Lumpenproletariat

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈlʊmpn̩pʁoletaˌʁi̯aːt ]

Silbentrennung

Lumpenproletariat

Begriffsursprung

  • Der Begriff geht laut Pfeifer auf Marx/Engels zurück: „sich aus Angehörigen aller Klassen rekrutierende, deklassierte, politisch käufliche Elemente in der kapitalistischen Gesellschaft (Marx und Engels 1848)“.

  • Determinativkompositum aus den Substantiven Lump und Proletariat sowie dem Fugenelement -en

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Lumpenproletariat
Genitivdes Lumpenproletariats/​Lumpenproletariates
Dativdem Lumpenproletariat/​Lumpenproletariate
Akkusativdas Lumpenproletariat

Anderes Wort für Lum­pen­pro­le­ta­ri­at (Synonyme)

(der) Bodensatz (der Gesellschaft) (geh., fig., literarisch):
allgemein: feste Bestandteile in einer Flüssigkeit, die sich auf dem Boden derselben abgesetzt haben
speziell Weinbau: das dunkelgelbe Depot am Boden eines Weinfasses, das aus toten Hefezellen, Weinsäure und anderen, nach der Gärung verbliebenen Feststoffen besteht
niederes Volk (geh.)
Proletariat:
Antike: gesellschaftliche Schicht der Land- und Besitzlosen, die aber keine Sklaven waren
Industrielle Revolution: gesellschaftliche Schicht ehemaliger Bauern oder Handwerker, die in die Städte zogen, um dort in der Industrie zu arbeiten
Unterschicht:
eine Schicht, die sich unter mindestens einer anderen Schicht befindet
unterste Schicht einer Bevölkerung, die nur über niedrige Einkommen und/oder einen niedrigen Lebensstandard verfügt

Beispielsätze (Medien)

  • So findet man sich zusammen auf dem Niveau eines geistigen Lumpenproletariats.

  • Hinten sitzt das von den herrschenden Klassen verachtete Lumpenproletariat, ganz vorne der Diktator und Zugchef namens Wilford (Ed Harris).

  • In der Tosa-Klause trafen sich Säufer, Gelegenheitsprostituierte, Gelegenheitsarbeiter, Lumpenproletariat im Marxschen Sinn.

  • Dieser Gutmensch aus dem Westen macht SED- Lumpenproletariat als ursächlich verantwortlich für die Grausamkeit der Täter.

  • "Da wartet ein neues Lumpenproletariat auf uns", lautet die Antwort.

  • "Lazzaroni" nannte man das Lumpenproletariat Neapels.

  • Wenn so eine Verbindung nicht funktioniert, werden wir als unorganisiertes Lumpenproletariat von den anderen Kräften an die Wand gedrückt.

  • Das appelliert nur noch ans Lumpenproletariat und trifft auch nicht mehr die vorherrschende Stimmung.

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das siebensilbige Substantiv Lum­pen­pro­le­ta­ri­at be­steht aus 17 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × E, 2 × L, 2 × P, 2 × R, 2 × T, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × O & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 2 × E, 1 × I, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × P, 2 × R, 2 × T, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem M, N, O, zwei­ten E, ers­ten A und I mög­lich.

Das Alphagramm von Lum­pen­pro­le­ta­ri­at lautet: AAEEILLMNOPPRRTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Unna
  3. Mün­chen
  4. Pots­dam
  5. Essen
  6. Nürn­berg
  7. Pots­dam
  8. Ros­tock
  9. Offen­bach
  10. Leip­zig
  11. Essen
  12. Tü­bin­gen
  13. Aachen
  14. Ros­tock
  15. Ingel­heim
  16. Aachen
  17. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Ulrich
  3. Martha
  4. Paula
  5. Emil
  6. Nord­pol
  7. Paula
  8. Richard
  9. Otto
  10. Lud­wig
  11. Emil
  12. Theo­dor
  13. Anton
  14. Richard
  15. Ida
  16. Anton
  17. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Uni­form
  3. Mike
  4. Papa
  5. Echo
  6. Novem­ber
  7. Papa
  8. Romeo
  9. Oscar
  10. Lima
  11. Echo
  12. Tango
  13. Alfa
  14. Romeo
  15. India
  16. Alfa
  17. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  13. ▄ ▄
  14. ▄ ▄▄▄▄
  15. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 28 Punkte für das Wort.

Lumpenproletariat

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Lum­pen­pro­le­ta­ri­at kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Lumpenproletariat. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Lumpenproletariat. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. jungefreiheit.de, 01.05.2019
  3. taz.de, 08.02.2014
  4. fr-aktuell.de, 20.07.2005
  5. archiv.tagesspiegel.de, 05.08.2005
  6. abendblatt.de, 17.10.2004
  7. Berliner Zeitung 1999
  8. TAZ 1997
  9. Die Zeit 1995