zwicken

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Zwi­cken (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈt͡svɪkn̩ ]

Silbentrennung

zwicken

Definition bzw. Bedeutung

  • jemanden kurz und nicht besonders heftig kneifen

  • leicht schmerzen

Begriffsursprung

Vorformen des Verbs waren das althochdeutsche zweckōn (rupfen, zupfen, sich entzweien) und das mittelhochdeutsche zwicken (einklemmen, zupfen, kneifen). Verwandte Formen sind das niederdeutsche twikken (drücken, kneifen), das altenglische twiccian (fassen, rupfen, zupfen) und das englische twitch (zupfen, kneifen, zerren). All diese Verben und zudem das althochdeutsche gizwiggen (kneifen), was möglicherweise auch gizzwigen lautete, kann man als Intensiva zum althochdeutschen zwigōn (pflücken, abweiden, rupfen) ansehen. Dieses Verb steht wiederum in Verbindung zum altenglischen twigge oder twig und zum althochdeutschen zwīg, einer Vorform von Zweig. Entsprechend dieser Etymologie ist davon auszugehen, dass das Verb zunächst für ‚mit zwei Fingern fassen, zerren oder kneifen‘ stand.

Konjugation

  • Präsens: zwicke, du zwickst, er/sie/es zwickt
  • Präteritum: ich zwick­te
  • Konjunktiv II: ich zwick­te
  • Imperativ: zwicke! (Einzahl), zwickt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­zwickt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für zwi­cken (Synonyme)

brennen (ugs.):
(Locken) mit einer Brennschere formen
brennbar sein
kneifen:
die Haut eines Lebewesens stark zwischen zwei Fingern zusammenquetschen (um Schmerz zu erzeugen, auf sich aufmerksam zu machen oder Ähnliches)
etwas zusammenquetschen
petzen (ugs.):
(vornehmlich einer Lehrperson, den Eltern oder ähnlichen Autoritätspersonen) wissen lassen, dass jemand Anderer etwas unerlaubt, unrechtmäßig oder dergleichen getan hat
ein (alkoholisches) Getränk trinken; intransitiv: sich betrinken
ziehen:
(Konsequenzen, Schlüsse und so weiter) bilden und entsprechend handeln
beide Hilfsverben: eine Spielfigur bewegen
ziepen (ugs.):
durch Ziehen an den Haaren (Bart- oder Körperhaaren) kurz schmerzen
leise und klagend pfeifen
zwacken (ugs.):
(leichte) Schmerzen bereiten
jemandes Haut an einer Stelle schmerzhaft zusammendrücken
zwiebeln (ugs.):
einem Gericht Zwiebeln hinzufügen
einen Ball ins Tor, oder auf ein Tor zu, schießen oder werfen

Sinnverwandte Wörter

pfet­zen:
die Haut eines Lebewesens stark zwischen zwei Fingern zusammenquetschen (um Schmerz zu erzeugen, auf sich aufmerksam zu machen oder Ähnliches)
schmer­zen:
körperliche Schmerzen verursachen
übertragen, Gefühle wie Trauer oder Unglück wegen eines Verlustes oder einer Niederlage verursachen
weh­tun:
Schmerzen bereiten, die Ursache von Schmerzen sein
Schmerzen zufügen

Beispielsätze

  • Sie zwickte ihn in die Seite.

  • Die Wunde schmerzt nicht mehr, sie zwickt nur noch ein bisschen.

  • Mein Gewissen zwickt mich nicht.

  • Maria zwickt und zwackt es im Bauch.

  • Tom hat mich gezwickt.

  • Das Mädchen gab dem Kerl, der sie in den Hintern gezwickt hatte, eine Watschn.

  • Tom zwickte Mary.

  • Ich habe etwas Shampoo in den Augen, und es zwickt.

  • Allmählich begann der Frost mir in die Ohren zu zwicken.

  • Man muss mich nur zwicken, dann geht der Blick sehnsüchtig nach oben.

  • Wer das Alte nicht flickt und das Neue nicht überblickt, wird bald von Not gezwickt.

  • Sie zwickte mich in den Ellbogen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Rekordhalter (seit 2015) hat mich zwicken müssen, als ich es endlich geschafft hatte.

  • Dass er jetzt vorzeitig in Ruhestand geht, hat nicht nur gesundheitliche Gründe, die Knie zwicken.

  • An dem Abend habe sie sich noch einmal zwicken müssen und sich gefragt, wo sie eigentlich herkommen.

  • Es hat ihm etwas gezwickt.

  • Derweil macht Sample wieder einmal deutlich, wie sehr ihn die Korsettstangen in seiner Zeit bei den Crusaders gezwickt haben müssen.

  • "Das Bein hat pausenlos gezwickt, und ich wollte meinen Start nächste Woche in Miami nicht gefährden", sagte der 27-Jährige.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf zwi­cken?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm zwi­cken be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × N, 1 × W & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × K, 1 × N, 1 × W, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von zwi­cken lautet: CEIKNWZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Wupper­tal
  3. Ingel­heim
  4. Chem­nitz
  5. Köln
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Wil­helm
  3. Ida
  4. Cäsar
  5. Kauf­mann
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Whis­key
  3. India
  4. Char­lie
  5. Kilo
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

zwicken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zwi­cken ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zwicken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zwicken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12026105, 7062279, 6615394, 4703674, 4009997, 3100553, 2758817, 1966701, 1762981 & 917418. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. basicthinking.de, 12.07.2021
  3. 24vest.de, 30.12.2020
  4. spiegel.de, 09.12.2014
  5. netzeitung.de, 13.10.2008
  6. welt.de, 25.06.2005
  7. fr-aktuell.de, 20.03.2004