erbeben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɛɐ̯ˈbeːbn̩ ]

Silbentrennung

erbeben

Definition bzw. Bedeutung

  • Durch die Bewegung der Erde in Bewegung versetzt werden, auch über die Erde selbst: sich bewegen.

  • so von einem Gefühl übermannt werden, dass der Körper leicht zittert

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb beben mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) er-.

Konjugation

  • Präsens: erbebe, du erbebst, er/sie/es er­bebt
  • Präteritum: ich er­beb­te
  • Konjunktiv II: ich er­beb­te
  • Imperativ: erbeb/​erbebe! (Einzahl), er­bebt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: er­bebt
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für er­be­ben (Synonyme)

(jemandem) schlottern die Knie
am ganzen Körper zittern
beben:
stark erzittern
(vor Kälte) bibbern:
zittern, leicht schütteln
(eine) Gänsehaut bekommen
erschaudern:
eine körperliche Reaktion, ein Beben (Schaudern) zeigen, weil etwas jemanden sehr beeindruckt/verängstigt
erschauern:
eine körperliche Reaktion, ein Beben (Schauern) zeigen, weil jemandem kalt ist oder etwas jemanden sehr beeindruckt/verängstigt
erzittern:
einen großen Schreck bekommen, der dazu führt, dass der Körper bebt (zittert)
vibrierende, bebende (zitternde) Bewegung zeigen; ein Zittern zeigen
gebeutelt werden (ugs.)
ruckeln (ugs.):
EDV, bei einem Video oder einer bewegten Grafik: mit kurzen Unterbrechungen angezeigt werden; nicht flüssig dargestellt werden
sich in heftigen, abgehackten Bewegungen meist hin- und herbewegen oder wackeln
schaudern:
aus einem starken Gefühl wie Angst oder Ekel, aber auch Erregung oder Ehrfurcht heraus einen Schauer spüren, der durch den Körper geht
für einen kurzen Moment spüren, dass angenehme Wärme fehlt und darauf mit Zittern oder Frösteln reagieren
schauern:
aus einem starken Gefühl wie Angst oder Ekel, aber auch Erregung oder Ehrfurcht heraus einen Schauer spüren, der durch den Körper geht
eine kurze Zeit heftig regnen, hageln oder schneien
(vor Angst) schlottern (ugs.):
wegen Kälte, aus Angst oder wegen Aufregung zittern
wegen Lockerheit schlenkern, wackeln
schuckern (regional)
vibrieren:
zittern oder (schnell) schwingen
weiche Knie haben
zittern:
kleine, unkontrollierte, wiederholte Hin- und Herbewegungen ausführen
sich sorgen, Angst um oder vor etwas haben
zittern wie Espenlaub (ugs., Verstärkung)

Sinnverwandte Wörter

auf­wüh­len:
den Geist in Unruhe versetzen
loses Material in die Höhe bewegen; bei Erde: beiseiteschieben, um an eine tiefere Schicht zu gelangen; bei Wasser: Wellen erzeugen
durchrütteln
er­re­gen:
etwas hervorrufen, einen bestimmten (auffälligen) Zustand erzeugen
jemanden oder sich in Unruhe oder Ärger versetzen; jemanden aktivieren; jemanden (sexuell) stimulieren
er­schüt­tern:
in schwingende Bewegung bringen
übertragen: jemanden emotional beunruhigen
zu­sam­men­fah­ren:
aufeinander zurollen (fahren) und sich dann berühren, aufeinanderprallen
jemanden oder etwas dadurch (schwer) verletzen/beschädigen/zerstören, dass ein Fahrzeug auf die Person oder Sache auffährt oder über sie herüberfährt

Beispielsätze

  • Durch die vorbeifahrenden Panzer erbebten die umliegenden Gebäude und die Fensterscheiben klirrten.

  • Wer nie jagte und nie liebte, nie den Duft der Blumen suchte und nie beim Klang der Musik erbebte, ist kein Mensch, sondern ein Esel.

  • Der Wald erbebte unter dem entsetzlichen Brüllen des herannahenden Drachen, doch Tom stand wacker seinen Mann.

  • Tom schlug seine Zimmertür hinter sich mit einer Gewalt zu, dass davon das ganze Haus erbebte.

  • Die Vorstellung, dass ich meine Mutter sehen werde, lässt mein Gemüt erbeben.

  • Flackernde Kerzen, in eurem Licht erbeben verwandte Herzen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es erbebte von der Wucht der Explosion, und die Fenster flogen fast heraus.

  • So erbebte der Wormser Dom vor vier Jahren bei „Siegfrieds Erben“.

  • Der Feind in unseren KörpernDer Ausbruch der Corona-Epidemie lässt die Supermacht China erbeben und löst einen globalen Alarm aus.

  • Mit einem Schmetterschlag lässt Doomfist die Erde erbeben, schleudert Gegner in die Luft oder…

  • Dies sollte sich noch rächen, Weiß (83.) und Feick (86.) ließen die Ostalb mit ihren späten Treffern erbeben.

  • Sie ließen den Saal förmlich erbeben.

  • Das Sportzentrum Nord, nicht unhnlich einem Hochsicherheitstrakt, erbebte unter ihren Freudengesngen.

  • Damit auch der passende Sound die Straßen erbeben lässt, sind im Fünf-Meter-Exoten "Fisker Karma" Lautsprecher innen und außen montiert.

  • Der Einschlag riss ein fünf mal sechs Meter großes Loch in die Fassade, das Haus erbebte, doch die Struktur hielt.

  • Eine Sensation, ein Wunder, das die Gesellschaft erbeben lässt?

  • Es ist das P-Wort - Parthenogenese -, das Davor Solter erbeben lässt.

  • Doch der Oberkörper erbebt unter offenbar nur schwer zu zügelndem Zorn.

  • Harem - da regen sich schwüle Männerphantasien, da erbebt das Emanzenherz.

  • Die Bastion Kronprinz erbebt unter den Klängen von Orgelpfeifen.

  • Die See kann fürchterlich sein, Monsieur Conrad, doch Pferdegeschwader lassen die Erde erbeben.

Häufige Wortkombinationen

  • die Erde, ein Haus erbebt
  • vor Zorn, Angst erbeben

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf er­be­ben?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb er­be­ben be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × B, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 2 × B, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von er­be­ben lautet: BBEEENR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Ber­lin
  4. Essen
  5. Ber­lin
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Berta
  4. Emil
  5. Berta
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Bravo
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

erbeben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort er­be­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: erbeben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: erbeben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5037529, 3080338, 2755570, 2290487 & 1737260. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bo.de, 05.04.2023
  2. mannheimer-morgen.de, 12.07.2022
  3. focus.de, 31.01.2020
  4. computerbase.de, 07.07.2017
  5. kicker.de, 05.10.2014
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  7. reviersport.de, 20.10.2008
  8. futurezone.orf.at, 16.03.2008
  9. spiegel.de, 03.05.2006
  10. fr-aktuell.de, 26.11.2005
  11. Die Zeit (18/2004)
  12. fr-aktuell.de, 27.05.2004
  13. Tagesspiegel 1998
  14. Berliner Zeitung 1997
  15. Stuttgarter Zeitung 1995