Herkunft

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈheːɐ̯ˌkʊnft ]

Silbentrennung

Einzahl:Herkunft
Mehrzahl:Herkünfte

Definition bzw. Bedeutung

  • Ursprung eines Wortes

  • woher etwas oder jemand kommt

  • woher jemandes Familie stammt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Herkunftdie Herkünfte
Genitivdie Herkunftder Herkünfte
Dativder Herkunftden Herkünften
Akkusativdie Herkunftdie Herkünfte

Anderes Wort für Her­kunft (Synonyme)

Abkunft (geh.):
familiäre, nationale, kulturelle Herkunft
Abstammung:
Herkunft von Organismen bezüglich der evolutionären Stammesentwicklung mit der Weitergabe von Erbanlagen; meist bezogen auf die: familiäre Herkunft einer Person zur Bestimmung des Verwandtschaftsgrades
Elternhaus:
das Haus, in dem man als Kind aufwuchs
die Familie mit ihrer Art der Erziehung
Geburt (dichterisch):
Abstammung oder Herkunft einer Person
Entstehung (einer Idee oder dergleichen)
Herkommen (geh.)
Provenienz:
Herkunft, Ursprung ausformulieren
Ursprung:
Mathematik: Schnittpunkt der Koordinatenachsen
Zeitpunkt, Ort oder Material, aus dem etwas hervorgegangen ist
Wurzeln (ugs.)
Quell (geh., fig., literarisch):
Stelle, an der Wasser oder Luft austritt
Ursprungsort, Ausgangspunkt
Quelle (fig.):
Ausgangspunkt einer Strömung bei Vektorfeldern mit positiver Divergenz (das Gegenteil einer)
Person, die über direkte Informationen verfügt
Ursache:
vorhergehender Sachverhalt, der einen momentanen Sachverhalt wesentlich bestimmt hat
Wurzel (fig.):
belegte oder rekonstruierte historische Grundform eines Wortes
der oberste Knoten in einem Baum
Anfang (ugs.):
zeitlicher oder räumlicher Beginn oder Ausgangspunkt eines Vorgangs oder einer Sache
Entstehen (geh.)
Werden (geh.)
Zustandekommen
Etymologie:
die Herkunft, der Ursprung und die Entwicklung eines bestimmten Wortes, die Wortgeschichte
die Lehre, die Wissenschaft von der Herkunft der Wörter
Wortherkunft:
der Ursprung und die Entwicklung eines bestimmten Wortes

Beispielsätze

  • Die Herkunft dieser Äpfel ist nirgends verzeichnet.

  • Die Herkunft dieses Wortes liegt im Unklaren.

  • Ein Großteil der in Deutschland lebenden Migranten ist türkischer Herkunft.

  • Die Herkunft des Baskischen ist unbekannt.

  • Die Herkunft der baskischen Sprache ist unbekannt.

  • Bei Tatoeba sind Menschen jedweder Herkunft willkommen.

  • Können Sie sich nicht vorstellen, dass mir diese dauernde Fragerei nach meiner Herkunft auf die Nerven geht?

  • Wenn sie damit meinen, dass er von einer niedrigen Herkunft ist.

  • Meine beiden Brüder, Filipinos, haben Brünette angelsächsischer Herkunft geheiratet.

  • Sind Sie stolz auf Ihre Herkunft?

  • Seid ihr stolz auf eure Herkunft?

  • Bist du stolz auf deine Herkunft?

  • Um sich von seiner deutschen Herkunft zu distanzieren, nennt sich Hans, der eigentlich Hans Müller heißt, Jack Miller.

  • Tom vergaß nie seine Herkunft.

  • Mehrere gegen Amerikaner asiatischer Herkunft gerichtete Gewalttaten der letzten Zeit steigern die Sorge über die antiasiatischen Ressentiments.

  • Adolf Hitler war ein nationalsozialistischer deutscher Politiker österreichischer Herkunft.

  • Menschen ausländischer Herkunft sind schwer betroffen.

  • Sie ist eine Frau von edler Herkunft.

  • Die Polizei hat über das Geschlecht, die Herkunft und das Alter des Täters nichts bekanntgegeben.

  • Man bekämpft dich wegen deiner Herkunft.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings nur bis bekannt wurde, dass er auf Auslandskonten zweifelhafter Herkunft hortete.

  • Aber er ist sich seiner Herkunft stets bewusst.

  • Als junge Frau lehnte sie ihre Herkunft ab, fuhr das Kontrastprogramm zu ihren Eltern.

  • Am Mittwoch erhielt eine 82jährige Langelsheimerin einen Anruf unbekannter Herkunft.

  • Alter, Herkunft, Beschäftigungsstatus oder berufliche Bildung machen dabei keinen Unterschied.

  • Aber auch in Deutschland ist die Herkunft entscheidend für das Leben.

  • Allen Personen sollen ungeachtet ihrer Herkunft oder ihrer finanziellen Möglichkeiten dieselben Grundleistungen zur Verfügung stehen.

  • Aber auch in Österreich wächst das Bewusstsein für Herkünfte.

  • Achten Sie beim Kauf von Mineralwasser auf dessen Herkunft?

  • Angesichts seiner Herkunft ist allein dies schon ein viel versprechender Aufstieg.

  • Anders geht Irina, die beste Freundin der Mutter, mit ihrer Herkunft um.

  • Es handelt sich um einen Venezolaner und einen Schweizer thailändischer Herkunft.

  • Also die Herkunft, Papamamakind?

  • Eine genetische Analyse der Meerespflanzen und ihrer Mitreisenden sollte Rückschlüsse über ihre Herkunft ermöglichen.

  • Deutscher pakistanischer Herkunft; was ist das eigentlich?

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adjektiv: indigener Herkunft

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Dänisch: oprindelse
  • Englisch:
    • origin
    • source
  • Französisch:
    • source
    • origine
  • Hausa: asali
  • Japanisch: 由来
  • Katalanisch:
    • procedència
    • origen
  • Mizo:
    • ṭobul
    • lo chhuahna
  • Neugriechisch:
    • προέλευση (proélefsi) (weiblich)
    • καταγωγή (katagogí) (weiblich)
  • Niederländisch: herkomst (weiblich)
  • Niedersorbisch: póchad
  • Obersorbisch: pochad
  • Polnisch: pochodzenie
  • Rumänisch:
    • origine (weiblich)
    • proveniență (weiblich)
  • Russisch: происхождение
  • Schwedisch:
    • härkomst
    • härstamning
    • herkomst (männlich)
    • opprinnelse (männlich)
    • opphav (sächlich)
    • ursprung (sächlich)
  • Serbisch: порекло (poreklo) (sächlich)
  • Spanisch:
    • ascendencia
    • origen
    • procedencia
  • Tschechisch: původ (männlich)
  • Ungarisch:
    • származás
    • eredet

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Her­kunft be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × K, 1 × N, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × H, 1 × K, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich. Im Plu­ral Her­künf­te zu­dem nach dem F.

Das Alphagramm von Her­kunft lautet: EFHKNRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Köln
  5. Unna
  6. Nürn­berg
  7. Frank­furt
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Emil
  3. Richard
  4. Kauf­mann
  5. Ulrich
  6. Nord­pol
  7. Fried­rich
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Kilo
  5. Uni­form
  6. Novem­ber
  7. Fox­trot
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Her­kunft (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Her­künf­te (Plural).

Herkunft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Her­kunft kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­stam­men:
seine Herkunft von jemanden oder etwas haben
Ap­pe­tit­sild:
würzig eingelegte Heringsfilets, zum Garnieren belegter Brote; abweichend zur wörtlichen Herkunft von sild werden auch eingelegte Sprotten und Anchovis im Handel als Appetitsild verkauft
ge­bo­ren:
Hinweis auf den Geburtsnamen oder die Herkunft einer Person: auf die Welt gekommen als …
Geld­wä­scher:
jemand, der Geld mit illegaler Herkunft in den legalen Wirtschaftskreislauf einschleust
Hei­den­christ:
Theologie, meist kollektiv im Plural: ein Christ nicht-jüdischer Herkunft in der frühen Kirche des 1. Jahrhunderts
Her­kunfts­nach­weis:
Nachweis über die Herkunft einer Ware oder einer Person
Misch­volk:
Volk, das aus Bevölkerungsgruppen verschiedener Herkunft besteht
Ras­sen­tren­nung:
systematische Trennung der Lebensbereiche von Menschen verschiedener Herkunft (Rasse), wobei eine Gruppe bevorzugt, die anderen benachteiligt werden
stam­men:
seine Herkunft in einer bestimmten Zeit haben
wo­her:
interrogativ: leitet eine Frage nach der Herkunft ein

Buchtitel

  • Alles eine Frage der Herkunft? Franziska Krüger | ISBN: 978-3-77998-094-0
  • Das große Lexikon der Kräuter, Gewürze, Früchte und Gemüse – Herkunft, Inhaltsstoffe, Zubereitung, Wirkung Lothar Bendel | ISBN: 978-3-73061-213-2
  • Die Herkunft der anderen Toni Morrison | ISBN: 978-3-49804-543-2
  • Die Herkunft Europas Bernhard Braun | ISBN: 978-3-80624-437-3
  • Die quintilianischen Declamationen: Untersuchung über Art und Herkunft derselben Constantin Ritter | ISBN: 978-3-38656-017-7
  • Herkunft Botho Strauß | ISBN: 978-3-42314-505-3
  • Herkunft und Entwicklung der Sprachen Roger Liebi | ISBN: 978-3-86699-289-4
  • Mathematik für Kinder nicht deutscher Herkunft I Hendrik Simon, Nina Simon | ISBN: 978-3-61915-456-2
  • Migration und Marginalisierung. Eine Untersuchung am Beispiel homosexueller HIV-positiver Männer türkischer Herkunft Katja Ngassa Djomo | ISBN: 978-3-83820-033-0
  • Selbstliebe. Über Herkunft und Gerechtigkeit Bell Hooks | ISBN: 978-3-36500-456-2
  • Zukunft braucht Herkunft Odo Marquard | ISBN: 978-3-15020-617-1
  • Zur Frage über die Herkunft der Sachsen in Siebenbürgen Johann Karl Schuller | ISBN: 978-3-38200-128-5

Film- & Serientitel

  • Herkunft unbekannt (Fernsehfilm, 1995)
  • The Witcher: Herkunft des Blutes (Miniserie, 2022)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Herkunft. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Herkunft. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12365501, 12365500, 12198073, 11803502, 11186175, 10631122, 10160594, 10160593, 10160592, 10129708, 9923635, 9814377, 9589400, 8942800, 8641492, 7529807 & 7006755. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. ikz-online.de, 04.01.2023
  2. bazonline.ch, 26.01.2022
  3. blick.ch, 12.12.2021
  4. presseportal.de, 07.08.2020
  5. t-online.de, 04.09.2019
  6. spiegel.de, 31.03.2018
  7. nachrichten.at, 19.07.2017
  8. duol.hu, 03.10.2016
  9. bernerzeitung.ch, 11.05.2015
  10. handelsblatt.com, 20.07.2014
  11. zeit.de, 24.03.2013
  12. bernerzeitung.ch, 06.03.2012
  13. tagesspiegel.de, 18.02.2011
  14. science.orf.at, 15.09.2010
  15. welt.de, 13.07.2009
  16. tagesanzeiger.ch, 26.09.2008
  17. tagesspiegel.de, 26.03.2007
  18. berlinonline.de, 25.02.2006
  19. welt.de, 30.11.2005
  20. spiegel.de, 02.10.2004
  21. heute.t-online.de, 07.07.2003
  22. sz, 14.02.2002
  23. bz, 15.03.2001
  24. Junge Freiheit 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995