aufmachen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌmaxn̩ ]

Silbentrennung

aufmachen

Definition bzw. Bedeutung

  • die Tür öffnen, durch die jemand hindurch möchte

  • etwas öffnen

  • losgehen, um etwas zu tun

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb machen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) auf-.

Konjugation

  • Präsens: mache auf, du machst auf, er/sie/es macht auf
  • Präteritum: ich mach­te auf
  • Konjunktiv II: ich mach­te auf
  • Imperativ: mach auf! (Einzahl), macht auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­macht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­ma­chen (Synonyme)

(sich) auf die Beine machen (ugs.)
(sich) auf die Socken machen (ugs.)
aufbrechen (Hauptform):
(eine intakte Fläche, Oberfläche) in einzelne Stücke brechen
(einen Ackerboden oder dergleichen) mit einem Pflug (erstmals oder erneut) bearbeiten, umwenden
losgehen:
beginnen
detonieren, abfeuern
lossocken (ugs., regional)
losziehen:
sich über jemanden oder etwas schimpfend äußern
zu einer gemeinsamen amüsanten Unternehmung aufbrechen
seinen Weg antreten
(sich) auf den Weg machen
anbrechen:
etwas nicht komplett durchbrechen
etwas öffnen; etwas beginnen zu verbrauchen
anfangen:
intransitiv, örtlich: beginnen, seinen Ausgangspunkt haben
intransitiv, zeitlich: beginnen, seinen Ausgangszeitpunkt haben
entkorken (Weinflasche):
eine Flasche durch das Entfernen des Korkens öffnen
köpfen (Flasche) (ugs., fig.):
jemandem (meist zur Exekution) den Kopf abtrennen
mit dem Kopf stoßen
öffnen:
etwas aufmachen; offen machen
sich (etwas) öffnen: einer Sache nicht mehr widerstrebend gegenüberstehen
sabrieren (fachspr., franz.)
aufspannen (Schirm) (Hauptform):
(etwas Zusammengelegtes) ausbreiten und mit zum Beispiel Leinen oder Streben in dieser Position halten
meist über Stoff und Papier: über etwas drüberlegen/drüberziehen und dort befestigen
hochklappen:
(eine Klappe) an einer Seite anheben (wobei die gegenüberliegende Seite in ihrer Position bleibt)
sich von selbst öffnen/aufklappen
(Deckel) abziehen (Joghurtbecher o.ä.):
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
entfernen:
Abstand nehmen; sich von etwas wegbewegen
hinwegnehmen oder herausnehmen; dafür sorgen, dass jemand oder etwas nicht da ist
eröffnen (Einrichtung, Geschäft) (Hauptform):
bekannt machen, besonders im Sinne einer überraschenden Neuigkeit
etwas beginnen

Gegenteil von auf­ma­chen (Antonyme)

schlie­ßen:
den Verkauf in einem Geschäft temporär einstellen (indem man das Geschäft zumacht)
ein Geschäft aufgeben; für immer zumachen
zu­ma­chen:
schließen
sich beeilen

Redensarten & Redewendungen

  • ein Fass aufmachen

Beispielsätze

  • Kannst du mir die Dose aufmachen?

  • Er machte sich auf, die Welt zu erkunden.

  • Ich gehe ohne Schlüssel joggen. Mach mir dann auf, wenn ich zurückkomme.

  • Er hat sich Anfang Juli nach London aufgemacht.

  • Der Hund geht nicht hinaus, auch wenn das Tor aufgemacht ist.

  • Könntest du mir die Tür aufmachen?

  • Wir haben die Tür aufgemacht.

  • Und du hast dich auch bewaffnet, ehe du dich aufgemacht?

  • Das Licht ist so hell, dass man die Augen nicht aufmachen kann.

  • Er hat den ganzen Abend nicht den Mund aufgemacht.

  • Keira hat sich gerade aufgemacht, um ihre Klausurergebnisse abzuholen.

  • Ich habe den Kofferraum aufgemacht.

  • Das Licht ist schneller als der Schall, deswegen sehen manche Leute recht schlau aus, bevor sie den Mund aufmachen.

  • Willst du nicht die Kiste aufmachen?

  • Darf ich einen Moment das Fenster aufmachen?

  • Erst denken, dann den Mund aufmachen!

  • Er hat den Mund aufgemacht.

  • Ich musste meine Aktentasche aufmachen.

  • Sie können das Fenster aufmachen.

  • Ich bin gerade erst aufgewacht und hatte noch nicht die Augen aufgemacht!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dafür sorgt nun ein Bäcker aus dem Fränkischen, der sich auf den Weg nach Israel aufgemacht hat, um dort die arabische Sprache zu erlernen.

  • Erst viel später hat man die Augen aufgemacht.

  • Aber wir haben wieder aufgemacht, und das machen wir auch dieses Mal.

  • Ab Montag, 27. April, dürfen nun auch alle weiteren Geschäfte wieder aufmachen.

  • Als ich das Paket aufgemacht habe, war es innen hohl und mit Elektronik vollgestopft.

  • Außerdem seien die Grünen immer eine plurale Bewegung mit mehreren Strömungen gewesen: "Das möchte ich aufmachen, weitertreiben", so Kogler.

  • Aber Pilz hat nun die Grünen Türen zugeschlagen, die zu seiner One-Man-Show aufgemacht und ist nun ein politischer Konkurrent.

  • Anlässlich der Aktion "BayernTour Natur" der Landesregierung hatte der Verein am Samstag seine Türen in der Merklmooslohe weit aufgemacht.

  • Aber dazu müsste man erst einmal beide Augen aufmachen und nicht bloss links lesen.

  • Aber andere Töpfe sind noch leer und die Entwicklungsländer möchten gerne einen weiteren aufmachen.

  • Viele Menschen hatten sich schon im Dunklen aufgemacht, um die Ankunft der beiden Riesen am frühen Sonntagmorgen zu beobachten.

  • Als aufgemacht wurde, liefen viele Besucher zu den Neuheiten.

  • Dann wird sich neugierig aufgemacht zu dem von unserem Busfahrer und der Reiseleiterin auf einer Bierbank angerichteten Frühstücksbüfett.

  • Aus seinem Umfeld verlautete, er wolle eine Kanzlei aufmachen und vor allem internationale Fälle annehmen.

  • Wir müssen die Augen aufmachen für die Gruppe derer, die durch das Netz fallen.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas aufmachen, eine Halskette aufmachen, den Hosenknopf aufmachen
  • niemandem aufmachen; Machen Sie auf! 
  • sich aufmachen, um etwas zu tun

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­ma­chen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × M, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem F und zwei­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von auf­ma­chen lautet: AACEFHMNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Mün­chen
  5. Aachen
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Martha
  5. Anton
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Mike
  5. Alfa
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

aufmachen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­ma­chen ent­spricht dem Sprach­niveau A2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­wan­dern:
zu einer Wanderung aufbrechen, sich zu Fuß von einem Ort aufmachen
Fri­sur:
Art, wie die Haare geschnitten und aufgemacht sind
hi­n­aus­las­sen:
eine Tür oder Ähnliches für jemanden aufmachen, damit er von (hier) drinnen nach (dort) draußen gelangen kann
hi­n­aus­rü­cken:
sich (von hier drinnen, innerhalb von etwas) in einer Gruppe aufmachen, in Bewegung setzen zu einem anderen Ort (dort draußen, außerhalb) (in Richtung vom Sprecher weg)
schlag­zei­len:
(einen Presseartikel) mit einer bestimmten Schlagzeile aufmachen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufmachen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufmachen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12421477, 11950117, 11822897, 11759187, 11626164, 11480624, 11467751, 11303081, 10305571, 10146858, 9991291, 9524251, 9426106, 9414172, 9000474, 8890566 & 8843898. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. hersfelder-zeitung.de, 16.07.2023
  2. tagesspiegel.de, 16.08.2022
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