ugs.):
Narr, Dummkopf, beschränkter, törichter Mensch
en Beschmierten (ugs., ruhrdt.)
Esel (ugs.):
der Bestrafung (besonders beim Militär und in Schulen) dienendes nach oben hin spitzwinklig zulaufendes Gestell (in Form eines stilisierten Eselsrückens), auf das sich die zu Strafenden setzen mussten
durch das Treten von Pedalen angetriebenes Fahrzeug mit zwei in einer Spur hintereinander angebrachten Rädern
Flachpfeife (ugs.):
Person, die sich trotz Unkenntnis des Themas in einen Diskurs einmischt
Flitzpiepe (ugs., abwertend):
umgangssprachlich landschaftlich, insbesondere norddeutsch & mitteldeutsch: Mensch, der nicht ernst genommen wird
geistiger Tiefflieger (ugs.)
Gonzo (abwertend)
Halbdackel (derb, schwäbisch, stark abwertend):
abwertend, schwäbisch: Schimpfwort in etwa mit der Bedeutung Vollidiot im Deutschen
Halbgescheiter
Hein Blöd (ugs., regional)
Heini (ugs., veraltet)
Hirni (ugs.):
Mensch, der nichts Gescheites im Kopf hat
Hohlbirne (ugs.)
Hohlfigur (ugs.)
Hohlkopf (ugs.):
dummer Mensch
Holzkopf (ugs.):
ein Kopf aus Holz, ein hölzerner Gegenstand in Form eines Kopfes
umgangssprachlich: ein Mensch, der sich besonders dumm anstellt
Honk (ugs.):
ein Mensch, der sich nicht besonders klug anstellt
Hornochse (ugs.):
jemand, der eine große Dummheit begangen hat; jemand, der einfältig und unverständig ist
Horst (ugs.):
Forstwirtschaft: mehrere dicht stehende Bäume
Nest eines Greifvogels
Idiot (derb):
ein an Idiotie leidenden Mensch
ein vermeintlich dummer, wenig intelligenter, unwissender Mensch
keine Leuchte (ugs.)
Klappspaten (ugs.):
Militär: kleiner Handspaten, dessen Spatenblatt umgeklappt werden kann, um so die Länge zu verkürzen
Knallcharge (geh.):
abwertend: ein Schauspieler in einer Rolle, die plumpe, derbe Komik und Überzeichnung aufweist
übertragen, abwertend: wenig intelligente, dumme Person
Knallidiot (ugs.)
Knallkopf (ugs.):
jemand, der vom Sprecher als nicht sonderlich intelligent oder kompetent angesehen wird
Kretin (geh., franz.):
abwertend: unfähiger Dummkopf, Idiot
Medizin: jemand, der an Kretinismus leidet
Lapp (derb, österr.)
Löli (Lööli, Lööl, Löu) (ugs., schweiz.):
abwertend: dummer oder ungeschickter, tölpelhafter Mensch
Minderbemittelter
Napfsülze (ugs.)
Narr (geh.):
ein Mensch, der sich unklug/unvernünftig verhält
Gaukler und Spaßmacher an einem Fürstenhof oder komische Figur im Theater
Niete (ugs., fig.):
abwertend: unfähiger Mensch, Versager
Los ohne Gewinn
Nullchecker (ugs., jugendsprachlich)
Pannemann (ugs.)
Pappnase (ugs.):
meist rote Knollennasen-Attrappe aus Pappmaché, wie sie häufig von Clowns getragen wird
Piesepampel (ugs.)
Sacklpicker (ugs., österr.):
wienerisch, derb: Gefängnisinsasse
Schnellmerker (ugs., ironisch)
Schwachkopf (ugs.):
abwertend, Schimpfwort: Person, die man für geistig minderbemittelt hält; jemand, der nichts begreift
Schwachmat (ugs.):
umgangssprachlich: feiger, verschüchterter, unfähiger oder dummer Mensch
Spacko (ugs.):
Schimpfwort; umgangssprachlich: jemand, der dumm, uncool, unfähig oder merkwürdig ist
Spast (ugs., jugendsprachlich)
Spasti (derb):
jemand, der an einer spastischen Krankheit leidet
Person, deren Verhalten und Handeln als unvorstellbar töricht eingestuft wird
Spaten (ugs.):
äußerst dummer Mensch
schaufelähnliches Werkzeug zum Umgraben der Erde
Spatzenhirn (ugs.):
starker Mangel an geistigen Fähigkeiten
Stoffel (ugs.):
ungeschickter Mensch; Person, die sich ungeschickt ausdrückt, sodass sie oft/leicht falsch verstanden werden kann; aber auch ein ungehobelter, unhöflicher Mensch
Strohkopf (ugs.)
taube Nuss (ugs.)
Tepp (ugs.)
Todel (ugs., österr.)
Tölpel:
Meeresvogel der Familie Sulidae
plumper, ungeschickter, meist dummer Mensch
Torfkopf (ugs.):
beleidigendes, abfälliges Schimpfwort: Mensch, der nicht richtig nachdenkt oder nachgedacht hat
Torfnase (ugs., ostfriesisch):
dummer, einfältiger Mensch
Trottel (ugs.):
ein nicht sehr kluger oder nur wenig gebildeter, einfältiger Mensch
schwachsinniger Mensch, ein unter Kretinismus leidender Mensch
trübe Tasse (ugs.)
Tuppe (ugs., kärntnerisch)
Volldepp (ugs.)
Vollidiot (derb):
beleidigend: sehr dumme Person
Vollpfosten (ugs.):
sehr dummer Mensch; Beleidigung/Titulierung
Vollspast (derb)
Volltrottel (derb)
Zipfelklatscher (ugs., süddt.)
Bos taurus (fachspr., griechisch, lat.)
Bovinae (fachspr.)
Hausrind:
vom Auerochsen abstammendes und als Haustier gehaltenes Rind
Rind:
das von ihm gelieferte Fleisch
der als Arbeits- oder Nutztier gehaltene Wiederkäuer
Rinderherde:
Gruppe (Herde) von zusammenlebenden Rindern

Beispielsätze

  • Du dummes Rindvieh! Du hast mir einen Kratzer an die Autotür gemacht!

  • Auf der Weide stand ein einzelnes Rindvieh und kaute gemächlich vor sich hin.

  • Schau mal die Rindviecher dort!

  • Einem Armen ist ein Ei, was einem Reichen ein Rindvieh ist.

  • Was Jupiter erlaubt ist, darf das Rindvieh noch lange nicht.

  • Was dem Jupiter erlaubt ist, ist nicht jedem Rindvieh erlaubt.

  • Mein Chef ist ein Rindvieh.

  • Was Jupiter erlaubt ist, das darf das Rindvieh noch lange nicht!

  • Was Jupiter darf, darf das Rindvieh noch lange nicht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Feuerwehr rückte an, um das Rindvieh aus seiner misslichen Lage zu berfreien.

  • Da müssten schon echte Rindviecher vom Himmel fallen.

  • Er mutmaßte, sie habe wohl gemeint: „Wir sind beide dumme Rindviecher.

  • Etwa ein Zehntel der Treibhausgase in der Schweiz fällt auf das Rindvieh zurück.

  • Gabriele Tergit und der Tagesspiegel "Rindvieh immer rechts"

  • Sie war das prächtigste Rindvieh Deutschlands, gewann Schönheitswettbewerbe und machte ihren Bauern stolz.

  • Kommunalpolitik anders: Was Rindviecher und Wildsäue im Landratsamt zu suchen haben.

  • Auch für Rindviecher gibt es Model-Wettbewerbe - dann kommen Spezialisten zum Einsatz, die Holsteinkühe perfekt vorbereiten und stylen.

  • Zuvor demonstrierte das sechs Jahre alte Rindvieh aber noch einmal seinen ausgeprägten Freiheitsdrang.

  • Wurde früher der im Silo vergorene Mais meist ans Rindvieh verfüttert, wächst der Anteil für die Energieproduktion.

  • Das rotbunte Rindvieh liefert - angetrieben von Bauer Hansgeorg Müller - eine grandiose Schau.

  • Das mit dem Pfurz war auf die Rindviecher bezogen.

  • Das künstlerische Intermezzo zeigt nur, was geht in dieser 1880 erbauten Auktionshalle für fleischtopfgeweihte Rindviecher.

  • "Vox populi, vox Rindvieh", kommentierte er, wenn sich Mehrheiten zu einem besonderen Schwachsinn hatten hinreißen lassen.

  • Dafür, dass es die Menschen den Rindviechern bald gleichtun, sorgt die Politik.

  • Wenn man zu einem Wachtmeister Rindvieh sagt, ist das schlimm?

  • Freigabe für jedes Rindvieh - oder kein weiterer Dialog und der Gang durch die Etappen des europäischen Rechts.

  • Wie beim Rindvieh kann der Verbraucher bei Software nicht erkennen, ob innen drin alles mit rechten Dingen zugeht.

  • Bönningstedt/Kiel - Rindviecher sind keine Glücksschweine, und auch als Lottofeen taugen sie nicht - zumindest in Schleswig-Holstein.

  • Was fällt ihnen ein und ihren Rindviechern?

  • Nur beim Rindvieh war ein Abwärtstrend zu beobachten.

  • Als Aushilfs-Cowboys wollen sie eine Herde Rindviecher nach Colorado treiben, doch die Aufgabe erweist sich als schwierig.

  • Sie könnten mit Rindviechern verwechselt werden, die auf der Insel so unnötig sind wie die, die wir so lange eingeführt haben.

  • "Schornstein, Gras, Rindvieh, Mensch", skizziert Prof. Beck den mit Abstand wichtigsten Übertragungsweg für Dioxine und Furane.

Häufige Wortkombinationen

  • Rindvieh von Gottes Gnaden – Steigerung des Schimpfwortes

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Rind­vieh be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 1 × D, 1 × E, 1 × H, 1 × N, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × I, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem D mög­lich. Im Plu­ral Rind­vie­cher zu­dem nach dem ers­ten E.

Das Alphagramm von Rind­vieh lautet: DEHIINRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf
  5. Völk­lingen
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Dora
  5. Vik­tor
  6. Ida
  7. Emil
  8. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Delta
  5. Vic­tor
  6. India
  7. Echo
  8. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort Rind­vieh (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Rind­vie­cher (Plural).

Rindvieh

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Rind­vieh kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Hun­ger­fran­zo­sen:
Tiermedizin, historisch: Blattern und Eiterbeulen beim Rindvieh, welche dieses vollkommen abmagern lassen
söm­mern:
Rindvieh im Sommer auf die Weide treiben oder dort halten
Vieh:
Rindvieh

Buchtitel

  • Rindviecher im Nebel Elke Weiler | ISBN: 978-3-83920-187-9

Film- & Serientitel

  • Das liebe Rindvieh (Doku, 2013)
  • Rindviecher – Sepp und Xaver als Landschaftspfleger (Doku, 2003)
  • Rindvieh à la carte (Fernsehfilm, 2011)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Rindvieh. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Rindvieh. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12191840, 10632334, 10361432, 10360886, 9116500, 3847524 & 369531. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. krone.at, 14.06.2023
  2. landbote.ch, 30.12.2022
  3. mittelbayerische.de, 28.09.2022
  4. blick.ch, 05.10.2021
  5. tagesspiegel.de, 25.09.2020
  6. thueringer-allgemeine.de, 06.12.2019
  7. augsburger-allgemeine.de, 30.04.2018
  8. spiegel.de, 31.08.2011
  9. feeds.rp-online.de, 02.09.2011
  10. faz.net, 02.11.2010
  11. wormser-zeitung.de, 06.10.2009
  12. stock-world.de, 14.10.2009
  13. berlinonline.de, 03.10.2003
  14. Die Zeit (32/2003)
  15. Die Zeit (28/2003)
  16. BILD 1999
  17. Welt 1999
  18. Die Zeit (40/1998)
  19. Rhein-Neckar Zeitung, 27.05.1998
  20. Berliner Zeitung 1997
  21. TAZ 1997
  22. Stuttgarter Zeitung 1996
  23. bild der wissenschaft 1996