obsolet

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɔpzoˈleːt ]

Silbentrennung

obsolet

Definition bzw. Bedeutung

  • außer Gebrauch geraten

  • überflüssig geworden

Begriffsursprung

Im 20. Jahrhundert von lateinisch obsolētus „unscheinbar, abgenutzt, abgetragen“ entlehnt

Abkürzung

  • obs.

Steigerung (Komparation)

  1. obsolet (Positiv)
  2. obsoleter (Komparativ)
  3. am obsoletesten (Superlativ)

Anderes Wort für ob­so­let (Synonyme)

altmodisch:
nicht mehr der heutigen (aktuellen) Mode/dem Zeitgeschmack entsprechend
altväterisch
angestaubt (geh., fig.)
hat seine (beste) Zeit hinter sich
hat seine Zeit gehabt
längst vergessen geglaubt
nicht mehr angesagt
out (veraltet)
passé (veraltet):
der Vergangenheit angehörend, nicht mehr zeitgemäß
Schnee von gestern (ugs., fig.)
überholt
überkommen:
als Erbe erhalten, (ver)erben, überliefern
von Gefühlen ergriffen werden
veraltend:
im Prozess des Veraltens sein; außer Gebrauch kommend, Alterserscheinungen und Alterungserscheinungen zeigend
veraltet:
nicht mehr aktuell
(hat sich) erledigt (ugs.):
beendet, fertiggestellt, zu den Akten gelegt
ermüdet, erschöpft
(damit) gegenstandslos:
hinfällig, obsolet, nichtig
hinfällig:
nicht mehr aktuell
schwach von Alter
nicht mehr erforderlich
Wegfall der Geschäftsgrundlage (fachspr., juristisch, veraltet)

Weitere mögliche Alternativen für ob­so­let

anachronistisch:
überholt; nicht mehr zeitgemäß; nicht in einen bestimmten geschichtlichen Zeitraum, sondern in einen vorhergehenden passend
zeitlich falsch eingeordnet
antiquiert:
abwertend: veraltet, aber noch nicht völlig außer Gebrauch und vergessen
ungebräuchlich:
nicht üblich; so, dass es nicht gebraucht/benutzt/verwendet wird

Sinnverwandte Wörter

ir­re­le­vant:
nicht in einem wichtigen Zusammenhang (mit dem Objekt oder Thema) stehend
nich­tig:
unbedeutend, bedeutungslos
ungültig
null und nich­tig:
emotional verstärkend: (rechtlich) gänzlich ungültig
un­gül­tig:
nicht gültig, ohne Gültigkeit

Gegenteil von ob­so­let (Antonyme)

ge­bräuch­lich:
im Gebrauch; im gegenwärtigen Gebrauch befindlich; in bestimmter Häufigkeit verwendet
üb­lich:
gewöhnlich oder häufig auftretend, normal

Beispielsätze

  • Das Betriebssystem Windows 95 ist seit dem 1. Januar 2001 obsolet.

  • Dadurch, dass der Paragraph 2 in Gänze gestrichen wurde, ist 7.5.1 auch obsolet geworden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Denn iPhones werden nicht so schnell obsolet wie andere Smartphones.

  • Alles, was wir vereinbart haben, war obsolet, als ich zurückkehrte.

  • Bisherige Lösungen und Geschäftsmodelle werden obsolet, neue Bedürfnisse und Bedarfe entstehen.

  • Das macht Annäherungsszenen obsolet.

  • Aber mit dem Entscheid, den Produktionsstandort in Solothurn zu erhalten, wurden diese Pläne obsolet.

  • Die Verbündeten der USA hätten Trump mehrmals für seine Äußerungen über die „obsolete Nato“ kritisiert.

  • Aber auch diese Meldung ist schon wieder obsolet.

  • Daher sind auch deren Zwischenrufe obsolet und ohne Belang!

  • Denn dadurch würden alle Energiesubventionen – ob für Solarenergie oder Windkraft – obsolet.

  • Angesichts der heutigen Preisstabilität ist diese Begründung obsolet geworden.

  • Angesichts dieses Stimmenunterschieds wäre die ursprünglich geplante Stichwahl um den Sessel des Stadtpräsidenten sofort obsolet geworden.

  • Zahlreiche obsolete Treiber wurden ebenfalls entfernt.

  • Ich habe immer wieder gehört: Ach, das mit den Nationen-Pavillons ist doch obsolet und anachronistisch!

  • In dieser Hinsicht ist es längst obsolet.

  • Das neue Gesetz macht die freiwillige Selbstverpflichtungserklärung der Branche obsolet.

  • Allerdings ist beiden Seiten klar, dass das Abkommen inzwischen obsolet ist.

  • Sie droht nun obsolet zu werden.

  • Das aber macht ihre Forderung nach einer Neuordnung der Struktur der Vereinten Nationen noch obsoleter als die Überlegungen der G4.

  • Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder Profi seinen Vertrag als obsolet erklärt?

  • Was anfangs vielleicht mit einer gewissen Berechtigung diskutiert werden konnte, ist nach monatelanger Hängepartie obsolet.

Häufige Wortkombinationen

  • durch etwas (Akkusativ) obsolet werden

Wortbildungen

  • Obsoletheit
  • Obsoletmachen
  • Obsoletsein
  • Obsoletwerden

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf ob­so­let?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ob­so­let be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × O, 1 × B, 1 × E, 1 × L, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × O, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × L, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem B und zwei­ten O mög­lich.

Das Alphagramm von ob­so­let lautet: BELOOST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Offen­bach
  2. Ber­lin
  3. Salz­wedel
  4. Offen­bach
  5. Leip­zig
  6. Essen
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Otto
  2. Berta
  3. Samuel
  4. Otto
  5. Lud­wig
  6. Emil
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Oscar
  2. Bravo
  3. Sierra
  4. Oscar
  5. Lima
  6. Echo
  7. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

obsolet

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ob­so­let kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Häufige Rechtschreibfehler

  • obsulet
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: obsolet. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: obsolet. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. computerwoche.de, 11.07.2023
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  13. golem.de, 10.02.2012
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  16. capital.de, 24.04.2009
  17. merkur.de, 11.10.2007
  18. welt.de, 07.02.2006
  19. archiv.tagesspiegel.de, 07.08.2005
  20. fr-aktuell.de, 08.07.2004
  21. sueddeutsche.de, 14.10.2003
  22. welt.de, 07.05.2002
  23. DIE WELT 2001
  24. Die Zeit (52/2000)
  25. Die Zeit (46/1999)
  26. Welt 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995