Gemeinwesen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈmaɪ̯nˌveːzn̩ ]

Silbentrennung

Gemeinwesen

Definition bzw. Bedeutung

Menschliche Organisationsform über dem Familienverband.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus dem Adjektiv gemein und dem gebundenen Lexem -wesen.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gemeinwesen
Genitivdes Gemeinwesens
Dativdem Gemeinwesen
Akkusativdas Gemeinwesen

Anderes Wort für Ge­mein­we­sen (Synonyme)

Allgemeinheit:
kein Plural: Gesamtheit, alle
meist im Plural: allgemeine Redensarten
Öffentlichkeit:
breite Masse der Leute
für die Menschen frei zugänglicher Platz oder frei zugängliche Umgebung
Publikum (fig.):
Bezeichnung für die Öffentlichkeit, sowie für die Gesamtheit der Zuschauer, Zuhörer, Besucher, etc.
Republik:
eine Staatsform, bei der die Führung des Staates gewählt wird (zum Beispiel durch das Volk)

Sinnverwandte Wörter

Zu­sam­men­le­ben:
Handlung/Vorgang, miteinander zu leben
Zusammenwirken

Beispielsätze

  • Ein Gemeinwesen setzt Rahmen und sanktioniert Fehlverhalten.

  • Der Begriff ‚Staat‘ steht für das politisch organisierte Gemeinwesen.

  • Das Gemeinwesen verändert sich rasant.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch für dieses „sinnvolle Tun für das Gemeinwesen“, so Beging, werden vier Freiwillige gesucht.

  • Denn auch in der Schweiz gibt es schwarze Schafe, die sich auf Kosten des Gemeinwesens zu bereichern versuchen.

  • Als Konservativer sollte man wissen: Ein Gemeinwesen verträgt es eben nicht, dass jeder tun oder lassen kann, was er will.

  • Mir ist nicht klar, warum starke Schultern nicht stärker zur Finanzierung des Gemeinwesens beitragen sollen.

  • Aber all das ist was für die Historiker, nicht für Leute die unser Gemeinwesen im Jahr 2020 managen wollen.

  • Dazu gehört auch das fundamentale Bekenntnis zur Kompromissfähigkeit, ohne die jedes Gemeinwesen in blankem Egoismus endet.

  • In Deutschland hat man es vorgemacht - damit ist EINE Gefahr für das Gemeinwesen auf jeden Fall schon mal ausgeschlossen.

  • Die neuen Bestimmungen gelten genauer gesagt für Einrichtungen, „die für das Funktionieren des Gemeinwesens von zentraler Bedeutung sind“.

  • Das staatliche Gewaltmonopol ist eine Säule unseres Gemeinwesens und muss es bleiben.

  • Er warnte aber zugleich vor Übertreibungen: "Funktionierende Finanzmärkte sind für ein funktionierendes Gemeinwesen unverzichtbar."

  • Paoli richtete auf Korsika von 1755 bis 1769 ein funktionierendes Gemeinwesen ein und rief die Republik aus.

  • Das fordert uns heraus, uns der fundamentalen Bedeutung der Kultur für das Gemeinwesen zu vergewissern.

  • Es ist doch beruhigend, dass das malayische Gemeinwesen Zeit und Muße findet, sich um einen derartigen Mumpitz zu raufen.

  • Der Laudator: "Mit dieser Prägung, anderen freimütig zu helfen, wurde aus Georg ein Pro-Mensch, der für das Gemeinwesen da ist.

  • Damit allen klar wird, dass sich ein solcher Betrug am Gemeinwesen nicht lohnt.

  • Es wäre gut, wenn man miteinander über die Probleme des Gemeinwesens sprechen könnte?, bot er von Bremen aus der FDP an.

  • Denn als eigener Herr Entscheidungen zu treffen und aktiv ein Gemeinwesen mitzugestalten, das begeisterte den heute 45-Jährigen schon lange.

  • Das Gemeinwesen bleibt Gestalter und keineswegs auf Restaufgaben verwiesen, die Private nicht fördern wollen oder können.

  • Den "Postzionisten" ist er zu rechts, weil er an der Vorstellung von der Rechtmäßigkeit des 1948 ausgerufenen Gemeinwesens festhält.

  • Zu Recht verweist die Glaubenskongregation auf den Wert der Ehe für das Gemeinwesen.

Häufige Wortkombinationen

  • politisches, feudales, staatliches Gemeinwesen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Ge­mein­we­sen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × E, 2 × N, 1 × G, 1 × I, 1 × M, 1 × S & 1 × W

  • Vokale: 4 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × G, 1 × M, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, ers­ten N und drit­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­mein­we­sen lautet: EEEEGIMNNSW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Mün­chen
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Wupper­tal
  8. Essen
  9. Salz­wedel
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Martha
  4. Emil
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Wil­helm
  8. Emil
  9. Samuel
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Mike
  4. Echo
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Whis­key
  8. Echo
  9. Sierra
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

Gemeinwesen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­mein­we­sen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­zirk:
im Schweizer Kanton Appenzell Innerrhoden: Gemeinwesen auf der untersten Stufe des Verwaltungsaufbaus, das den Politischen Gemeinden in den anderen Kantonen entspricht
Bil­dungs­we­sen:
die Gesamtheit der Einrichtungen und Organisationen eines Gemeinwesens, die der Bildung im Sinne einer Aneignung von Kenntnissen und Fertigkeiten dienen
bür­ger­lich:
auf die Staatsbürger, oder die Bürger eines Gemeinwesens, bezogen
Erst­er­wäh­nungs­ur­kun­de:
Geschichte: Eine Urkunde, in der ein Gemeinwesen oder eine Organisation erstmals in der Geschichte erwähnt wird
Ge­mein­wohl:
Wohl eines Gemeinwesens, Nutzen für die Allgemeinheit
Grün­dungs­ur­kun­de:
Urkunde, in der die Gründung eines Gemeinwesens oder einer Organisation ausgewiesen wird
Kul­tur­etat:
Etat eines Gemeinwesens, der zur Förderung der Kultur zur Verfügung steht
Kul­tur­för­de­rung:
Gesamtheit aller Maßnahmen zur Förderung der Kultur durch ein Gemeinwesen
Na­ti­on:
meist autonomes Gemeinwesen mit Institutionen, die das Zusammenleben der Menschen gewährleisten sollen
Po­lit­klas­se:
meist abwertend: die tonangebenden und die das Gemeinwesen bestimmenden Politiker

Buchtitel

  • Lehrbuch Soziale Arbeit im Gemeinwesen Peter-Ulrich Wendt | ISBN: 978-3-77996-238-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gemeinwesen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gemeinwesen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. wz.de, 12.01.2023
  2. tagesanzeiger.ch, 06.09.2021
  3. freitag.de, 18.02.2020
  4. bnn.de, 31.12.2019
  5. focus.de, 02.08.2018
  6. bernerzeitung.ch, 17.03.2017
  7. computerwoche.de, 23.05.2016
  8. zdnet.de, 25.07.2015
  9. presseportal.de, 25.07.2014
  10. feeds.cash.ch, 04.01.2013
  11. sueddeutsche.de, 01.10.2012
  12. zeit.de, 26.04.2011
  13. tagesspiegel.de, 13.01.2010
  14. szon.de, 25.03.2009
  15. faz.net, 12.11.2008
  16. bb-live.de, 07.01.2007
  17. gea.de, 18.03.2006
  18. welt.de, 07.12.2005
  19. welt.de, 12.11.2004
  20. sueddeutsche.de, 01.08.2003
  21. bz, 02.02.2002
  22. Die Zeit (27/2001)
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Welt 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Rheinischer Merkur 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995