Larmoyanz

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ laʁmo̯aˈjant͡s ]

Silbentrennung

Larmoyanz

Definition bzw. Bedeutung

Rührseligkeit, Weinerlichkeit

Begriffsursprung

Substantiv zu larmoyant; von französisch larme (Träne).

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Larmoyanz
Genitivdie Larmoyanz
Dativder Larmoyanz
Akkusativdie Larmoyanz

Anderes Wort für Lar­mo­yanz (Synonyme)

Empfindsamkeit:
etwa von 1740 bis 1780 dauernde literarische Epoche bzw. Geistesströmung in Europa
feines, zartes Empfinden
Gefühligkeit
Gefühlsduselei (abwertend):
abwertend: übertriebene Hingabe an (zum Beispiel) traurige Gefühle und Handlungen; überzogene Sentimentalität
Herz-Schmerz (ironisierend)
Rührseligkeit (negativ):
Eigenschaft, leicht vom Gefühl übermannt zu werden/rührselig zu sein
Selbstmitleid:
Gefühl des Mitleids mit sich selbst
Sentimentalität:
meist Plural: etwas, das sentimental ist
ohne Plural, oft abwertend: zu große Empfindsamkeit
Tränendrüse (ugs., fig.):
Drüse, die im Augenwinkel liegt und Tränenflüssigkeit absondert
Tränenseligkeit (abwertend)
Weinerlichkeit (abwertend)

Beispielsätze (Medien)

  • Auf der Bühne entsteht ein Vakuum, das sich mit Larmoyanz und hohlen Posen nicht füllen lässt.

  • Frei von Larmoyanz, erklärt die Verunglückte: „Hier bin ich, und es geht mir gut.

  • Der Kontrast zwischen dieser Comic-Episode westlicher Larmoyanz und dem zweiten Erzählstrang des Abends könnte kaum größer sein.

  • Die einzige Substanz, die Rönne ins Feld führen kann, ist ihre in der Ich-Form präsentierte Larmoyanz.

  • Die Larmoyanz und das Gejaule in den Medien ist zumindest selbst für mich als nicht-AfD-Wähler köstlich.

  • Dafür dürfte dann ja künftig jede Frau den Job verlieren, wenn sie Männern Larmoyanz vorwirft. 2. Die Sexismusdebatte geht zu weit!

  • Seine Notate sind lapidar, ohne jede Larmoyanz.

  • Der Steuerstaat hat sich selbst sabotiert, blendet aber aus, daß er Unbeweglichkeit, Larmoyanz und Mitnahmementalität erzeugt.

  • Das gibt Anlass für eine Suada aus Larmoyanz und Selbstmitleid.

  • Ohne tränenreiche Larmoyanz, mit Kraft und einem unglaublichen mimischen Instinkt für die Dramatik der Ereignisse.

  • Ein US-Amerikaner erachtet ein Glas, das der zur Larmoyanz neigende Deutsche unweigerlich für halb leer hielte, gern als halb voll.

  • Gröschner gelingt es jedoch, jene Larmoyanz zu vermeiden, die sich bei einer Klage ohne Gegner leicht einstellt.

  • Der gebürtige Mannheimer ist eine Kämpfernatur, der für Larmoyanz wenig übrig hat.

  • "Larmoyanz" hält ihm die "Süddeutsche Zeitung" vor; die FAZ spendiert dem Werk nicht mehr als eine kleine Meldung.

  • Mit seiner Larmoyanz fördert er unfreiwillig die Musealisierung der DDR und findet sich immer öfter im "Neuen Deutschland" wieder.

  • Also konnte nicht einmal ein bißchen Unmut, ein bißchen Larmoyanz die Einförmigkeit dieser Deutschland-Reise unterbrechen.

  • Es gab eine gewisse Larmoyanz, mit der das Leid der weiblichen Existenz eher betont wurde.

  • Der Kabarettist schwelgt zu sehr in Erinnerungen, mischt Sentimentalität und Larmoyanz in heutige Beobachtungen.

  • Ihre Geschichten sind Klagen ohne Pathos, Elegien ohne Larmoyanz'.

  • Die bequeme Larmoyanz muß endlich einem klaren Engagement weichen.

  • Das hat nichts mit Kaputtreden, Selbstmitleid oder Larmoyanz zu tun, wie der Arbeitsminister unterstellt.

  • Künftig solle sich die SPD nicht 'in Depression, um sich selbst kreisende Larmoyanz und permanenter Nabelschau' verlieren.

  • Die Grenze zur Larmoyanz ist dabei bisweilen fließend.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Lar­mo­yanz?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Lar­mo­yanz be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × O, 1 × R, 1 × Y & 1 × Z

  • Vokale: 2 × A, 1 × O, 1 × Y
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem R und O mög­lich.

Das Alphagramm von Lar­mo­yanz lautet: AALMNORYZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Aachen
  3. Ros­tock
  4. Mün­chen
  5. Offen­bach
  6. Ypsi­lon
  7. Aachen
  8. Nürn­berg
  9. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Anton
  3. Richard
  4. Martha
  5. Otto
  6. Ysi­lon
  7. Anton
  8. Nord­pol
  9. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Alfa
  3. Romeo
  4. Mike
  5. Oscar
  6. Yan­kee
  7. Alfa
  8. Novem­ber
  9. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

Larmoyanz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Lar­mo­yanz kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Larmoyanz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Larmoyanz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  13. DIE WELT 2000
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. Berliner Zeitung 1998
  16. Berliner Zeitung 1997
  17. Rheinischer Merkur 1997
  18. Berliner Zeitung 1996
  19. Süddeutsche Zeitung 1996
  20. Die Zeit 1996
  21. Welt 1995
  22. Süddeutsche Zeitung 1995