Verneinung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈnaɪ̯nʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Verneinung
Mehrzahl:Verneinungen

Definition bzw. Bedeutung

  • das Verneinen oder die Tatsache, dass man zu einem Sachverhalt „nein“ gesagt hat

  • Linguistik: das Negieren einer Frage oder eines Satzes

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs zum Verb verneinen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Verneinungdie Verneinungen
Genitivdie Verneinungder Verneinungen
Dativder Verneinungden Verneinungen
Akkusativdie Verneinungdie Verneinungen

Anderes Wort für Ver­nei­nung (Synonyme)

Abfuhr:
das Wegfahren, Abtransportieren von etwas
eine Zurückweisung, Niederlage
Ablehnung:
negative Reaktion auf eine Sache oder eine Person; Zurückweisung oder Abneigung gegen etwas
Absage:
Mitteilung, dass etwas Geplantes nicht zustande kommt
Schlusswort bei einer Veranstaltung
Abweisung (fachspr., juristisch):
Nichtannahme oder Nichtstattgabe eines Anliegens oder Antrages
(ein) Nein:
eine negative Antwort, eine endgültige Ablehnung
Nichtanerkennung:
verweigerte Anerkennung, nicht durchgeführtes Anerkennen von jemandem oder etwas
Rückweisung
Verweigerung:
Ablehnung von etwas Erwünschtem
Weigerung:
Handlung, etwas abzulehnen
Zurückweisung:
Handlung, eine Behauptung als falsch/unwahr zu erklären
Handlung, etwas, das jemand von einem möchte, abzulehnen
Dementierung
Negation:
allgemein: Ablehnung, Verneinung
Linguistik: Verneinung
Negierung

Gegenteil von Ver­nei­nung (Antonyme)

Be­ja­hung:
das Bejahen oder die Tatsache, dass man zu einem Sachverhalt „ja“ gesagt hat.
Linguistik: das Bestätigen oder Bejahen einer Frage oder eines Satzes
Be­stä­ti­gung:
amtliches Papier oder amtliche Verlautbarung über etwas
Information über die Richtigkeit

Beispielsätze

  • Die Negationspartikel nein drückt eine Verneinung aus.

  • War das nun eine Verneinung oder nicht?

  • Die Verneinung der Frage klang mir nicht überzeugend.

  • Das ist die Verneinung der Verneinung.

  • In unserer Sprache verwenden wir die doppelte Verneinung.

  • Wie im Französischen ist auch im Jiddischen die doppelte Verneinung erforderlich.

  • Verneinungen sind schwer zu übersetzen.

  • Es nennt der Teufel sich zu Recht Urgeist der Verneinung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Verneinung des Christentums hingegen tötet Europa.

  • Einen ersten Versuch, die so Bedrängte zu küssen, will die mit einer Verneinung abgewehrt haben.

  • Doppelte Verneinungen sind auch ein Stilmittel der Rhetorik, der Redekunst.

  • Ihre Situation empfindet die 17-Jährige als «Zwangslage, deren einziger Ausweg die Verneinung der Verneinung» ist.

  • Jede Festlegung ist notwendig eine Verneinung von etwas anderem.

  • Die kreidebleiche Quasi-Kanzlerin Merkel bewegt sich derzeit als wandelnde Verneinung von Führungsstärke durch die Kulissen.

  • Des Autors liebste Stilfigur ist die doppelte Verneinung, mit deren hinterhältiger Hilfe er mit dem gequälten Leserhirn Squash spielt.

  • "Herr Wowereit ist ein sehr intelligenter, aber dem Geist der Verneinung verbundener Mensch", sagte Diepgen.

  • Nur weil wir die sprachliche Verneinung kennen, weil wir "nicht" sagen können, muss es lange noch nicht das "Nichts" geben.

  • Die Reaktion der Geschändeten: Verneinung, Wut, Verhandeln, Akzeptanz.

  • Aber auch das Wort "Frieden" erscheint ja nicht, sondern statt dessen diese merkwürdige doppelte Verneinung.

  • Die nachdrückliche Verneinung des Präsidenten gegenüber dem amerikanischen Volk war falsch.

  • Griechisch und bedeutet soviel wie Hervorhebung durch Verneinung des Gegenteils.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ver­nei­nung?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ver­nei­nung be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × R, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × G, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und I mög­lich. Im Plu­ral Ver­nei­nun­gen zu­dem nach dem drit­ten N.

Das Alphagramm von Ver­nei­nung lautet: EEGINNNRUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Nürn­berg
  8. Unna
  9. Nürn­berg
  10. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Ida
  7. Nord­pol
  8. Ulrich
  9. Nord­pol
  10. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Novem­ber
  5. Echo
  6. India
  7. Novem­ber
  8. Uni­form
  9. Novem­ber
  10. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Ver­nei­nung (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für Ver­nei­nun­gen (Plural).

Verneinung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ver­nei­nung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Bein­bruch:
in Zusammenhang mit einer Verneinung: Unglück
ängst­lich:
umgangssprachlich, in der Verneinung: nicht so eilig, nicht so genau
aus­schlie­ßen:
einen Sachverhalt für unmöglich ansehen; in der Verneinung: für möglich erachten, dass ein genannter Sachverhalt vorliegen könnte
dop­pel­te Ver­nei­nung:
Form eines Satzes, in dem die Verneinung zweimal ausgedrückt wird
fa­ckeln:
meist in der Verneinung: zögern, sich zurückhalten, erst noch einmal über etwas nachdenken, bevor man handelt
Li­to­tes:
stilistisches Mittel der Hervorhebung durch Verneinung des Gegenteils
nicht:
Partikel, die die Verneinung, die Negierung bzw. die Negation ausdrückt
nicht ein­mal:
eine Verneinung betonend: auch nicht, sogar … nicht
Wi­der­spruchs­be­weis:
Beweis durch Herleitung eines Widerspruchs aus der Verneinung
über­haupt:
eine Aussage, meist eine Verneinung, bekräftigend: ganz und gar (nicht)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Verneinung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Verneinung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12205765, 11166842, 11078878, 9020731 & 3419242. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. budapester.hu, 01.07.2023
  2. queer.de, 27.11.2022
  3. morgenpost.de, 19.11.2019
  4. nzz.ch, 03.01.2018
  5. zeit.de, 26.07.2017
  6. welt.de, 02.11.2005
  7. sueddeutsche.de, 10.04.2002
  8. bz, 16.06.2001
  9. Die Zeit (42/1999)
  10. Die Zeit (52/1998)
  11. Berliner Zeitung 1998
  12. Tagesspiegel 1998
  13. Stuttgarter Zeitung 1996