veranlassen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈʔanˌlasn̩ ]

Silbentrennung

veranlassen

Definition bzw. Bedeutung

  • einen Auftrag erteilen

  • jemanden dazu bewegen, dass etwas Bestimmtes geschieht

Konjugation

  • Präsens: veranlasse, du ver­an­lasst, er/sie/es ver­an­lasst
  • Präteritum: ich ver­an­lass­te
  • Konjunktiv II: ich ver­an­lass­te
  • Imperativ: veranlass/​veranlasse! (Einzahl), ver­an­lasst! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­an­lasst
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­an­las­sen (Synonyme)

(jemanden) in die Pflicht nehmen
(jemanden zu etwas) anhalten:
andauern
etwas (an etwas) anhalten: etwas (an etwas) anlegen (z. B. ein Lineal)
(jemanden zu etwas) bestimmen (Amtsdeutsch):
die genaue Art einer Pflanze oder eines Tieres feststellen
entscheiden, anordnen, über jemanden oder über etwas Verfügungsgewalt ausüben
(von jemandem etwas) einfordern:
etwas mit Nachdruck fordern
(jemanden für etwas) einspannen (ugs.):
fest einklemmen (spannen)
jemanden für die Erledigung eines Auftrags beschäftigen/ausnutzen
(jemanden zu etwas ) verdonnern (ugs.):
jemanden zu etwas verdonnern
(jemanden zu etwas ) vergattern (ugs.):
etwas mit einem Gatter umgeben
jemanden mit einer unangenehmen Aufgabe beauftragen oder ihn dazu verpflichten
(jemanden zu etwas) verpflichten:
etwas verbindlich zusagen, eine Pflicht auf sich nehmen; Militär: freiwillig und vertraglich Soldat werden für längere Zeit, als die Wehrpflicht es erzwänge
jemanden in die Pflicht nehmen, etwas zu tun
anordnen:
einen Auftrag, Befehl erteilen
etwas in eine bestimmte Reihenfolge oder Verteilung bringen
anweisen:
die Auszahlung einer Geldsumme veranlassen, eine Überweisung anordnen
etwas anweisen: etwas zuteilen, zuweisen z.B. einen Sitzplatz, einen Geldbetrag
aufzwingen:
etwas zwingt sich jemandem auf: etwas wird jemandem zwingend bewusst, drängt sich jemandem auf
jemandem etwas aufzwingen: jemanden (mit Gewalt) zwingen, etwas anzunehmen
(über etwas) befinden:
etwas/jemanden einschätzen
irgendwo aufhalten, gegenwärtig sein
diktieren:
etwas diktieren: etwas zur Niederschrift vorsprechen
jemandem etwas diktieren: bei jemandem etwas durchsetzen oder erzwingen
entscheiden:
ein Urteil, den Ausgang einer Sache bestimmen
eine Auswahl treffen, sich bestimmen
festlegen:
(ein Wasserfahrzeug) ankern oder an einer Anlegestelle mit Tauen vor dem Abtreiben sichern
(einen Geldbetrag) für längere Zeit fest und sicher (zum Beispiel in Sachgütern) anlegen
regeln:
anordnen oder vereinbaren, wie etwas auszuführen sei, um einen gewünschten Zustand zu erreichen
automatisch in einen konstanten Sollzustand überführen (Regler, Regelautomat, Regelungstechnik)
verfügen:
als Person/Stelle mit Befugnis/Befehlsgewalt anordnen, dass etwas Genanntes geschehen soll
sich wohin begeben
verordnen:
ein Medikament oder eine Behandlung verschreiben
etwas festlegen
vorgeben:
eine Unwahrheit äußern und damit nur so tun als ob
etwas festlegen, bestimmen, wie etwas sein soll
vorschreiben:
jemandem Buchstaben, ein Wort aufzeichen/aufschreiben, damit diese Person es nachmachen kann
jemandem Vorschriften machen; jemandem sagen, was er tun soll
animieren:
durch aufeinanderfolgende Bilder einen Film erzeugen, in Bewegung versetzen
jemandem Mut oder Lust zu etwas machen; in Stimmung versetzen
anzetteln:
etwas Negatives (Krieg, Streit, Meuterei, etc.) anfangen oder vorbereiten
einsetzen lassen
entfesseln:
mit einem Strick oder Ähnlichem zusammengebundene Hände und/oder Füße befreien, so dass diese wieder bewegt werden können
übertragen: von Kontrolle befreien, ausbrechen lassen
ins Rollen bringen
loslegen lassen (ugs.)
Starthilfe geben
(jemandem) Anlass geben (zu)
(jemanden zu etwas) bewegen (unregelmäßig: bewog, bewogen) (geh.):
Änderungen zeigen, sich ereignen
die eigene Lage oder Stellung im Raum verändern; von einem Ort zum anderen kommen
(dazu) bringen (zu):
eine Sache oder eine Person von einem an einen anderen Ort bewegen
etwas Bestimmtes liefern, zustande bringen, erschaffen
(jemanden) motivieren (zu):
einen Grund (Motiv) für etwas angeben
jemanden dazu bringen, sich aus eigenem Antrieb um etwas zu kümmern
dafür Sorge tragen, dass
dafür sorgen, dass
sicherstellen (dass):
gewährleisten, garantieren, zusichern, absichern
in behördlichem Auftrag beschlagnahmen
sorgen für
(es) besteht Anlass (zu)
(sich) verlasst sehen (zu)
aufgrund entsprechender Vorfälle
aus aktuellem Anlass
aus gegebenem Anlass

Weitere mögliche Alternativen für ver­an­las­sen

befehlen:
die Befugnis besitzen, Befehle zu erteilen
vertrauensvoll übergeben, überlassen; sich voller Vertrauen offenbaren
bewirken:
transitiv: eine Wirkung herbeiführen
herbeiführen:
bewirken, dass es unmittelbar oder mittelbar zu einem Ereignis oder Zustand kommt
hervorrufen:
(einen Geist oder Ähnliches) herbeirufen; beschwören
die Ursache oder der Grund von etwas sein

Gegenteil von ver­an­las­sen (Antonyme)

hin­dern:
bewirken, dass das Besagte nicht geschieht
für be- oder verhindern
un­ter­bin­den:
eine Handlung stoppen, verhindern
ver­hin­dern:
bewirken, dass etwas nicht geschieht oder dass jemand etwas nicht tun kann

Beispielsätze

  • Was veranlasste dich dazu, dein Studium abzubrechen?

  • Der Abteilungsleiter veranlasste eine Inventur.

  • Veranlassen Sie, dass der Mann sofort das Gebäude verlässt!

  • Ich habe das bereits veranlasst.

  • Was ist es, das dich dazu veranlasst, den Islam zu verlassen?

  • Ich weiß schon gar nicht mehr, was mich veranlasst hat, das zu schreiben.

  • Warum benutzen wir nicht die Medien, um die Menschen dazu zu veranlassen, uns bei der Delfinrettung zu unterstützen?

  • Welche Überlegung hat dich dazu veranlasst?

  • Was hatte sie veranlasst, mit ihm zu gehen?

  • Was veranlasst dich zu dieser Frage?

  • Wer hat das veranlasst?

  • Was hat dich dazu veranlasst, Portugiesisch zu lernen?

  • Was veranlasst Sie zu dieser Annahme?

  • Ich habe Tom veranlasst zu gehen.

  • Schau, was du mich zu tun veranlasst hast.

  • Tom hat veranlasst, dass Maria geht.

  • Tom veranlasste Maria zum Aufhören.

  • Was hat Tom dazu veranlasst?

  • Was veranlasst jemand, das zu tun?

  • Der Mangel an Erfahrung veranlasst die Jugend zu Leistungen, die ein erfahrener Mensch niemals vollbringen würde.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch die Kanalisation, die in den 1970er-Jahren rund um den See veranlasst wurde, macht sich nun bezahlt.

  • Aus Sorge um die Sicherheit der Touristen hatten die Behörden letzte Woche veranlasst, das Tier einzuschläfern.

  • Außerdem wurde eine Untersuchung des Todesfalls veranlasst, die noch im Gang ist.

  • Aber was genau hat Dich veranlasst, schon im Dezember zu denken, das Thema wird mal wichtig?

  • Auch auf anderen Urlaubs-Pics taucht er immer wieder auf – was die Fans zu wilden Spekulationen veranlasst.

  • AfD hatte Beschlussfähigkeit bezweifelt + veranlasst, fehlte dann selbst komplett.

  • Als Reaktion hat der mexikanische Peso am Mittwoch ein historisches Tief erreicht und die Notenbank zum Verkauf von Dollars veranlasst.

  • Ähnliches haben auch George W. Bush und Tony Blair vor dem Überfall auf den Irak und andere Staaten im Mittleren Osten veranlasst.

  • Am Morgen danach bekamen Redakteure drohende Anrufe und E-Mails in einem Ausmaß, das das Management veranlasste, um Polizeischutz zu bitten.

  • Darüber schreibt dann eine Wochenzeitung im Kulturteil, was arte veranlasst, das in der Kulturzeit zu verwursten.

  • Der geistige Tiefgang von dieser Überlegung veranlasst mich folgendes Zitat wiederzugeben: “Mit dem Gewicht halte ich es wie der Mond.

  • Das veranlasste die Fahnder der Staatsanwaltschaft, in der Hochschule nachzuforschen, ob dort nicht etwa Separatismus gelehrt würde.

  • Als ich ihn rief war er plötzlich vollkommen taub, was die Leute zu noch mehr Lachen veranlasste.

  • Laut dem später verfassten Antrag (einer von vieren) soll der Stadtrat eine Prüfung veranlassen, ob eine Baumbepflanzung dort möglich sei.

  • Angeklagte die Auszahlung der fünf Millionen Schweizer Franken veranlasst habe.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­an­las­sen?

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ver­an­las­sen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × E, 2 × N, 2 × S, 1 × L, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × A, 2 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × S, 1 × L, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R, ers­ten N und ers­ten S mög­lich.

Das Alphagramm von ver­an­las­sen lautet: AAEELNNRSSV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Aachen
  5. Nürn­berg
  6. Leip­zig
  7. Aachen
  8. Salz­wedel
  9. Salz­wedel
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Anton
  5. Nord­pol
  6. Lud­wig
  7. Anton
  8. Samuel
  9. Samuel
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Novem­ber
  6. Lima
  7. Alfa
  8. Sierra
  9. Sierra
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

veranlassen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­an­las­sen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ar­chi­tekt:
übertragen: Person, die etwas veranlasst, verursacht
aus­brin­gen:
veranlassen, dass etwas geschieht
aus­re­den:
jemanden dazu veranlassen, dass er seine Meinung oder ein Vorhaben aufgibt
Geis­ter­be­schwö­rung:
Anrufung/Bedrängung von Geistern, um sie herbeizurufen und/oder zu erwünschtem Verhalten zu veranlassen
ge­win­nen:
jemanden veranlassen, an etwas teilzunehmen, mitzuwirken oder sich für etwas zu verwenden, sich um etwas zu bemühen; jemanden wohlgesinnt, wohlwollend beeindrucken
in­ner­vie­ren:
bildungssprachlich: anregen, reizen, Auftrieb geben, zu Handlungen veranlassen
Kor­rek­tur­zei­chen:
Zeichen, mit dem man Fehler im Text markieren kann, um eine Korrektur zu veranlassen
sor­gen:
etwas machen, schaffen, veranlassen; veranlassen, dass etwas geschehe
Stimm­vieh:
wahlberechtigte, politisch unentschiedene, unkritische Personen, die als abhängige, günstige Wählermasse für jemanden oder eine Partei bei Wahlen zur erwünschten Entscheidung veranlasst werden können und daher nur hinsichtlich ihrer Stimmabgabe bedeutsam sind
Ur­he­ber:
diejenige Person, die etwas veranlasst oder bewirkt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: veranlassen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: veranlassen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12063474, 11977617, 11551040, 10503972, 9491655, 8623995, 8623987, 8257990, 7814912, 7003459, 6644314, 6643104, 6642780, 6642245, 6641657, 6641568 & 6456382. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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