Urheber

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈuːɐ̯ˌheːbɐ ]

Silbentrennung

Urheber (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • der Schöpfer eines literarischen, musikalischen oder künstlerischen Werkes

  • diejenige Person, die etwas veranlasst oder bewirkt

Begriffsursprung

Frühneuhochdeutsch urheber, urhaber, von mittelhochdeutsch urhab „Anfang“ abgeleitet, belegt seit dem 15. Jahrhundert

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Urheberdie Urheber
Genitivdes Urhebersder Urheber
Dativdem Urheberden Urhebern
Akkusativden Urheberdie Urheber

Anderes Wort für Ur­he­ber (Synonyme)

Architekt (geh., fig.):
studierte Person, die sich beruflich mit der Architektur, also hauptsächlich dem Planen von Bauwerken jeglicher Art befasst (Berufsbild)
übertragen: Person, die etwas veranlasst, verursacht
Auslöser:
am Fotoapparat der Auslösemechanismus
ein Schalter
Gestalter
Hauptmatador (ugs., fig.)
Initiant (schweiz.)
Initiator:
Veranlasser eines Ereignisses, auch im weiteren Sinne derjenige, der es durchführt/begleitet
Macher (ugs.):
ein Anstifter, der etwas anstiftet
Person, die handelt/aktiv ist/etwas herstellt; Akteur, Handelnder
Vater (fig.):
(Titel oder Anrede für) Geistliche
(Umschreibung für) Gott
Verantwortlicher:
gM Person, die für etwas die Verantwortung trägt
Verursacher:
Person oder etwas, die/das den Ursprung für etwas bildet, für etwas verantwortlich ist
Anstifter:
Person, die jemand dazu veranlasst, etwas Falsches/Unrechtmäßiges zu tun
Drahtzieher:
jemand, der aus Metall mit Hilfe von Ziehmaschinen Draht herstellt
übertragen, abwertend: jemand, der im Hintergrund Entscheidungen trifft und (oft ungesetzliche) Aktionen plant, aber nicht als Verantwortlicher zu erkennen ist
Rädelsführer:
abwertend: der Anstifter oder der Anführer eines Aufruhrs oder einer Verschwörung
Erschaffer
Schöpfer:
Küchengerät, mit dem Flüssigkeiten oder Substanzen in größerer Menge aus einem Gefäß entnommen werden
(etwas) veranlasst haben
(seine) Finger im Spiel haben
hinter etwas stecken
Gründer:
jemand, der etwas (zum Beispiel eine Organisation, einen Verlag oder eine Stadt, ein Start-up) ins Leben ruft, gründet oder gegründet hat
Verfasser:
Person, die einen Text verfasst (geschrieben) hat

Beispielsätze

  • Wer ist der Urheber dieses Aufstandes?

  • Ich habe erst gestern Abend erfahren, dass Tom der Urheber ist.

  • So schädlich ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die oder deren Vorgänger ihre Urheber gewesen sind.

  • In dem Augenblicke, wo wir sie uns denken, sind wir Eigentümer einer Tugend, Urheber einer Handlung, Erfinder einer Wahrheit, Inhaber einer Glückseligkeit.

  • Selbstverständlich respektieren wir stets die Rechte der Urheber.

  • Dass man mit Dienst nach Vorschrift die Urheber der Vorschriften lächerlich machen kann, ist eine herrliche Pointe der Bürokratie.

  • Dieser Satz hat keinen Urheber.

  • Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen.

  • Wer ist der Urheber dieses Gerüchtes?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beide Male distanzierten sich die Urheber nur scheinheilig.

  • Dieser Choral hat sieben Strophen, wirkt wie aus einem Guss und hat doch vier Urheber.

  • Aber macht es eine Beleidigung nicht noch schlimmer, wenn sie der Urheber anschließend nur zum Schein ironisiert?

  • Daher müssen wir den Urhebern und Hintermännern schnell auf die Schliche kommen”, erklärte Herrmann.

  • Anonyme Hinweise enthalten selten den Urheber.

  • Aktuell versuche man, mit dem Urheber des Posts in Kontakt zu treten.

  • Anfänglich waren auch die Taliban, auf deren Konto der Doppelanschlag von vergangener Woche ging, als Urheber in Betracht gezogen worden.

  • Bei Musik wird es andere Konzepte geben müssen, damit Urheber wieder davon leben können.

  • Betroffen sind vor allem Verlage, Film- und Multimediaunternehmen sowie Urheber und Kreative, die dazu jetzt Stellung beziehen.

  • Daher würden durch das Einbetten und Hotlinking von Inhalten nicht die Rechte von Urhebern berührt.

  • Bisher hat sich niemand als Urheber bekannt.

  • Aber das Problem ist nicht, dass die Urheber zehn Prozent des Eintritts möchten.

  • Diese konnte jedoch nicht überprüft werden, da Interpreten oft nicht identisch mit den Urhebern sind.

  • Auch Motive von brustamputierten Frauen wurden entfernt, obwohl es den Urhebern dabei um Brustkrebsvorsorge gegangen war.

  • Allein der Fotograf ist Urheber, er verfügt über die Rechte am Foto.

  • Die Übernahme erfolgt unverändert und mit dem Logo des WDR, so dass der öffentlich-rechtliche Urheber für die Nutzer erkennbar bleibt.

  • Ein Dauerstreit mit Polen, als dessen Urheber die übrigen EU-Mitglieder Berlin ansähen, würde Deutschland erheblich schaden.

  • Denn in Berlin werden die Urheber solcher Taten staatlicherseits nicht nur geduldet, sondern gefördert.

  • So ist das eben mit Unwörtern: Ihre Urheber erkennen zumeist nicht ihren menschenfeindlichen Charakter.

  • SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter warf den Urhebern des Briefes Diffamierung und parteischädigendes Verhalten vor.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

  • Haupturheber
  • Miturheber

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ur­he­ber be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × R, 1 × B, 1 × H & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × B, 1 × H

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von Ur­he­ber lautet: BEEHRRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Ros­tock
  3. Ham­burg
  4. Essen
  5. Ber­lin
  6. Essen
  7. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Richard
  3. Hein­reich
  4. Emil
  5. Berta
  6. Emil
  7. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Romeo
  3. Hotel
  4. Echo
  5. Bravo
  6. Echo
  7. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

Urheber

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ur­he­ber kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­o­nym:
die Angabe des Urhebers auslassend, unterlassend
An­o­ny­ma:
Schriften, Werke ohne Angabe des Urhebers
Au­tor:
Urheber eines Werks der Musik, des Films, der Kunst oder der Fotografie
Ep­o­nym:
Urheber, nach dem ein Werk benannt wird
fäl­schen:
in betrügerischer Absicht etwas herstellen, das wirken soll, als hätte es einen anderen Urheber
Kriegs­schuld­fra­ge:
die Frage, nach den Ursachen und Urhebern eines Krieges
Kunst­lied:
Musik: ein Lied, dessen Urheber, Textdichter und Komponist klar bestimmbar ist und das meist über einen Verlag veröffentlicht ist; daher (im Gegensatz zum Volkslied) besser greifbar, dokumentierbar und als Gattung fassbarer
schwarz:
einem dunkelhäutigen Menschentyp (vor allem afrikanischen Ursprungs) angehörend, auch: durch ihn charakterisiert, mit Schwarzen als Urheber
Welt­fröm­mig­keit:
Religion: das Streben, die Welt im Blick auf Gott, ihren Schöpfer und Urheber ernst zu nehmen
Zeich­ner:
Urheber einer Zeichnung, der nicht ständig, vielleicht nur einmal zeichnet bzw. gezeichnet hat
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Urheber. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Urheber. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9641768, 3369252, 3333557, 3140897, 2744499, 1633065, 570712 & 379147. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
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  16. sz-online.de, 03.06.2009
  17. spiegel.de, 11.03.2008
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  22. sueddeutsche.de, 15.03.2003
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  25. DIE WELT 2000
  26. Welt 1998
  27. Rheinischer Merkur 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995