Ausrede

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌʁeːdə ]

Silbentrennung

Einzahl:Ausrede
Mehrzahl:Ausreden

Definition bzw. Bedeutung

Unwahres Argument; Lüge, die in einer Situation der Rechtfertigung oder der Kritik als scheinbare Begründung benutzt wird.

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs ausreden mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -e.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Ausrededie Ausreden
Genitivdie Ausrededer Ausreden
Dativder Ausrededen Ausreden
Akkusativdie Ausrededie Ausreden

Anderes Wort für Aus­re­de (Synonyme)

Alibi:
Nachweis, nicht zum Zeitpunkt eines Verbrechens am Tatort gewesen zu sein
übertragen: allgemein eine Ausrede oder Rechtfertigung
Ausflucht (negativ):
Imkerei: das Ein- und Ausflugloch bei einem Bienenstock
Imkerei: die Gegend, in die die Bienen fliegen
Beschönigung:
Aussage, Bezeichnung, die eine Sache als besser erscheinen lässt, als sie ist
(unter dem) Deckmantel (des/der …):
vorgeschobene, erfundene Begründung, warum jemand etwas tut/sagt, in Wirklichkeit aber die wahren, negativen Absichten verschweigt
Entschuldigung:
Äußerung des Bedauerns über einen eigenen Fehler
Befreiung vom Vorwurf der Schuld
faule Ausrede (negativ)
Feigenblatt (fig.):
Blatt des Feigenbaums
in Kunst und Kultur beliebtes Stilmittel und Metapher, um etwas zu bedecken (insbesondere den Schambereich)
Notlüge:
Falschaussage zum eigenen Vorteil, meist ohne böse Absicht
Scheingrund
schlechte Ausrede
Schutzbehauptung (verhüllend):
sprachliche Äußerung unwahren Charakters, um negative Folgen für sich selbst zu vermeiden
Verlegenheitslüge
Vorwand:
vorgeschobene, erfundene Begründung für eine Handlung

Beispielsätze

  • Dass er krank gewesen sei, war nur eine Ausrede, um sich nicht mit ihr treffen zu müssen.

  • Tom dachte bermüht über eine Ausrede nach.

  • Die Zukunft ist die Ausrede derer, die in der Gegenwart nichts tun wollen.

  • Das war eine fadenscheinige Ausrede.

  • Tom hat immer eine Ausrede.

  • Das ist mal wieder eine typische Ausrede.

  • Ihre Ausrede war komplett an den Haaren herbeigezogen, aber niemand wagte es, sie anzufechten.

  • Ich habe keine Ausrede.

  • Ihre Ausreden waren alle gleich.

  • Deine Ausrede ist zum Lachen.

  • Ich brauche keine Ausrede.

  • Ich muss eine Ausrede finden.

  • Man kann den wichtigen Fragen des Lebens nicht einfach mit solcherlei konfliktscheuen, feigen Ausreden entkommen!

  • Das kommt mir allmählich wie eine bloße Ausrede vor.

  • Du findest Ausreden für alles.

  • Tradition is nur eine Ausrede für Schlamperei.

  • Das ist nur eine Ausrede.

  • Tom hat immer Ausreden.

  • Wenn ihr sagt, ihr könnt die Arbeit nicht machen, weil ihr zu viel zu tun habt, ist das nur eine faule Ausrede.

  • Tom dachte sich eine Ausrede aus.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ausreden gibt's keine, die Namen stehen auf der Videowall.

  • Aber bei den Arbeitsbedingungen und der Ausbildung, da sollte es keine Ausreden geben, findet er.

  • Aber als Ausrede fürs Zaudern vor diesem wohl letzten, aber hoch gefährlichen Corona-Winter reicht das nicht.

  • Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr.

  • Auch die Ausrede, sie habe sich damit als Mensch gezeigt, finde ich sehr fragwürdig.

  • Aber das ist wohl einfach eine peinliche Ausrede für ihr zickiges Verhalten.

  • Ab sofort gibt es für die Bosse keine Ausreden mehr.

  • Aber das allein gilt nicht als Ausrede.

  • Als Ausrede wurde der Bach als "Ziergewässer" taxiert.

  • Ausreden zählen nicht, nur die klare Analyse und das Wiederaufrappeln.

  • Alleine diese Ausrede sollte das Aus für Gabi Burgstaller bedeuten.

  • Das ist nicht einfach eine Ausrede, das ist vielmehr die Konstruktion, deren die Verzauberung der Eltern bedarf.

  • Aber die Leistungen liegen nicht nur daran, sonst hätte ich meine Schule ja vorher als Ausrede nutzen können.

  • Die Verletzung am rechten Ellbogen, mit der er sich bereits seit dem Ende der Regular Season herumplagt, lässt er nicht als Ausrede gelten.

  • Ausreden gebe es keine: "Mit dem Material, welches ich habe, kann ich Rennen gewinnen."

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Aus­re­de be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × D, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S und ers­ten E mög­lich. Im Plu­ral Aus­re­den an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Aus­re­de lautet: ADEERSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Ros­tock
  5. Essen
  6. Düssel­dorf
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Richard
  5. Emil
  6. Dora
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Romeo
  5. Echo
  6. Delta
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort Aus­re­de (Sin­gu­lar) bzw. 8 Punkte für Aus­re­den (Plural).

Ausrede

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Aus­re­de kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aal­glatt:
sehr gewandt und kaum angreifbar, schwer (mit Argumenten) zu packen, für alles eine Ausrede habend, mit Hilfe geschickter Rhetorik seine Interessen durchsetzend
Cou­leur:
den wirklichen Sachverhalt nicht entsprechende oder ihn verschleiernde äußerliche Erscheinung, Wirkung; nur vorgegebener, vorgetäuschter Grund, der als Ausrede, Entschuldigung benutzt wird
Ei:
Ausrede, Erfindung, Frechheit, Höhepunkt, Scheinargument, Sinnlosigkeit, Spitzfindigkeit, Unverfrorenheit, Unverschämtheit
ei­ern:
unsachlich, unschlüssig, mit Ausreden, Ausflüchten, Scheinargumenten argumentieren
vor­schüt­zen:
als Vorwand, Ausrede gebrauchen

Buchtitel

  • Abnehmen trotz 1000 Ausreden Silja Schäfer | ISBN: 978-3-96584-025-6
  • Die Kunst der Ausrede Thomas Brudermann | ISBN: 978-3-96238-389-3
  • Keine Ausreden! Brian Tracy | ISBN: 978-3-96739-147-3
  • Kultur der Ausrede Fritz Breithaupt | ISBN: 978-3-51829-601-1
  • Welche Ausrede haben Sie? Thorge Lorenzen | ISBN: 978-3-75281-452-1
  • Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden. Raúl Aguayo-Krauthausen | ISBN: 978-3-49901-029-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ausrede. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ausrede. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11979807, 11825091, 11009610, 10817896, 10761890, 10646630, 10466767, 10146696, 10140260, 10115317, 9998530, 9563970, 9125337, 8589701, 8387766, 8335447, 8285074, 8052071 & 7637024. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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