trauern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtʁaʊ̯ɐn ]

Silbentrennung

trauern

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Erbwort von mittelhochdeutsch trūren, althochdeutsch trūrēn, vermutlich in der ursprünglichen Bedeutung „den Kopf sinken lassen; die Augen als Zeichen der Trauer niederschlagen“; das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.

Konjugation

  • Präsens: trauere, du trauerst, er/sie/es trauert
  • Präteritum: ich trau­er­te
  • Konjunktiv II: ich trau­er­te
  • Imperativ: trauere/​trauer! (Einzahl), trauert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­trau­ert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für trau­ern (Synonyme)

klagen:
einen Verlust bejammern
etwas Trauriges oder Unerfreuliches erzählen
(wie) ein Häufchen Elend (ugs.)
betrauern:
Traurigkeit über den Verlust einer Person oder auch Sache (Trauer) zeigen
den Kopf hängen lassen (Redensart, fig.)
den Kopf sinken lassen
deprimiert (sein):
durch äußere Umstände oder auch nur durch deren sehr negative Wahrnehmung in eine Stimmung geratend, dass man sehr enttäuscht ist
durch nichts aufzuheitern sein
enttäuscht (sein):
negativ überrascht, eine schlechte Erfahrung machend
leiden:
nur in wenigen Wendungen: mögen, gern haben
Schaden nehmen, negative Folgen spüren
mutlos (sein):
ohne Mut, feige, ängstlich
ohne Zuversicht, niedergeschlagen, hoffnungslos
resigniert (sein):
etwas nicht mehr wollend, der Resignation verfallen
traurig (sein):
betrübt, niedergeschlagen
erbarmungswürdig, beklagenswert
Trübsal blasen
bejammern:
wortreich, ausdauernd, wehleidig über etwas klagen, das man sehr bedauert
(den Verlust einer Person) beklagen:
einen Missstand oder ein schmerzliches Ereignis bedauern; um etwas trauern
seinen Unmut über etwas äußern
(jemanden / jemandes Tod) beweinen:
sich betrinken
weinend um jemanden oder über etwas trauern
weinen (um):
Tränen vergießen
in Trauer sein

Sinnverwandte Wörter

ver­mis­sen:
bedauern, darunter leiden, dass jemand oder etwas fehlt
feststellen, wahrnehmen, dass jemand oder etwas fehlt

Gegenteil von trau­ern (Antonyme)

freu­en:
jemandem Freude bereiten
sich (über etwas) freuen: Freude erleben oder empfinden
ju­beln:
lautstark Freude ausdrücken

Beispielsätze

  • Hunderte Fans trauerten am Geburtsort David Bowies in London.

  • Witwen und Witwer trauern zuweilen mehr als ein ganzes Jahr.

  • Wer einen geliebten Menschen verloren hat, trauert um ihn.

  • Elefanten trauern um ihre Toten.

  • Am Grab der meisten Menschen trauert, tief verschleiert, ihr ungelebtes Leben.

  • Manchmal fehlt mir das Rascheln des Zeitungspapiers, aber der frischen Druckerschwärze, die einem die Finger schmutzig machte, trauere ich nicht hinterher.

  • Tom trauert nicht.

  • Tom trauerte dem Glanz vergangener Zeiten nach.

  • Es gibt keine richtige oder falsche Art zu trauern.

  • Ich habe drei Monate um dich getrauert.

  • Es ist nicht gut zu trauern, wenn die Beerdigung vorbei ist.

  • Der Hund trauerte lange und bitter um ihn.

  • Ich trauere Ihnen nicht nach.

  • Ich trauere euch nicht nach.

  • Tom trauert.

  • In Zypressenhainen trauern einsame Säulen um vergangene Pracht.

  • Millionen Menschen aus aller Welt trauern um Nelson Mandela.

  • Man trauert nicht um die Rosen, wenn die Wälder sterben.

  • Nostalgie ist die Fähigkeit, darüber zu trauern, dass es nicht mehr so ist, wie es früher nicht gewesen ist.

  • Maria trauerte lange und bitterlich um ihn.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • An der Berufsschule, an der die Lehrerin und ihr Mörder aufeinander trafen, wurde um die Verstorbene getrauert.

  • Auch Söders Follower trauern: „Möge sie in Frieden ruhen“, heißt es da.

  • Bidens trauern um ihren Schäferhund „Champ

  • Alle würden nun um den Sportler trauern, aber dieser Abend solle eine Feier für Bryant sein.

  • Aber wahrscheinlich werden viele Frauen nun um ihn trauern – ein echter Lebemann eben.

  • Aber so ist es in diesem Job: Man darf trauern, aber dann muss man mit vollem Fokus dabei sein.

  • Das Museum blieb am Sonntag geschlossen, um es den Mitarbeitern zu ermöglichen, in Stille zu trauern.

  • Äthiopien hat am Sonntag um den verstorbenen Ministerpräsidenten Meles Zenawi getrauert.

  • In Baden-Württemberg weiß man wohl nicht, ob man nach der Entscheidung der Jury jubeln oder trauern soll.

  • 1996 - Mädchen in aller Welt trauern: "Take That" trennen sich.

  • Die Münchner Löwen trauern um Karl-Heinz Wildmoser.

  • "Wir sollten trauern, aber wir sollten keine Angst haben", sagt er am Donnerstagabend in einer Fernsehansprache.

  • "Wir trauern mit den Angehörigen der Opfer dieses Verbrechens", sagte Landesbischof Johannes Friedrich.

  • "Wir trauern - our deepest sympathy" war auf großem schwarzen Tuch zu lesen.

  • Sie sorgen sich um das drohende Verkehrschaos und trauern der Idylle des Areals nach, auf dem sogar Rehe gesichtet worden seien.

Häufige Wortkombinationen

  • um jemanden trauern

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf trau­ern?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb trau­ern be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × A, 1 × E, 1 × N, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von trau­ern lautet: AENRRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Unna
  5. Essen
  6. Ros­tock
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Richard
  3. Anton
  4. Ulrich
  5. Emil
  6. Richard
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Uni­form
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

trauern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort trau­ern ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Klä­ger:
jemand, der über irgendetwas klagt oder um jemanden/etwas trauert
Klä­ge­rin:
weibliche Person, die über irgendetwas klagt oder um jemanden/etwas trauert
Trau­er­be­glei­ter:
jemand, der Personen, die um einen verstorbenen Mitmenschen trauern, beisteht und seelisch unterstützt
Trau­er­be­glei­te­rin:
weibliche Person, die Personen, die um einen verstorbenen Mitmenschen trauern, beisteht und seelisch unterstützt
Trau­er­mo­nat:
Monat, in dem aus einem bestimmten Anlass getrauert wird
Trau­er­wo­che:
Woche, in der aus einem bestimmten Anlass getrauert wird
Trau­er­zeit:
Zeit, in der Angehörige eines Verstorbenen trauern

Buchtitel

  • Männer trauern als Männer Norbert Mucksch, Traugott Roser | ISBN: 978-3-52540-796-7
  • Männer trauern anders – Was ihnen hilft und gut tut Thomas Achenbach | ISBN: 978-3-84361-131-2
  • Mit Kindern trauern Edda Reschke | ISBN: 978-3-78403-539-0
  • Wenn Eltern um ihr Kind trauern Christa Meuter | ISBN: 978-3-52545-909-6
  • Wenn Kinder trauern Christine Fleck-Bohaumilitzky | ISBN: 978-3-84361-498-6
  • Wie Kinder trauern Tita Kern, Nicole Rinder, Florian Rauch | ISBN: 978-3-46637-174-7
  • Wie Tiere trauern Carla Swiderski, Hanna Müller | ISBN: 978-3-83374-534-8
  • Worum trauerst du? Eleanor Haley, Litsa Williams | ISBN: 978-3-44217-976-3

Film- & Serientitel

  • Etwas Schönes bleibt – Wenn Kinder trauern (Doku, 2020)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: trauern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: trauern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11185385, 10845905, 8485985, 8306332, 7479771, 5584112, 5103032, 4997986, 4867003, 4634496, 4634494, 3440995, 2996037, 2906616, 2801903, 2783659 & 2744099. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. hna.de, 10.02.2023
  4. merkur.de, 09.09.2022
  5. krone.at, 20.06.2021
  6. n-tv.de, 01.02.2020
  7. wochenblatt.cc, 13.03.2018
  8. abendzeitung-muenchen.de, 28.04.2017
  9. nachrichten.at, 25.05.2015
  10. feeds.rp-online.de, 04.03.2013
  11. wiwo.de, 15.06.2012
  12. derstandard.at, 05.04.2011
  13. sportal.de, 28.07.2010
  14. heute.t-online.de, 28.02.2004
  15. sz, 21.02.2002
  16. Die Welt 2001
  17. Berliner Zeitung 1998