fügen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈfyːɡn̩]

Silbentrennung

gen

Definition bzw. Bedeutung

  • am Ende einer Entwicklung sich ergeben, geschehen

  • Dinge so aneinandersetzen, miteinander in einen Zusammenhang bringen, dass daraus ein Ganzes wird

  • ein Ganzes bilden, indem Einzelteile kombiniert werden

  • jemandem gehorchen, sich einer Sache nicht (mehr) widersetzen

Konjugation

  • Präsens: ich füge, du fügst, er/sie/es fügt
  • Präteritum: ich füg­te
  • Konjunktiv II: ich füg­te
  • Imperativ: füge! (Einzahl), fügt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­fügt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für fü­gen (Synonyme)

(den) Kopf einziehen (fig.)
(ein) Einsehen haben
(einen) Rückzieher machen (ugs.)
(sich) einsichtig zeigen
(sich) beugen:
(ein Wort) deklinieren, abwandeln
(Licht oder andere Wellen) ablenken
das Handtuch werfen (fig.)
den Schwanz einziehen (ugs., fig.)
die Platte putzen (ugs.)
die Stellung räumen (fig.)
(sich) ducken (fig.):
den Kopf oder Oberkörper nach unten einziehen, um nicht von etwas getroffen oder jemandem gesehen zu werden
einknicken (ugs., fig.):
eine scharfkantige Delle (Knick) kriegen; aber auch: eine Beugung in einem Gelenk bekommen
etwas umbiegen oder biegen und so einen Knick verursachen
einlenken:
Einen Kompromiss eingehen, nachgeben
falten:
umbiegen und zusammenlegen
verschränken
falzen:
mit einem Falz versehen
Tierhäute durch spiralförmig angeordnete Messer auf der Fleischseite in passende Stärke bringen
Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will. (ugs., Sprichwort)
kein Rückgrat haben (fig.)
klein beigeben
kleine Brötchen backen (müssen) (fig.)
knicken:
etwas scharf biegen
etwas vergessen, nicht mehr bei weiteren Überlegungen berücksichtigen
kniffen:
veraltend: scharf umbiegen und plattdrücken
kuschen (ugs.):
von Hunden: sich ruhig hinlegen
‚vor jemandem kuschen:‘ sich unterwürfig verhalten
nachgeben (Hauptform):
an Halt verlieren
an Wert verlieren
zu Kreuze kriechen (geh., abwertend, fig.)
zurückrudern (fig.):
im Boot mit der Hilfe von Paddeln/Rudern an den Ausgangsort zurückkehren
im Gespräch seine Position aufgeben
zurückweichen:
sich nicht trauen, sich von etwas fernhalten
sich zurückziehen, einen räumlichen Abstand schaffen
(sich) zurückziehen:
(Truppen) wieder zum Ausgangsort verlegen
den Kontakt zu anderen Menschen abbrechen oder sich von anderen Menschen entfernen, um ungestört allein zu sein

Sinnverwandte Wörter

an­pas­sen:
etwas passend machen, angleichen
sich jemandem oder einer Sache angleichen
auf­bau­en:
eine bauliche Anlage errichten
eine Institution, Organisation oder Ähnliches gründen und entwickeln
er­ge­ben:
keinen Widerstand mehr leisten
sich zu etwas fügen, sich zutragen, geschehen, sich treffen
er­stel­len:
etwas erbauen, errichten, herstellen
ge­hor­chen:
einer Anweisung Folge leisten; einen Befehl ausführen
ge­sche­hen:
sich ereignen; zutragen
widerfahren
kom­bi­nie­ren:
etwas gedanklich verbinden/verknüpfen, gedanklich Zusammenhänge (durch Schlussfolgern) zwischen verschiedenen Dingen herstellen
etwas mit etwas anderem zusammenstellen
pas­sie­ren:
durchseihen (Flüssigkeiten), durchstreichen (weiche Nahrungsmittel, zum Beispiel um Schalenreste oder Kerne zu entfernen)
Hilfsverb haben: etwas durchqueren, an etwas vorbeigehen oder -fahren, einen Ort überschreiten
schaf­fen:
etwas künstlerisch oder handwerklich erzeugen
ver­bin­den:
einen Anrufer am Telefon zu einem Gesprächspartner weiterleiten
mit einer Binde abdecken, mit einem Verband versorgen

Beispielsätze

  • Er fügt sich in sein Schicksal.

  • Diese Worte muss man dann noch in der richtigen Folge zu einem Satz fügen.

  • Man kann Steine zu einer Mauer fügen.

  • Und so fügte sich schließlich alles zu einem guten Ende.

  • Man kann eine Mauer aus Steinen fügen.

  • Da man in das Leben sich hat fügen müssen, wieviel leichter sollte man sich in den Tod fügen können.

  • Der Anwalt fügte seine Unterschrift hinzu.

  • Die Teile fügen sich ineinander.

  • Maria fügte Tatoeba fast zehntausend Sätze hinzu.

  • „Die Leute haben große Furcht vor dem Virus“, fügte er hinzu.

  • Er fügte hinzu, dass er etwas Derartiges noch nie gesehen habe.

  • Bitte füge mich auf Facebook hinzu.

  • Viele Jahre später fügte der Autor dem Roman noch zwei Kapitel hinzu.

  • Wir fügen Tatoeba neue Sätze hinzu.

  • „Der Schlüssel steckt im Schloss“, fügte er hinzu.

  • Ich füge niemanden auf meine Liste der Freunde hinzu.

  • Zu diesem Zweck füge ich unnütze Sätze hinzu.

  • Sie fügte den Namen ihres Ehemannes dem ihren hinzu.

  • Schlage ein Eiweiß zu Schaum und füge danach Zucker hinzu!

  • Er fügte hinzu, dass er beschlossen habe, dies zu verhindern, solange er nichts Wichtigeres zu erledigen habe.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Vermutlich bleibt uns nichts anderes übrig, als uns zu fügen.

  • Bürgerliche Parteien waren immer lockerer gefügt als sozialistische, programmatisch und organisatorisch.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas aus etwas fügen
  • etwas fügt sich zu etwas
  • etwas zu/an/zwischen etwas fügen
  • sich in etwas fügen

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Baskisch: batu
  • Bosnisch:
    • спојити (spojiti)
    • повезати (povezati)
  • Englisch:
    • join
    • merge
  • Esperanto:
    • kunigi
    • kunmeti
  • Französisch: assembler
  • Isländisch: bæta við
  • Kroatisch:
    • spojiti
    • povezati
  • Mazedonisch:
    • споји (spoji)
    • поврза (povrza)
  • Schwedisch: foga
  • Serbisch:
    • спојити (spojiti)
    • повезати (povezati)
  • Serbokroatisch:
    • спојити (spojiti)
    • повезати (povezati)
  • Spanisch:
    • unir
    • juntar

Was reimt sich auf fü­gen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm fü­gen be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × N & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × G, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem Ü mög­lich.

Das Alphagramm von fü­gen lautet: EFGNÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Umlaut-Unna
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Über­mut
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Golf
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

fügen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort fü­gen ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­ei­n­an­der­pas­sen:
über Dinge, Teile eines größeren Ganzen: so fügen, dass Teile nebeneinanderliegend keine Lücke aufweisen, (fast) nahtlos zusammenpassen
duck­mäu­sern:
sich allzu demütig verhalten; (vor Autoritäten) sich zu schnell fügen
er­ge­ben:
sich zu etwas fügen, sich zutragen, geschehen, sich treffen
fin­den:
gehoben, reflexiv, mit in und Akkusativ: sich mit etwas abfinden, sich fügen
hin­neh­men:
eine Aussage, Handlung oder ein Ereignis von negativer Natur akzeptieren, dulden oder sich dem widerspruchslos fügen
kom­pakt:
dicht gefügt, ohne große Zwischenräume, wenig Raum beanspruchend
Schick­sals­er­ge­ben­heit:
psychische Verfassung, sich den Unbilden den Schicksals widerstandslos zu fügen
wi­der­spens­tig:
sich sträubend, unbeugsam, sich nicht fügen wollend
wi­der­stre­ben:
sich nicht fügen wollen, sich widersetzen
zu­tun:
zu etwas fügen, was schon da ist

Buchtitel

  • Alles wird gefügt Bernard Jakoby | ISBN: 978-3-49962-179-6
  • Damit sich alles gut fügt Elmar Simma | ISBN: 978-3-70223-927-5
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: fügen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: fügen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2768020, 11496754, 11397386, 10996100, 10650886, 10230470, 9735230, 8386764, 5434916, 5289110, 4713744, 3381730, 2981466, 2890470 & 2860900. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Berliner Zeitung 1998
  2. Berliner Zeitung 1997