ungemein

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnɡəˌmaɪ̯n ]

Silbentrennung

ungemein

Definition bzw. Bedeutung

Sehr, in äußerst hohem Maße.

Anderes Wort für un­ge­mein (Synonyme)

äußerst:
sehr, im höchsten/allerhöchsten/außerordentlichen Maße
allzu:
verstärktes zu; zu sehr, in zu hohem Grade
arg (regional):
landschaftlich, drückt ein negatives Urteil aus: böse, schlimm
landschaftlich, Verstärkung: sehr, heftig, stark
auffallend:
Aufsehen erregend
ausgesprochen:
im vollen, uneingeschränkten Sinne des Wortes
ausnehmend (geh.):
ungewöhnlich, überaus (als Adverb)
außergewöhnlich:
besonders; nicht dem Normalfall entsprechend
außerordentlich:
außerhalb einer verfassten Ordnung liegend
sehr, viel
besonders:
eine Eigenschaft verstärkend: sehr
für sich alleine, gesondert, separat
bis dort hinaus (ugs.)
bis zum Gehtnichtmehr (ugs.)
enorm:
adverbielle Verwendung, Verstärkung: sehr, über die Maßen
bedeutend, weitaus mehr als durchschnittlich
erstaunlich:
sehr groß, riesig, sehr viel oder viele
ungewöhnlich und dabei etwas anderes erwartend, dabei ein (leichtes) Staunen oder ein Gefühl des Befremdens auslösend
furchtbar:
in starken Ausmaße negativ oder Entsetzen, Furcht hervorrufend
hochgradig:
in einem hohen Maße seiend, befindlich
höchlichst (geh., altertümelnd)
in höchstem Maße
massiv:
äußerst nachhaltig, von großem Umfang, stark
derb, plump
mehr als
schrecklich (ugs.):
(Angst und) Schrecken, Entsetzen auslösend
schwer (ugs.):
Eigenschaft von etwas, das nur mit großem Wissen, großen Fähigkeiten ausgeführt werden kann
ein hohes Gewicht habend
sehr (Gradadverb vor Adjektiv oder Adverb) (Hauptform)
sehr sehr
stark:
äußeren Einflüssen, Belastungen standhaltend (aufgrund von Größe, Dicke oder Ähnlichem)
bei Maskulina und Neutra durch die Endung „-s“/„-es“ im Genitiv Singular gekennzeichnet
über die Maßen
überaus:
sehr, besonders
veraltet: über etwas hinaus (Richtungsangabe)
übertrieben:
viel mehr als nötig; zu viel
unglaublich (Adverb):
Ärger, Empörung verursachend, nicht angemessen
nicht zu glauben, unwahrscheinlich
verdächtig (ironisch):
in einem Verdacht stehend, das heißt unter dem Glauben oder Vermutung, dass eine Sache/Person die Ursache eines Ereignisses ist
verdammt (ugs., salopp):
in hohem Maße, besonders
mit einem Fluch belegt
voll (ugs., jugendsprachlich):
angefüllt mit
betrunken
zu (Gradadverb):
in Bezug auf
in Richtung auf
zutiefst:
im besonderen Ausmaß
im Innersten des Gemüts

Beispielsätze

  • Er hat sich ungemein angestrengt.

  • Das war eine ungemeine Anstrengung für die alte Dame.

  • Ich freue mich ungemein, dass du da bist.

  • Sie redet ungemein vulgär.

  • Man muss nicht verrückt sein, um hier zu arbeiten, aber es hilft ungemein!

  • Man muss kein Schwabe sein, um mit mir befreundet zu sein, aber es hilft ungemein.

  • Mir gefällt ungemein, wie du lachst.

  • Die Marktwirtschaft sorgt für schlichte Arbeiter, entwürdigende Bosse und eine ungemein pejorative Religion.

  • Das neue Webseitenpflegesystem TYPO3 erleichtert mir meine Arbeit ungemein.

  • Er ist ein für unsere Bewegung in Brasilien ungemein wichtiger Mensch und überall in der Welt sehr bekannt.

  • Wie ungemein interessant!

  • „Die Sterne haben mich schon immer ungemein fasziniert“, sagte Maria.

  • Meteorologen sind Leute, die über Geophysik, Thermodynamik und Klimatologie ungemein viel und über das Wetter von morgen fast nichts wissen.

  • Es war ungemein aufregend, zu dieser Zeit in Boston zu sein.

  • Ich liebe die französische Küche ungemein.

  • Sie war ungemein witzig und bezaubernd.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber ein ungemein lebensbejahender.

  • Alles, was ein bisschen frivol ist, erregt Sie jetzt ungemein.

  • Herr Hubacher, ist es nicht ungemein schwierig, jemanden darzustellen, bei dem sich das meiste im Kopf abspielt?

  • Auch als singender Samichlaus könnte er freut ihn ungemein, Premiere als Samichlaus fiel nämlich Corona zum Opfer.

  • Das direkte Feedback hilft ungemein, eine Marke weiterzuentwickeln.

  • Bayer 04 tut sich im Spiel nach vorne noch ungemein schwer.

  • Aber das ist das Schöne an einer Berufung auf Lebenszeit oder bis zum freiwilligen Rücktritt: Sie befreit ungemein.

  • Das ist wirklich ein herber Schlag für eine Sängerin, die so ungemein normal geblieben ist und keinesfalls abhob, wie ihre 99 Luftballons.

  • Aber was begeistert die Menschen so ungemein an dem Künstler aus Bristol.

  • Aber draußen vor der Tür einer Bar lauert oft eine Spezies, die den Ausflug ins Freie ungemein stört.

  • Das bewegt mich menschlich ungemein.

  • Zwar präsentierten sich Gomez, Schweinsteiger & Co. locker, aber schon zwei Tage vor dem Anpfiff ungemein fokussiert.

  • Aber das stört mich ungemein“, sagte der Musiker.

  • Kroos ist nicht so schnell wie Müller, aber ungemein ballsicher.

  • Die schnelle Führung hat ungemein geholfen, aber pielentscheidend war die Rote Karte.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv un­ge­mein be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × G, 1 × I, 1 × M & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × G, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von un­ge­mein lautet: EEGIMNNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Mün­chen
  6. Essen
  7. Ingel­heim
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Martha
  6. Emil
  7. Ida
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Golf
  4. Echo
  5. Mike
  6. Echo
  7. India
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

ungemein

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­ge­mein kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ungemein. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ungemein. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10680128, 9401819, 7316945, 6740653, 5739466, 3246757, 2941953, 2771311, 2366898, 2297763, 1190293, 1009043 & 909650. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. merkur.de, 19.11.2023
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  4. bernerzeitung.ch, 10.11.2020
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  7. de.nachrichten.yahoo.com, 01.02.2017
  8. focus.de, 10.08.2016
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  11. welt.de, 26.01.2013
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  13. news.orf.at, 26.04.2011
  14. spiegel.de, 07.07.2010
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  21. Die Zeit (21/2003)
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