Lump

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ lʊmp ]

Silbentrennung

Einzahl:Lump
Mehrzahl:Lumpen

Definition bzw. Bedeutung

Gemeiner Mensch, Mensch mit schlechtem Charakter.

Begriffsursprung

Rückbildung von Lumpen mit Bedeutungsübertragung von einer Sache auf eine Person, belegt seit dem 17. Jahrhundert

Verkleinerungsform

  • Lümpchen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Lumpdie Lumpen
Genitivdes Lumpender Lumpen
Dativdem Lumpenden Lumpen
Akkusativden Lumpendie Lumpen

Anderes Wort für Lump (Synonyme)

(eine) miese Type (ugs.)
Bandit:
Verbrecher, Straßenräuber, der meist einer kriminellen Gruppe angehört
Bösewicht:
jemand, der Böses, Verbrecherisches tut
scherzhaft, als Bezeichnung für kleine Jungen: Schelm, Schlingel
Falott (österr.):
Betrüger, Halunke, Lump
fieser Finger (ugs., abwertend, veraltet)
Fötzel (schweiz.)
Gangster:
Mitglied einer Verbrecherbande
Ganove:
umgangssprachlich abwertend: jemand, der andere betrügt und/oder schwere Straftaten begeht; jemand, der der Unterwelt angehört
Gauner:
eine Person, die auf Kosten eines anderen versucht, sich durch Betrug einen Vorteil zu verschaffen, in dem die Unwissenheit bzw. Unaufmerksamkeit des anderen ausgenutzt wird
umgangssprachlich, im weitesten Sinne: schlauer, durchtriebener Mensch
gerissener Hund (ugs.)
Haderlump (bayr., österr.):
abwertend: liederlicher Mensch
Halunke:
kleiner frecher Junge
Hund:
ein Förderwagen (meist auf Gleisen)
ein Kartenspiel, welches vor allem in Schlesien verbreitet, stark mit dem polnischen Kartenspiel Turak verwandt und im deutschsprachigen Raum nicht sehr bekannt ist
Hundling
Kanaille (derb):
kein Plural, veraltet: Menschenmenge aus heruntergekommenen oder zwielichtigen Personen
Schimpfwort, einen Menschen als Schurken bezeichnend
krummer Hund (ugs.)
linke Bazille (ugs.)
Lümmel:
für bis : nur für männliche Personen
Seglersprache: Verbindung zwischen Baum und Mast, häufig mittels eines Zapfens und einer Aufhängung; Lümmelbeschlag
Lumpenhund
Lumpenkerl:
gemeiner Mensch
Malefizbube
Schelm:
durchtriebener, unehrlicher Mensch
Mensch, der gerne scherzt und neckt
Schlingel:
scherzhaft: Kind (meist männlich), das Streiche spielt; übertragen auch Erwachsener
Schlitzohr:
durchtriebener, listiger Mensch
Schubbejack/Schubiack
Schubiack (ugs., regional):
niederträchtiger Kerl
Schuft (Hauptform):
gemeiner, niederträchtiger Mensch
Schurke:
jemand, der moralisch verwerflich handelt
Schwein:
(meist in Verbindung mit haben und ohne Artikel) Glück; positiver Situationszufall (siehe auch Redewendung: Schwein haben)
kurz und synonym für: Schweinefleisch, Schweinernes
Schweinehund:
in Formulierungen wie „innerer Schweinehund“: einer Person innewohnender Antrieb, der diese Person dazu drängt, sich nicht richtig zu verhalten
Schimpfwort: abwertende Bezeichnung einer Person, vielfach mit der Konnotation, sie verhalte sich nicht regelgerecht
Strolch:
kleiner, raffinierter Junge
kleinkriminelle Person
Tunichtgut:
jemand, der allerlei ungehörige und nichtsnutzige Dinge treibt
Übelmann (regional)
Verbrecher:
allgemeiner Sprachgebrauch: jemand, der [ein] Verbrechen begeht oder begangen hat
verkommenes Subjekt (geh.)

Redensarten & Redewendungen

  • Lump und Hose
  • Katz und Maus

Beispielsätze

  • Wo warst du nur, du kleiner Lump?

  • Du bist ein elender Lump!

  • Tom ist steinreich, aber er schickt seine Kinder in Lumpen zur Schule.

  • Von Lumpen zu Reichtum.

  • Er ist ein Lump.

  • Die Arbeitsbedingungen sind unglaublich, die Mannschaft in Lumpen gekleidet.

  • Auch der Jüngling kam, wie ein Armer in Lumpen gehüllt, doch die Prinzessin erkannte ihn wieder.

  • An einem schmutzigen Lumpen kann man sich nicht sauber waschen.

  • Mich ermüden die endlosen Schikanen dieses Lumpen.

  • Kleider machen Leute, Lumpen machen Läuse.

  • Dort waren viele Flüchtlinge, in Lumpen gehüllt und bitterlich über Hunger und Durst klagend.

  • Der Mann trug Lumpen.

  • Irgendein Lump hat mich verleumdet.

  • Man sollte mich einen Lump nennen, wenn ich lüge.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Im übrigen gilt: Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant.

  • Und sie bezeichnen Jeremy Corbyn, ihren damaligen Parteichef, als »lügenden Lump«.

  • Das man sein eigens Grosi umbringen kann, muss man schon gewissenlos und ein himmeltrauriger Lump sein.

  • Der viel zitierte Funke ist längst übergesprungen, als sich herausstellt, dass der Baron nicht mehr als ein Lump aus der Oberschicht ist.

  • Der Gerechte liegt in Lumpen im Staub, und der Lump in Purpur setzt seinen Fuß auf den Nacken dieses Gerechten.

  • Eine Tierärztin beruhigte "Lump" mit Spritzen.

  • Wen diese Einsicht nicht belastet, ist ein moralischer Lump.

  • Dies passiert am Ätna, bevor er ausbricht, und am Escherndorfer Lump, bevor er sich in Richtung Main verabschiedet.

  • Wir empfehlen einen Riesling Kabinett Escherndorfer Lump, Jahrgang 2000, vom Weingut Mößlein, Zeilitzheim in Franken.

  • Hätte es nicht oft schon gereicht, "kein Schurke und kein Lump" zu sein, fragt Reemtsma?

  • Statt eines Machtkampfes bekäme das Publikum ein Wiedergutmachungsdrama zu sehen: ein Lump, wer dabei etwas Schlechtes denkt.

  • Moralisch aber muß eins klarbleiben: Der größte Lump im ganzen Land ist nach wie vor der Denunziant.

  • Oder die Schnüffler unter den Lesern hoffen, den Hermetikern auf die Schliche zu kommen: So also hast du das gemacht, poetischer Lump!

Häufige Wortkombinationen

  • elendiger Lump

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Lump?

Wortaufbau

Das Isogramm Lump be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × L, 1 × M, 1 × P & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × M, 1 × P

Das Alphagramm von Lump lautet: LMPU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Unna
  3. Mün­chen
  4. Pots­dam

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Ulrich
  3. Martha
  4. Paula

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Uni­form
  3. Mike
  4. Papa

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Lump (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Lum­pen (Plural).

Lump

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Lump kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fet­zen­schä­del:
jemand, der (sinnbildlich) nur Lumpen im Kopf hat
Hu­del:
ein Lappen, Lumpen, Stofffetzen, ein Wischtuch
liederlicher/schlechter Mensch, Lumpenhund
Mun­go:
Wolle aus Stoffabfällen, Wollresten, Lumpen, circa 20 mm lange Fasern zur Beimischung für preiswerte Garne
zer­lumpt:
in alte Lumpen gehüllt
so beschädigt und abgenutzt, dass es an alte Lumpen erinnert

Buchtitel

  • Big Mushy Happy Lump Sarah Andersen | ISBN: 978-1-44947-961-9

Film- & Serientitel

  • Like It or Lump It (TV-Serie, 1997)
  • Perry Mason: Ein gewissenloser Lump (Fernsehfilm, 1987)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Lump. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Lump. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6323038, 5883853, 5069666, 4867020, 2626594, 2225652, 2128855, 2025613, 1636756, 1525849, 1293428 & 950412. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. focus.de, 18.06.2021
  3. neues-deutschland.de, 14.04.2020
  4. blick.ch, 17.01.2014
  5. saarbruecker-zeitung.de, 06.11.2011
  6. neues-deutschland.de, 23.12.2007
  7. landeszeitung.de, 10.01.2006
  8. archiv.tagesspiegel.de, 14.04.2004
  9. sueddeutsche.de, 22.08.2003
  10. bz, 09.06.2001
  11. Die Welt 2001
  12. DIE WELT 2001
  13. BILD 1997
  14. Die Zeit 1995