harsch

Adjektiv (Wiewort)

 ➠ siehe auch: Harsch (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ haʁʃ ]

Definition bzw. Bedeutung

  • Euter: hart und mit Milch gefüllt

  • Haar: struppig

  • hart, rau

  • Sprache, Handlung: rau, barsch, unwirsch

  • Wetter: rau, eisig

Begriffsursprung

Adjektivierung des urverwandten Verbs harren „ausdauern“; ursprünglich in der Bedeutung von „herb“, „ranzig“; gemeingerm. belegt, so z. B.: mittelenglisch harske, haske.

Steigerung (Komparation)

  1. harsch (Positiv)
  2. harscher (Komparativ)
  3. am harschesten (Superlativ)

Anderes Wort für harsch (Synonyme)

abweisend
aggressiv:
angriffslustig und gewaltbereit
bärbeißig (geh., fig.):
mürrisch, grimmig
barsch:
(im übertragenen Sinn) bezüglich Sprache, Handlung: (unfreundlicher Unterton durchklingend) rau, (allzu) knapp gefasst
mit einem rauen Charakter
bissig:
charakterlich so, dass jemand/etwas zum schnellen Zubeißen neigt
übertragen: scharf, pointiert formuliert und dadurch oft verletzend
böse:
moralisch falsch, nicht gut; bösartig
schädlich oder gefährlich
brüsk:
abrupt, ohne jegliche Vorwarnung handelnd
eine ablehnende, unfreundliche, kurz angebundene Haltung zeigend
derb:
ab dem 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts übertragen: fest, grob oder hart
ursprünglich: unverdorben, kräftig
energisch:
Energie, Kraft zeigend, kraftvoll
nachdrücklich, mit Entschlossenheit
flegelhaft:
in der Art eines Flegels, wie ein Flegel; sich schlecht oder unhöflich benehmend
frostig:
in einem Kältezustand, bei dem die Temperaturen unterhalb 0 °C Grad Celsius liegen
in einer unfreundlichen/abweisenden Art und Weise
grob:
bezogen auf Materialien: unfein, unbehauen, unbearbeitet, unrein von Stoffen, Oberflächen und Material, ungenau, unscharf
bezogen auf Mess- und Schätzwerte: nicht ganz genau, präzise
grobklotzig:
kein Feingefühl zeigend, ohne Einfühlungsvermögen
grobschlächtig:
eine große, starke, aber plumpe Gestalt aufweisend
gröblich
hantig (ugs., bayr.):
von heftiger, unfreundlicher Art
von stark bitterem, herbem Geschmack
hart:
mit großer Kraft
nicht von Mitleid, Mitgefühl oder Barmherzigkeit geleitet - derart, dass es an Grausamkeit grenzt.
hau-drauf-mäßig (ugs.)
in Wildwest-Manier (ugs.)
kurz angebunden
mit herrischem Tonfall
nassforsch (geh.):
meist pejorativ: absichtlich besonders energisch, schneidig
nicht (gerade) die feine englische Art (fig.)
pampig (ugs.):
für Erdboden oder ähnliche Materialien von zäh-schlammiger bis feuchter Beschaffenheit
für freche, unhöfliche, beleidigende Äußerungen und solches Auftreten
rau:
heiser, kratzig wirkend
in ungekochtem, unbearbeitetem Zustand; roh
raubauzig (ugs.):
einem Raubauz entsprechend/gemäß sich verhaltend
raubeinig:
wie ein derber, aber sonst herzlicher Mensch geartet; in der Art eines Raubeins
rauborstig
rotzig (ugs.)
rüde:
sich grob verhaltend
rüpelhaft:
ohne Benehmen, ohne Manieren, frech, wie ein Rüpel
ruppig:
sich grob, unfreundlich verhaltend
rustikal (ugs., scherzhaft-ironisch):
abwertend: grob, ungehobelt
im einfachen, ländlichen Stil
schroff:
im Verhalten hart und unfreundlich
steil aufsteigend oder abfallend
streng:
von einem Geruch: intensiv und unangenehm
von einem Stil: sich durch betonte Einfachheit auszeichnend
uncharmant
unflätig:
so, dass es nicht den üblichen Regeln des guten Benehmens oder Anstandes entspricht
unfreundlich:
auf eine abweisende Art und Weise
ungalant:
(gegenüber Damen) unhöflich
ungehobelt:
ein schlechtes, unbeholfenes Benehmen, Verhalten gegenüber anderen zeigend
mit unebener, unbearbeiteter Oberfläche
ungeschliffen:
nicht geschliffen, eine unbearbeitete Oberfläche habend
unhöflich:
die Umgangsformen verletzend
unsanft:
gar nicht sanft, sondern heftig, grob
unwirsch:
Haltung, Ausdrucksform: äußerst grob und überaus unwillig
negative Gefühle hervorrufend, Ablehnung auslösend; böse, verächtlich
unzivilisiert:
ohne gesellschaftliche Umgangsformen, barbarisch
verletzend
wenig galant
wie die Axt im Walde (ugs.)
wirsch:
Gemütszustand: ärgerlich, aufgeregt

Gegenteil von harsch (Antonyme)

leicht:
ein geringes Gewicht habend
einfach, nicht schwierig
sanft:
bei Stoffen: weich, flexibel
sehr ruhig; ohne Kraftaufwand; zart

Beispielsätze

  • Die Herbststürme wüten harsch.

  • Er hat dickes, harsches Haar.

  • Sie begann das harsche strotzende Euter abzumelken.

  • Deine Aussage war harsch.

  • Die beiden r in diesen Wörtern kratzen mir durch die Seele und es ist sicher ein Barbar gewesen, der die sanften Ideen von Zärtlichkeit mit einem Buchstaben zerstört hat, der einzig und allein für das raue, harsche, harte und grausame gemacht ist.

  • Führerschaft erfordert harsche Entscheidungen und bisweilen harsche Worte.

  • Angesichts der harschen Wirklichkeit bleibt nur, sie zu ertragen.

  • Er war harscher Kritik ausgesetzt.

  • Maria brach nach Toms harscher, unbarmherziger, schonungsloser Kritik an ihrem Text in Tränen aus.

  • Inzwischen reagiere ich recht harsch am Telefon, wenn mich wieder einmal jemand ungebeten zu irgendeinem Kauf zu nötigen versucht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber musste man die ebenso harsche wie berechtigte Trainerkritik nicht auf die Innenverteidigung ausweiten?

  • Das Verhalten der Führungsriege müsse personelle Konsequenzen haben, so seine harsche Kritik.

  • Das Nutzer-Feedback ist vernichtend - die Kritik der Grünen harsch.

  • Auch die Grünen aus Deutschland bekommen in seiner Ansprache harsche Kritik.

  • Bei der Präsentation des neuen Skitourenangebotes gab es harsche Kritik.

  • Auch dass ein möglicher Mittäter abgeschoben wurde, bevor er befragt werden konnte, kritisierte sie harsch.

  • Auch die andere Seite, die Herkunft der zusätzlichen Millionen, sorgt für Verwunderung und harsche Kritik.

  • An der Umstellung auf die Dreierkette gab es harsche Kritik von ARD-Experte Mehmet Scholl.

  • Auch AvD übt harsche Kritik Erhebliche Zweifel an der Rückruf-Anordnung des KBA hat auch der Automobilclub von Deutschland (AvD).

  • Am Ende musste Gove, angesichts harscher Kritik an seinem „Jingoismus“ (der englischen Variante des Krawallnationalismus) nachgeben.

  • Auch heißt es, Summers Führungsstil sei harsch und passe nicht zur Notenbank, die Entscheidungen im Kollektiv trifft.

  • Schon jetzt gibt es harsche Kritik an den Plänen.

  • Das geschah, wie Bafin-Präsident Jochen Sanio harsch kritisiert hatte, ohne jede gesetzliche Zuständigkeit.

  • Er hatte dafür harsche Kritik geerntet - auch aus der eigenen Partei.

  • DFB-Präsident Theo Zwanziger hat dagegen sehr wohl Verständnis für die harsche Kritik Matthias Sammers an der Fifa.

Häufige Wortkombinationen

  • harsche Rinde, harsche Luft, harsche Stimme, harscher Ton
  • harsche Sitten, harsche Worte, jemandem harsch entgegnen, etwas harsch erwidern, einen harschen Ton anschlagen, harsch gegen jemanden sein, harsche Kritik, harsche Satire, harsche Polemik, jemandem harsch ins Wort fahren
  • harsches Euter
  • harsches Haar, auf harschem Kopf, harsch frisiert

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf harsch?

Wortaufbau

Das Adjektiv harsch be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × H, 1 × A, 1 × C, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × C, 1 × R, 1 × S

Das Alphagramm von harsch lautet: ACHHRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Aachen
  3. Ros­tock
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Anton
  3. Richard
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Alfa
  3. Romeo
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

harsch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort harsch kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

har­schen:
harsch werden, im Sinne von Verharschen
un­wir­schen:
sich unwirsch empören, sich harsch widersetzen, sich barsch auflehnen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: harsch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: harsch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4890520, 12259066, 3786900, 2766179 & 1652745. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. rp-online.de, 18.02.2023
  2. winfuture.de, 04.02.2022
  3. ga.de, 12.08.2021
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  5. tt.com, 19.11.2019
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  10. tagesspiegel.feedsportal.com, 06.01.2014
  11. tagesspiegel.feedsportal.com, 17.09.2013
  12. krankenkassen-direkt.de, 17.01.2012
  13. fr-online.de, 16.07.2011
  14. faz.net, 14.05.2010
  15. spiegel.de, 25.09.2009
  16. net-tribune.de, 15.09.2008
  17. shortnews.de, 22.11.2007
  18. handelsblatt.com, 27.11.2006
  19. welt.de, 11.10.2005
  20. abendblatt.de, 18.07.2004
  21. sueddeutsche.de, 27.12.2003
  22. sz, 25.02.2002
  23. DIE WELT 2001
  24. Junge Welt 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995