Knäuel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈknɔɪ̯əl]

Silbentrennung

Knäuel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Seit dem 11. Jahrhundert bezeugt; spätmittelhochdeutsch: kniuwel; aus kliuwelin und althochdeutsh: kliuwili, kliuwilin; Diminituv zu kliuwa = Knäuel, Kugel; zu der germanischen Wortwurzel *kleu- gebildet; vergleiche Klotz und Kloß

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Knäueldie Knäuel
Genitivdes Knäuelsder Knäuel
Dativdem Knäuelden Knäueln
Akkusativden Knäueldie Knäuel

Anderes Wort für Knäu­el (Synonyme)

Bündel:
etwas Zusammengebundenes oder Zusammengefasstes
Knäuelkraut
Konvolut:
Sammelband, Sammelmappe; Bündel von Schriftstücken
Sammlung:
Anzahl von aufbewahrten, gezielt gesammelten Gegenständen
die Aktion des Sammelns; meist Geld für einen guten Zweck

Sinnverwandte Wörter

Durch­ei­n­an­der:
Nebeneinander unkoordinierter Prozesse
Zustand der Unordnung, wo Dinge wahllos nebeneinander stehen/liegen
Ge­wirr:
auf den ersten Eindruck hin undurchschaubares Durcheinander von irgendwelchen Dingen
Ver­wir­rung:
geistige Unklarheit
Mangel an Ordnung
Wirr­warr:
chaotischer Vorgang oder Zustand

Beispielsätze

  • Auf dem Sofa, wo die fünf sich hingeschmissen hatten, sah man ein einziges Knäuel aus Kinderarmen und Beinen.

  • Knäuel sind sehr unauffällige Pflanzen.

  • Knäuel von jungen Mädchen quollen abends aus Fabriken.

  • Strickwolle wird meist als Knäuel verkauft.

  • Das ist ein Knäuel, das noch zu entwirren ist.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In der Taunusstraße Knäuel von Menschen, die mit zurückgelegtem Kopf nach oben starren.

  • Die Beamten entwirrten das Knäuel schließlich - niemand wurde verletzt.

  • In etwa 12 Wochen bildete sich in der Bowman-Kapsel ein feines Knäuel aus gefensterten Kapillaren, die von einer Basalmembran umgeben waren.

  • Freilich ein Faden, der sich nicht entwickelt, sondern zunehmend aufgerollt und zum undurchdringlichen Knäuel verdichtet wird.

  • Nach nunmehr 15 Jahren Stillstand schien sich das Knäuel zu lockern.

  • Macht aber nichts – sie liegen sowieso am liebsten alle in einem Knäuel und kuscheln.

  • Stunde null ist die Stunde, als das kleine weiße flauschige Knäuel rosa und schleimig aus der Mama geplumpst kam.

  • Diesmal leuchten Polizisten in das Knäuel um Gebrehet.

  • Doch wie es mit einem Knäuel eben so ist: Einmal verknotet, ist es schwer wieder zu entwirren.

  • Doch das Knäuel aus Sozial- und Identitätsdebatte haben sie nicht entwirren können.

  • Das verwickelte Knäuel ist kein Fantasiegebilde, sondern das Abbild eines echten Proteins.

  • Im Brüsseler Umland verwirren sich die belgischen Kalamitäten zu einem unlösbar wirkenden Knäuel.

  • Da müsse ein Hundefell sehr sauber sein, denn niemand wolle ein stinkendes Knäuel im Haus dulden.

  • Auf dem Rasen verkeilen sich Arme und Beine, bis einer samt Ball aus dem Knäuel roter und weißer Trikots rennt.

  • Dann wirft er das Knäuel weiter, behält aber ein Stück Faden in der Hand.

  • Am Rand immer wieder Menschen in Turnzeug mit weißen Knäueln in der Hand, den Startnummern.

  • Wie haben Sie das Knäuel entwirrt?

  • Die Arbeit "Knäuel" durchbricht dieses Schema.

  • "Das Knäuel war sehr klein", so ein Mann.

  • Andere stoßen Wasser ab und drängen sich im Inneren des Knäuels zusammen (siehe Grafik).

  • Bleiche Weichleibigkeit schreitet gegen dunkles Fitnessstudio-Design, die Leiber knoten sich zum Knäuel.

  • Dieses verwirrende Knäuel verzwickter Fragen macht uns zu schaffen.

  • Er sieht das bunte Knäuel über den Asphalt hetzen.

  • Niemand erwartete, dass Villeneuve aus eigener Kraft dem völlig zertrümmerten Knäuel aus Blech, Plastik, Gummi und Qualm entsteigen würde.

  • Jetzt kann sie das 2,50 Meter lange Monstrum mühelos von den Holzböcken heben, um die letzten Knäuel Erbsubstanz zu modellieren.

  • Lösen sich die Socken auf, oder kuscheln sie sich zu einem Knäuel zusammen?

  • Verheißungsvoll raschelt es, ballt sich zu riesigen Knäueln zusammen, schneit in winzigen Fetzen auf das Publikum herab: Papier.

  • Mutwillig läßt er die Handlungsfäden sich verstricken, bis alles nur noch ein einziges Knäuel ist.

Wortbildungen

  • Knäuelglockenblume
  • Knäuelgras

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Knäu­el?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Knäu­el be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von Knäu­el lautet: ÄEKLNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Nürn­berg
  3. Umlaut-Aachen
  4. Unna
  5. Essen
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Nord­pol
  3. Ärger
  4. Ulrich
  5. Emil
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Novem­ber
  3. Alfa
  4. Echo
  5. Uni­form
  6. Echo
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

Knäuel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Knäu­el kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Spi­nat:
Gänsekrautgewächs (Spinacia oleracea) mit langgestielten Blättern und getrenntgeschlechtlichen in Knäueln stehenden Blüten
Wal­ze:
organisiertes Knäuel aufgewickelten Seils in Form eines Kreises
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Knäuel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Knäuel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2730065. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. fr.de, 30.09.2019
  4. stern.de, 17.02.2018
  5. aerzteblatt.de, 12.02.2018
  6. neues-deutschland.de, 09.08.2017
  7. welt.de, 11.10.2017
  8. fr-online.de, 10.03.2016
  9. tagesanzeiger.ch, 07.12.2016
  10. mz-web.de, 16.07.2015
  11. welt.de, 10.08.2015
  12. rssfeed.sueddeutsche.de, 29.05.2013
  13. zeit.de, 02.02.2011
  14. faz.net, 15.08.2011
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  18. archiv.tagesspiegel.de, 27.09.2005
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  26. Welt 1999
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. TAZ 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995