harmlos

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈhaʁmloːs ]

Silbentrennung

harmlos

Definition bzw. Bedeutung

  • keine Steigerung möglich: völlig unschädlich und ungefährlich, frei von Aggressionen

  • ohne größere schädliche Wirkungen oder schlimme Folgen

Begriffsursprung

Ableitung zu Harm mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -los. Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert belegt.

Steigerung (Komparation)

  1. harmlos (Positiv)
  2. harmloser (Komparativ)
  3. am harmlosesten (Superlativ)

Anderes Wort für harm­los (Synonyme)

friedlich:
eine gewaltlose Lebenseinstellung besitzend
gehoben: beschaulich, leise seiend
glimpflich:
milde, schonend
redensartlich: ohne den zu erwartenden Schaden, mit einem blauen Auge
mild:
geringere Geräuschintensität stimmhafter Phoneme im Vergleich zu stimmlosen
nicht stark im Geschmack
sanft:
bei Stoffen: weich, flexibel
sehr ruhig; ohne Kraftaufwand; zart
weich:
Charakter: sensibel, empfindsam, zart
Drogen: nur psychisch abhängig machend
arglos:
nichts Böses ahnend; harmlos; treuherzig; blauäugig; unschuldig; ohne Argwohn
fromm (Wunsch):
religiös observant, gottgläubig, religiös
selten, über Personen und Tiere: untadelig, gehorsam, lenkbar
gutgläubig:
in gutem Glauben; mit der positiven Überzeugung über die Redlichkeit/Legitimität/Rechtmäßigkeit von etwas
mit einer positiven, vertrauensvollen Einstellung gegenüber anderen Menschen, manchmal sogar mit der Tendenz, naiv oder leichtgläubig zu sein
im guten Glauben, dass
in gutem Glauben
kindsköpfig
leichtgläubig:
ungewöhnlich schnell und auf unkritische Weise bereit, Dinge, die von anderen behauptet werden, als wahr zu akzeptieren und dadurch leicht zu täuschen
naiv:
Literaturwissenschaft: gänzlich im Einklang mit der Natur sowie der Wirklichkeit stehend
meist abwertend: über wenig Erfahrung und/oder Sachkenntnis verfügen und daher nicht sehr scharfsinnig erscheinend
nimmt alles für bare Münze
treudoof (ironisierend):
naiv hilfsbereit oder diensteifrig, ohne zu merken, dass man ausgenutzt wird
treuherzig:
so, dass man offen, arglos und gutgläubig ist / handelt
undistanziert
vertrauensselig:
schnell bereit, jemandem (blindes) Vertrauen zu schenken
gefahrlos:
ohne Gefahr
nichts dabei (ugs.)
ohne Risiko
unbedenklich:
keine Bedenken hervorrufend
ungefährlich:
so, dass es keine Gefahr birgt; so, dass keine Gefahr von etwas ausgeht
unproblematisch:
nicht problematisch, keine Probleme verursachend
unschädlich:
keinen Schaden verursachend
unverfänglich
angepasst:
(von Personen) häufig : sich aus opportunistischen Gründen mit etwas arrangiert / abgefunden habend
eingestellt auf die Umstände, entsprechend von Wünschen eingestellt
farblos (geh., fig.):
ohne Steigerung: ohne Farbe
übertragen: blass, ohne Reiz, Stimmung, Liebe oder Ähnliches
konturlos:
ohne Konturen, keine Konturen habend
lieb und nett (aber…)
nach nichts aussehen(d) (ugs.)
nette(r) (Junge) von nebenan (variabel)
nicht besonders in Erscheinung tretend
ohne Ecken und Kanten
unauffällig:
keine Aufmerksamkeit auf sich ziehend
unscheinbar:
nicht auffällig, leicht zu übersehen
unspektakulär:
kein besonderes Aufsehen erregend; sich nicht in besonderer Art und Weise absetzend, auffallend
(ein) harmloser Bursche
(ein) Chorknabe (ugs., fig.):
Jugendlicher, der Mitglied eines kirchlichen Chores ist
(gegen jemanden ein) Waisenknabe (sein) (ugs., fig.):
veraltend: Jugendlicher, der seine Eltern verloren hat
keiner Fliege etwas zuleide tun (können) (fig.)
niemandem etwas Böses (an)tun (können)
sanftmütig

Weitere mögliche Alternativen für harm­los

risikoarm
risikolos:
ohne Risiko
wenig schädlich

Sinnverwandte Wörter

be­kömm­lich:
gut verträglich
er­träg­lich:
dergestalt, dass es ausgehalten werden kann
mittelmäßige Qualität aufweisend
gut­ar­tig:
keine Metastasen bildend
nicht widerspenstig und folgsam, gut gesittet
gut­mü­tig:
den Charakter von jemanden oder das Wesen von etwas beschreibend
hin­nehm­bar:
so, dass man es akzeptieren kann
leicht:
ein geringes Gewicht habend
einfach, nicht schwierig
ne­ben­wir­kungs­frei:
keine unerwünschten Effekte verursachend; frei von Nebenwirkungen
schad­stoff­arm:
nur eine kleine Menge an Schadstoffen enthaltend; nur einen geringen Anteil an Schadstoffen aufweisend
schad­stoff­frei:
frei von Schadstoffen; ohne Schadstoffe
wohl­er­zo­gen:
solches Verhalten zeigend, das den Anforderungen und Erwartungen an eine gute (den jeweiligen Normen entsprechende) Erziehung entspricht

Gegenteil von harm­los (Antonyme)

ge­fähr­lich:
mit Gefahr, Risiko verbunden
ris­kant:
mit einem Risiko behaftet/verbunden
Wirtschaft: bei einem Geschäft oder Anlagen (wie Aktien): mit der Gefahr eines Wertverlustes behaftet

Beispielsätze

  • Der Hund ist ganz harmlos, der will nur spielen!

  • Es fand sich dann eine ganz harmlose Erklärung: Eine alte Dame hatte sich in der Tür geirrt.

  • Goldfische sind harmlose Tiere.

  • Homöopathische Medikamente gelten als harmlos.

  • Gorillas sind harmlose und scheue Vegetarier.

  • Manche nicht-einheimischen Arten sind harmlos, manche aber schädigen andere Arten, die menschliche Gesundheit oder die Wirtschaft.

  • Das war doch nur ein kleines, harmloses Späßchen.

  • Ihre harmlose Aussage war eigentlich eine verschleierte Beleidigung.

  • Selbst harmlos anmutende Diophantische Gleichungen mit recht kleinen Koeffizienten können skurril große kleinste Lösungen besitzen.

  • Tom ist völlig harmlos.

  • Sie sind ziemlich harmlos.

  • Das Gift, das Diphterie auslöst, wird von einem normalerweise harmlosen Bakterium erzeugt, das von einem bestimmten Virus befallen ist.

  • Das ist ein harmloses Tier.

  • Die Kunst ist fast immer harmlos und wohltätig, sie will nichts anderes sein als Illusion.

  • Sie sind wirklich harmlos.

  • Ich glaube, dass Japan ein sehr harmloses Land ist.

  • Von den beiden Tabletten in der Schachtel war die eine tödlich giftig, die andere jedoch völlig harmlos.

  • Maria tut so, als sei sie völlig harmlos.

  • Es ist doch nichts dabei, sich mal ein kleines harmloses Späßchen zu erlauben.

  • Tom schoss mit seiner Schrotflinte auf das harmlose Nagetier.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber es ist wirklich noch harmloser, als ich gedacht habe.

  • Am Ende sind die Wölfe vorne (mal wieder) zu harmlos.

  • Alles jedoch auf einem harmlosen Level.

  • Aber auch die Hertha ist offensiv völlig harmlos, allerdings ist das auch kein Wunder.

  • Allerdings melden mehrere US-Medien Zweifel an dieser harmlosen Erklärung an.

  • Als obdach-, aber harmlos beschreiben ihn die Bauarbeiter.

  • Aber das ist einfach zu harmlos, um Mark Flekken im Tor der Duisburger zu überwinden.

  • Aber keine Angst vor Büchern: Ungelesen sind sie völlig harmlos.

  • Aber ganz harmlos, denn nur routinemäßig.

  • Aber alles noch harmlos im Vergleich zu den Schlageraffen.

  • Alves gerät mit Alonso und Arbeloa aneinander, aber Gelb sieht kurz später Callejón für einen harmlosen Zweikampf mit Alba.

  • War der Düsseldorfer Platzsturm wirklich so harmlos?

  • Stichwort Zuhause: Die Hertha war zuletzt alles andere als heimstark, bekommt aber die erste Ecke des Spiels – harmlos.

  • Seinen harmlosen Schuss in der 40. Minute lässt Englands Torwart Robert Green unter dem Körper durchrutschen.

  • Das ist nicht harmloses "mogeln" sondern ein ausgewachsener Betrug an den Beitragszahlern.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas oder jemanden als harmlos einstufen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm harm­los be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × O, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem M mög­lich.

Das Alphagramm von harm­los lautet: AHLMORS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Aachen
  3. Ros­tock
  4. Mün­chen
  5. Leip­zig
  6. Offen­bach
  7. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Anton
  3. Richard
  4. Martha
  5. Lud­wig
  6. Otto
  7. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Alfa
  3. Romeo
  4. Mike
  5. Lima
  6. Oscar
  7. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

harmlos

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort harm­los kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

auf­müp­fig:
harmlos frech und ungehorsam, sich gegen Autoritäten auflehnend
Harm­lo­sig­keit:
Eigenschaft, harmlos zu sein
heim­tü­ckisch:
voller Heimtücke; harmlos erscheinend, dabei aber sehr gefährlich
Pa­pier­ti­ger:
Nation, Institution, Person oder Sache, die nur dem Anschein nach gefährlich oder machtvoll wirkt, dabei aber ganz schwach, harmlos oder unbedeutend ist *übertragen

Buchtitel

  • Der Krebs ist harmloser als sein Ruf Norbert Golluch | ISBN: 978-3-74230-290-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: harmlos. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: harmlos. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12042611, 11727566, 11466248, 10770297, 10623840, 10177742, 10132618, 9975675, 9075508, 8922286, 8834208, 8670027, 7831199, 7121746, 7006289 & 6615897. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
  2. bild.de, 11.02.2023
  3. bild.de, 23.01.2022
  4. derwesten.de, 12.08.2021
  5. focus.de, 31.01.2020
  6. spiegel.de, 18.11.2019
  7. bz-berlin.de, 20.10.2018
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  9. n-tv.de, 23.03.2016
  10. zeit.de, 21.10.2015
  11. abendblatt.de, 20.09.2014
  12. welt.de, 31.01.2013
  13. welt.de, 17.05.2012
  14. focus.de, 09.12.2011
  15. morgenpost.de, 13.06.2010
  16. welt.de, 07.07.2009
  17. rotenburger-rundschau.de, 13.07.2008
  18. taz.de, 19.07.2007
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  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Welt 1995