fesch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛʃ ]

Silbentrennung

fesch

Definition bzw. Bedeutung

  • salopp: nett, freundlich, nicht langweilig (fad)

  • umgangssprachlich und auf Menschen ansprechend, anziehend wirkend; sportlich aussehend

Begriffsursprung

Das über fashion ‚Gestalt, Mode‘ auf das gleichbedeutende französische façon zurückgehende englische Adjektiv fashionable ‚modern‘ wurde Anfang des 19. Jahrhunderts ins Deutsche entlehnt. In der Wiener Umgangssprache wurde daraus zunächst fashionabel und dann entstand durch Kürzung die heutige Form mit nur einer Silbe. Zuvor hatte es in Berlin schon feschen gegeben, das sich aber nicht hat durchsetzen können.

Steigerung (Komparation)

  1. fesch (Positiv)
  2. fescher (Komparativ)
  3. am feschesten (Superlativ)

Anderes Wort für fesch (Synonyme)

(eine) wahre Pracht
allerliebst:
äußerst schön, hübsch
nur flektiert: von allen am liebsten
anziehend:
beginnen zu steigen (beispielsweise Aktienkurse, Preise)
die Wirkung einer Kraft, die auf Massen wirkt (beispielsweise durch Gravitation), betreffend
attraktiv:
von Gegenständen, Sachverhalten: mit ansprechenden Bedingungen ausgestattet
von Personen: ansprechend in Aussehen und Verhalten
entzückend:
niedlich, süß
sehr gut aussehend, sexy
gut aussehend
herrlich:
besonders erfreulich, die Erwartungen übertreffend, wunderschön; so gut, schön oder auf andere Art positiv, dass sich kaum etwas Besseres, Schöneres oder sonst Positiveres vorstellen lässt
sehr, überaus
(ein) Hingucker:
salopp, immer positive Konnotation: Person oder Sache, die Aufmerksamkeit erregt, häufig im Zusammenhang mit Werbung
übertragen aus : Person, die Acht hat auf andere Menschen, die bereit ist, bei drohender Gefahr selbst einzuschreiten
hinreißend:
in Bezug auf persönliche Eigenschaften, wie Aussehen, Charakter, Wesen: begeisternd
so, dass etwas extrem gut ist oder man etwas exzellent kann
hold (dichterisch):
gehoben, veraltend: gewogen, treu; von freundlicher Gesinnung
gehoben, veraltend: sehr zart und hübsch
hübsch:
angenehm, nett
ebenmäßig, schön
hübsch anzusehen
lieblich:
angenehm
charmant, bezaubernd, liebenswert
liebreizend:
durch Aussehen und Auftreten positiv wirkend
reizend:
einen Reiz auslösend
nett, süß, angenehm, anziehend, anmutig, hübsch
schmuck:
von ansprechendem oder angenehmem Aussehen
schön (Hauptform):
angenehm, gut, anständig
ästhetisch, eine angenehme Wirkung auf die Sinne habend: zum Beispiel ein gutes Aussehen habend, sich gut anhörend
schön anzusehen
was fürs Auge (ugs.)
wie gemalt
aufreizend:
Blicke auf sich ziehend sich bewegen oder kleiden
flott:
mit hoher Geschwindigkeit
modisch schick und lässig
frech:
ältere Literatursprache: respektlos mit dem Beigeschmack von Verruchtheit
die Normen und Höflichkeit missachtend, Respekt vermissen lassend
herausfordernd
keck:
auf eine angenehme, ansprechende Art und Weise frech, respektlos oder vorlaut
kess:
mittelostdeutsch
kokett:
darauf bedacht, anderen zu gefallen
verführerisch
neckisch:
auf eine witzige Wirkung abzielend, aber im Ergebnis eher lächerlich, kindisch
dauernd zu Scherzen, Spöttereien, Neckereien, Späßen aufgelegt
chic:
von Mode und Geschmack zeugend
cool (ugs., engl.):
salopp: sich einer ruhigen, beherrschten Aktion oder Art entsprechend verhaltend
sehr positiv, gut, der Idealvorstellung entsprechend (vor allem im jugendlichen Sprachgebrauch)
elegant:
auf eine feine und meist kultivierte Art und Weise
auf gewandte, geschickte Weise zustandegekommen
geil (ugs.):
fett, (zu) stark gedüngt
ganz hervorragend
kleidsam:
jemandem gut stehend/anstehend
modisch:
dem aktuellen Zeitgeist oder der vorherrschenden Meinung entsprechend
sehr auf sein Äußeres achtend und dabei sich dem zeitbedingten Geschmack anpassend
schick:
sich positiv abhebend, hervorragend
von Mode und Geschmack zeugend
schmissig
schnatz (ugs., regional)
schnieke (ugs., berlinerisch):
besonders berlinisch: großartig
norddeutsch, berlinisch: betont schick/elegant herausgeputzt
schnittig:
die Form, das Design, das Aussehen betreffend: gut/elegant geformt; scharf geschnitten; besonders von Männermode: chic, stylish
von Getreide: fertig zum schneiden/ernten
stylish (fachspr., werbesprachlich):
stilvoll; cool; besonders gut
todchic (ugs., Verstärkung)
todschick (ugs., Verstärkung):
umgangssprachlich, emotional verstärkend: sehr schick; sehr in Mode
très chic (geh., franz.)
ansprechend:
gefallend, einen guten Eindruck machend, meist vom Äußeren (der Form, Farbe, Figur, Kleidung, …), aber auch figurativer Gebrauch (beispielsweise in Bezug auf Charakter, Wesen)
verführerisch:
erotisch reizvoll
so geartet, dass zu unbeabsichtigten Reaktionen verleitet wird

Beispielsätze

  • Das ist aber ein fesches Bild.

  • Schön aus Holz und bunt bemalt

  • das war ein besonders fescher.

  • Das war ein sehr fescher Ausflug.

  • Sei fesch und hilf mir beim Abspülen.

  • Heute wollte er fesch aussehen, deshalb zog er die neue Jacke an.

  • Jo mei, was für a fesches Madl!

  • Er sah sehr fesch aus in Anzug und Krawatte.

  • Tom ist nicht gerade ein fescher Kerl.

  • Außerdem bin ich am feschesten.

  • Du bist wirklich ein fescher junger Mann.

  • Du bist fesch.

  • Er wurde ein fescher Junge.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Seit Jörg Haiders Zeiten reüssierte die FPÖ mit "feschen" juvenilen Frontmännern, auch wenn Kickl die Ausnahme ist.

  • Das ist die Geburtsstunde des Vesper-Cocktails, den der fesche Agent später nach seiner Gespielin Vesper Lynd benennt.

  • Hier ballert ihr euch nicht nur in fescher Oldschool-Manier durch feindliche Horden, sondern müsst auch auf den Takt der Musik achten.

  • Der Fiat 500 Sport mit feschem Seitenstreifen schaffte dank 21,5 PS sogar 105 km/h.

  • Der Gardemarsch der feschen Mädels kam sehr gut an.

  • Das erhebende Foto, auf dem Fischer die feschen Damen in ihren fleischfarbenen Trikots hochstemmt, ging zu Recht durch die Gazetten.

  • Dieser wurde von den feschen Kirwamoidln mit Blumen und Schleierkraut geschmückt.

  • Anna ist einfach spitze sehr sympathisch super fesch und einfach eine berfekte Rennläuferin!

  • Besonders fesch sind die Kniebundhosen, von den Kopfbedeckungen nicht zu reden.

  • Da ein Sportdirektor nicht nur durch seine Worte wahrgenommen wird, hätte ich mir einen feschen, lustigen Bayern für den Job gewünscht.

  • Die feschen Mädels aus der Steiermark ermuntern männliche Besucher, ihnen mal derb auf den Hintern zu hauen.

  • Mehr als zwei Wochen nur tiefe Ausschnitte, gut geschnittene Taillen und fesche Trachten: Die Wiesn kommt und mit ihr der Dirndl-Boom.

  • Aus Samt oder Leinen in Rot, Grün oder Beere – fertig ist der fesche Wiesnmann.

  • Und mit Handyschnappschuss von den feschen Girls.

  • Knefler ist 28 Jahre alt, ein fescher Bursche, und stammt aus Landau.

Häufige Wortkombinationen

  • ein fesches Mädchen, ein fesches Madl, ein fesches Hütchen, ein fescher Hut, fesch aussehen

Übersetzungen

Was reimt sich auf fesch?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm fesch be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H & 1 × S

  • Vokale: 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × S

Das Alphagramm von fesch lautet: CEFHS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

fesch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort fesch kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: fesch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: fesch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10294302, 9010947, 7315440, 3231868, 2514604 & 1210457. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  3. derstandard.at, 23.03.2023
  4. faz.net, 30.09.2021
  5. gamestar.de, 28.10.2020
  6. motorsport-total.com, 14.12.2019
  7. idowa.de, 20.01.2018
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  9. nieuwsblad.be, 31.07.2016
  10. kleinezeitung.at, 23.03.2015
  11. abendblatt.de, 30.03.2014
  12. focus.de, 18.09.2013
  13. fr-online.de, 06.07.2011
  14. news.de, 07.09.2010
  15. focus.de, 09.09.2009
  16. abendblatt.de, 18.03.2007
  17. morgenweb.de, 25.03.2006
  18. archiv.tagesspiegel.de, 19.07.2005
  19. abendblatt.de, 24.12.2004
  20. archiv.tagesspiegel.de, 27.10.2003
  21. sueddeutsche.de, 13.12.2002
  22. bz, 31.12.2001
  23. Die Welt 2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. BILD 1998
  27. Rheinischer Merkur 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995