Jammer

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈjamɐ ]

Silbentrennung

Jammer

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch: jāmer; althochdeutsch jāmar; zum Adjektiv jāmar; vermutlich lautmalerisch, die Wehklagen imitierend

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Jammer
Genitivdes Jammers
Dativdem Jammer
Akkusativden Jammer

Anderes Wort für Jam­mer (Synonyme)

Geheul:
intensives, durchdringendes Geräusch
lautstarkes Jaulen, Schreien oder Weinen
Gejammer:
anhaltendes Jammern
Gezeter:
anhaltendes, lautes Geschimpfe als Ausdruck von Zorn, Wut oder Unzufriedenheit
Herumgejammer
Jammerei
Klage:
bestimmte Formen der Dichtung, in deren Mittelpunkt eine Klage steht
ein Antrag an ein Gericht, über einen Rechtsstreit zu entscheiden
Klagegesang:
Musik: Gesang, der formal und thematisch eine Klage darstellt
Klagelied(er):
allgemein: gleiche Bedeutung wie Klage
Literatur: literarische Gattung kurzer lyrischer Formen, deren Inhalt eine Klage ist
klagende Laute
Lamento:
abwertend: Gejammer
Musik: Trauergesang
Wehgeschrei
Wehklagen:
Handlung, seelischer Not Ausdruck zu verleihen

Beispielsätze

  • Ihr Jammer war beeindruckend und überzeugend.

  • Es ist ein Jammer, in welchem Zustand das Haus nun ist.

  • Es wird ein Jammer sein, von hier wegzugehen.

  • Tom ist ein Bild des Jammers.

  • Der Menschheit ganzer Jammer fasst mich an.

  • Abends kamen sie in einen großen Wald und waren so müde von Jammer, Hunger und dem langen Weg, dass sie sich in einen hohlen Baum setzten und einschliefen.

  • Abends kamen sie an einen großen Wald und waren so müde von Jammer, Hunger und dem langen Weg, dass sie sich in einen hohlen Baum legten und einschliefen.

  • Kummer nimmt den Schlaf, Jammer die Schönheit.

  • Es wäre ein Jammer, all die Arbeit vor die Hunde gehen zu sehen.

  • Jammer steht vor der Türe und Elend schlägt die Trommel.

  • Der ewige Jammer mit den Weltverbesserern ist, dass sie nie bei sich selbst anfangen.

  • Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen voller Zweifel.

  • Es ist ein Jammer, dass die Spanne so kurz ist zwischen der Zeit, wo man zu jung ist, und jener, wo man zu alt ist.

  • Es ist ein Jammer, dass mein Freund nicht hier ist.

  • Jammer lehrt weinen.

  • Es ist ein Jammer, dass er so jung verstarb.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Geklappt hat es nicht – und das ist ein Jammer, sagt unser Autor.

  • Es ist wirklich ein Jammer, dass ich nichts mehr tun kann.

  • Zugleich hatten sich 45 Rechte zu ihrem jährlichen Gedenken am Mahnmal „Feld des Jammers“ versammelt.

  • Das alles ist ein Jammer.

  • Das erste Stück, »Trinklied vom Jammer der Erde«, mit jähem Sforzato zu Beginn, geriet geradezu harmlos.

  • Dann ist der Jammer der Pseudohumanisten wieder riesengroß.

  • Es wäre ein Jammer, wenn er bei der Zerstörung und beim Niedergang der Partei vorangehen würde.

  • Hier lernte er Jammers kennen.

  • Ein Jammer, dass so wenige gekommen sind, findet Initiator Timo Türkis.

  • Nicht weit vom Langen Jammer prangt stolz das Wohldorfer Herrenhaus am Mühlenteich.

  • Es ist ein Jammer wie unser schönes Land zerstört wird.

  • Und als er sich dann doch vor die Medienleute traute, erschien ein Bild des Jammers.

  • Daniel Jammer will Lothar Matthäus mitbringen.

  • Ach was für ein Jammer.

  • Kiefer bot um 23 Uhr ein Bild des Jammers, als er versuchte, seinen derzeitigen Zustand zu erklären.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Jam­mer?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Jam­mer be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × M, 1 × A, 1 × E, 1 × J & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × J, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von Jam­mer lautet: AEJMMR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Jena
  2. Aachen
  3. Mün­chen
  4. Mün­chen
  5. Essen
  6. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Julius
  2. Anton
  3. Martha
  4. Martha
  5. Emil
  6. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Juliett
  2. Alfa
  3. Mike
  4. Mike
  5. Echo
  6. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

Jammer

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Jam­mer kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Tris­tesse:
Gefühl der Traurigkeit, der Trübseligkeit, des Jammers oder der Ödnis
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Jammer. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Jammer. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12266833, 11221238, 8225219, 7006018, 7006016, 5347174, 3973333, 3104646, 3043587, 2800205, 2699455, 2174047, 1953518 & 1813495. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. golem.de, 08.05.2023
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  5. rhein-zeitung.de, 24.11.2019
  6. presseportal.de, 06.12.2018
  7. neues-deutschland.de, 17.12.2017
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  10. mz-web.de, 18.10.2014
  11. schwaebische.de, 23.11.2013
  12. abendblatt.de, 04.04.2012
  13. bazonline.ch, 29.07.2011
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  22. Die Welt 2001
  23. sz, 31.08.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
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  26. Welt 1999
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Welt 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995