Ausruf

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌʁuːf ]

Silbentrennung

Einzahl:Ausruf
Mehrzahl:Ausrufe

Definition bzw. Bedeutung

  • meist unwillkürliche, kurze, emotionsbetonte Äußerung

  • öffentliche Bekanntgabe

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs durch Konversion des Stamms von ausrufen.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Ausrufdie Ausrufe
Genitivdes Ausrufsder Ausrufe
Dativdem Ausrufden Ausrufen
Akkusativden Ausrufdie Ausrufe

Anderes Wort für Aus­ruf (Synonyme)

Exclamatio (fachspr., lat.)
Ruf:
das Ansehen, das jemand bei anderen hat
ein Laut, der an jemanden adressiert ist
Schrei:
ein plötzlich ausgestoßener, lauter Ruf als Reaktion auf äußere oder innere Reize
Verlangen nach etwas oder jemandem
Einwurf:
(spontane) Zwischenbemerkung bei einer Diskussion
Einwerfen eines Gegenstandes in eine dafür vorgesehene Öffnung
Zwischenruf:
Ruf während einer Rede oder Vorstellung einer anderen Person
Exklamation:
Rhetorik: Ausruf

Gegenteil von Aus­ruf (Antonyme)

Auf­for­de­rung:
Dringende Bitte, etwas zu tun
Einladung
Aus­sa­ge:
Erklärung vor Gericht
Erklärung, Bekundung, Feststellung; etwas Gesagtes, das die eigene Meinung bzw. das eigene Wissen widerspiegelt
Fra­ge:
Angelegenheit, die eine klärende Diskussion und Entscheidung erfordert
Äußerung, die Antwort oder Klärung verlangt; Aufforderung zur Antwort
Wunsch:
das Ersehnen von etwas
etwas, das jemandem gewünscht wird

Beispielsätze

  • Äußerungen wie "Feuer!", "Aua!", "Sehr gut!" sind Ausrufe.

  • Ausrufe waren früher gang und gäbe und wurden von Ausrufern durchgeführt, die mit einer Glocke durch einen Ort zogen, in gewissen Abständen läuteten und dann eine Bekanntmachung, einen Ausruf, vortrugen.

  • Benützt man dieses Wort auch als Ausruf?

  • Er gibt einen gequälten Ausruf von sich.

  • Im Wartezimmer war es so laut, dass ich das Ausrufen meines Namens nicht hören konnte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dann breitet er die Arme aus und lässt sich mit dem Ausruf „ich verlasse jetzt das Feld“ vom Rand der Bühne fallen.

  • Das vielleicht bekannteste Beispiel ist der in Chats entstandene Ausruf , der für „laugh out loud“ – für „laut loslachen“ – steht.

  • Das Ausrufen des Endes der epidemischen Lage sei in jeder Beziehung der falsche Weg.

  • Bei ihm war das der Ausruf: „Newalso!

  • Am Schluss steht der Ausruf: «Ach Bartleby!

  • Mit dem traditionellen Ausruf "Alles Walzer" sollten die Besucher anschliessend auf die Tanzfläche gebeten werden.

  • Vielleicht sorgt das offizielle Ausrufen einer Hungersnot ja dafür, dass Hilfe nicht mehr so systematisch erschwert wird wie bisher.

  • Aber tatsächlich hat Kerstin irgendwann mal verzweifelt den Ausruf getätigt: »Verdammt, ich kann mich nur in Genies verlieben.«

  • Anwalt Willig sagte, sein Mandant habe den Ausruf "schieß" gehört.

  • Jeder kennt seine Ausrufe „Hyper Hyper“, „Wicked“ oder „How Much is The Fish“.

  • Anderthalb Jahre nach Ausrufen der Energiewende hat die Bundesregierung eine erste Bilanz ziehen lassen.

  • Aus Ausrufen wie "Schuss, Tor" oder "Podolski, spiel doch ab" entstand ein rhythmischer Kanon.

  • Max, you hate my country“: Mit diesem Ausruf wird Alice einmal zitiert.

  • Auf dem Video sind Stimmen zu hören, erstaunte und leicht panikartige Ausrufe.

  • Alle Änderungen zielen darauf hin, dass ein Ausnahmezustand erreicht wird, der den Ausruf eines Notstandes rechtfertigt.

  • Als das Spiel läuft, kommentiert er jede Aktion der deutschen Mannschaft mit lauten Ausrufen.

  • Auch dann nicht, wenn Sie lustvolle Ausrufe vernehmen wie "Das!

  • Wird er wieder angestellt, schnarcht er ein bisschen und begrüßt denjenigen, der "Hallo Furby" sagt, mit einem freundlichen Ausruf.

  • "Guck mal, wie schön mein Handy blüht", könne so ein Ausruf der Zukunft werden, spekulierten britische Medien am Mittwoch.

  • Beileibe nicht jeder, der sich selbst bei solch einem Ausruf ertappt, ist regelmäßiger Kirchengänger.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bulgarisch:
    • възглас (männlich)
    • възклик (männlich)
    • възклицание (sächlich)
  • Dänisch:
    • udråb (sächlich)
    • udbrud (sächlich)
  • Englisch:
    • exclamation
    • cry
  • Finnisch: huudahdus
  • Französisch: exclamation (weiblich)
  • Italienisch: esclamazione (weiblich)
  • Katalanisch: exclamació (weiblich)
  • Latein: exclamatio (weiblich)
  • Mazedonisch:
    • извик (männlich)
    • восклик (männlich)
  • Niedersorbisch: wukśik (männlich)
  • Obersorbisch: wukřik (männlich)
  • Polnisch: okrzyk (männlich)
  • Portugiesisch: exclamação (weiblich)
  • Rumänisch:
    • exclamație (weiblich)
    • exclamare (weiblich)
  • Russisch:
    • возглас (männlich)
    • выкрик (männlich)
    • восклицание (sächlich)
  • Schwedisch: utrop
  • Serbisch: узвик (uzvik) (männlich)
  • Serbokroatisch: узвик (uzvik) (männlich)
  • Slowakisch: výkrik (männlich)
  • Slowenisch: vzklik (männlich)
  • Spanisch: exclamación
  • Tschechisch: výkřik (männlich)
  • Ukrainisch: вигук (männlich)
  • Weißrussisch:
    • вокліч (männlich)
    • выгук (männlich)
    • выкрык (männlich)

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Aus­ruf be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × A, 1 × F, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × U, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S mög­lich. Im Plu­ral Aus­ru­fe zu­dem nach dem zwei­ten U.

Das Alphagramm von Aus­ruf lautet: AFRSUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Ros­tock
  5. Unna
  6. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Richard
  5. Ulrich
  6. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Romeo
  5. Uni­form
  6. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Aus­ruf (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Aus­ru­fe (Plural).

Ausruf

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Aus­ruf ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ach­tung:
Ausruf oder Aufschrift, um Vorsicht oder Aufmerksamkeit zu bewirken
Aus­ru­fe­satz:
Linguistik, speziell Syntax: Satz, der einen Ausruf wiedergibt und damit die emotionale Beteiligung des Sprechers anzeigt.
Buh­ruf:
der Ausruf „buh“ vor allem zum Erschrecken, aber auch zur Unmutsbekundung
Ex­kla­ma­tiv­satz:
Linguistik, speziell Syntax: andere Bezeichnung für Ausrufesatz; Satz, der einen Ausruf wiedergibt und damit die emotionale Beteiligung des Sprechers anzeigt
krass:
Ausruf der Überraschung
Mann:
Ausruf des Erstaunens oder der Verärgerung
schau­en:
als Ausruf der Verwunderung, als Ausdruck der Beschwichtigung
Schreck­se­kun­de:
Moment nach einem überraschendem Erlebnis, welcher bei manchen Lebewesen Starre, Ausrufe, Affekthandlungen, etc. hervorruft
Welt:
spontaner Ausruf der Begeisterung und Zustimmung; im Unterschied vom Normalen, Durchschnittlichen, Alltäglichen das positiv gewertete Besondere
wie:
in Ausrufen des Bedauerns, Erstaunens, der Freude
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ausruf. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ausruf. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11091920, 3283780 & 1956538. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  2. tagesspiegel.de, 07.09.2022
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  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Die Zeit 1996
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