Trugbild

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtʁuːkˌbɪlt ]

Silbentrennung

Einzahl:Trugbild
Mehrzahl:Trugbilder

Definition bzw. Bedeutung

Bild/Vorstellung, die etwas nicht Vorhandenes darstellt.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch trüge-, trugebilde, althochdeutsch trugibilidi „Teufelsbild, Gespenst“; das Wort ist seit der Zeit um das Jahr 900 belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Trugbilddie Trugbilder
Genitivdes Trugbilds/​Trugbildesder Trugbilder
Dativdem Trugbild/​Trugbildeden Trugbildern
Akkusativdas Trugbilddie Trugbilder

Anderes Wort für Trug­bild (Synonyme)

Butterland (fachspr., Jargon, seemännisch)
Chimäre:
Lebewesen, dessen Zellen abweichende Chromosomenstruktur besitzen
mythologisches Mischwesen, das aus verschiedenen Tieren zusammengesetzt ist
Einbildung:
eine geistige Vorstellung
ohne Plural: zu großes Selbstwertgefühl; sich selbst für zu wichtig nehmen und die eigene Bedeutung überschätzen
Erscheinung:
Auftritt/Wirkung einer Person
ein Umstand, der mit den menschlichen Sinnen wahrgenommen wird
Fata morgana (ugs., fig.)
Gesicht (oft Plural: Gesichte) (veraltet):
Anblick, Betrachtungsmöglichkeit (einer von mehreren Aspekten einer Person oder eines Gegenstandes)
ein Gesichtsausdruck
Hallu (meist Plural: Hallus) (ugs., Jargon)
Halluzination:
Sinneseindruck ohne nachweisbaren äußeren Reiz
Hirngespinst (ugs.):
abwertend: Erzeugnis einer fehlgeleiteten oder übersteigerten Einbildungskraft; Idee, die fantastisch, abwegig, absurd ist
Illusion:
etwas Vorgetäuschtes; Täuschung
Phantasmagorie:
Trugbild, Scheinbild
Phantom:
etwas, das nur in der Einbildung/Fantasie existiert, das nicht real ist
nachgebildeter Körper (oder auch Körperteil bzw. Organ) zu Anschauungs- und Übungszwecken
reizunabhängige Sinneswahrnehmung (fachspr.)
Schimäre:
bildungssprachlich: Trugbild, Hirngespinst, leere Wahnvorstellung
Seifenblase (ugs.):
ein dünner Film Seifenwasser, der eine hohle Kugel mit schillernder Oberfläche formt
übertragen: ein Synonym für etwas, das zwar anziehend, aber dennoch inhaltslos ist
Sinnestäuschung
Täuschung:
das Fürwahrhalten von etwas nicht wahrheitsgemäßem
die Handlung, jemanden etwas nicht wahrheitsgemäßes glauben zu lassen
Wahnbild
Wahnvorstellung:
krankhafte, wahnwitzige, nicht realisierbare Annahme

Sinnverwandte Wörter

Fantasiebild
Fa­ta Mor­ga­na:
eine falsche Vorstellung
Luftspiegelung entfernter Objekte verursacht durch Reflexionen an Luftschichten unterschiedlicher Temperatur in Bodennähe
Phantasiebild
Phan­tom­bild:
Bild eines mutmaßlichen Täters, das anhand von Zeugenaussagen und/oder anderer Informationen (früher manuell, heutzutage per Computerprogramm) erstellt worden ist
Vi­si­on:
Traumbild, Trugbild
übernatürliche Erscheinung, Offenbarung

Beispielsätze

  • Glück ist ein Trugbild.

  • Ist dies ein Traumbild oder ein Trugbild?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dieses Trugbild des kompetenten Rishi beginnt sich aufzulösen.

  • Doch der äußere Schein war nur ein Trugbild, denn beide sind in Wahrheit Auftragsmörder für unterschiedliche Organisationen.

  • Trugbilder und Täuschungen sind das, irreal.

  • Jene Sicherheitsarchitektur von Vancouver bis Wladiwostok, die damals möglich erschien, ist Trugbild geblieben.

  • Und der beschworene, vermeintlich drohende Raub der Lithium-Vorkommen im Erzgebirge durch das Ausland ist auch nicht mehr als ein Trugbild.

  • Russischer Politiker: Visafreiheit zwischen Ukraine und EU ist „Trugbild

  • Sie verbreite "Trugbilder von sicheren Zonen" am Hindukusch.

  • Von Daniel Böniger. 07.04.2015 Im Bermudadreieck der Trugbilder Am 1. Mai wird in Mailand die Weltausstellung eröffnet.

  • Das Pseudoselbstbewusstsein das dadurch entsteht ist ein Trugbild, bekleidet oft von Selbstüberschätzung und Arroganz.

  • Sie laufen vor ihnen davon oder erfinden Ideen und Trugbilder, um sie zu verdecken.

  • Das Fernsehen entwirft manchmal Trugbilder.

  • Hast Du nach ihnen greifen wollen, entpuppte sich wohl manche als Trugbild.

  • Noch lockten die Nebelstreifen im Zwischenreich, sie konnte jederzeit umkehren, sich einhüllen mit den gewohnten Trugbildern.

  • Im übrigen sei der ganze angebliche Radikalismus ein soziologisch erklärbares Trugbild.

  • Ihre Angst ist irrational, sie nimmt in allegorischen Trugbildern Gestalt an.

  • Die Maßnahmen zum Arbeitslosengeld folgten "dem Trugbild des faulen Arbeitnehmers".

  • Auch der Kinohit "Good Bye, Lenin" war da nicht mehr als ein Trugbild der "endlich durchgesetzten Hoheit auf die eigene Geschichte".

  • Man pflegte lieber das Trugbild des "guten" deutsch-jüdischen Onkel Tom.

  • Ein Trugbild, wie die Zuschauer nun wissen.

  • Das Geld ist futsch - oft für ein Trugbild.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bosnisch: lažna slika (weiblich)
  • Englisch: delusion
  • Französisch:
    • apparence trompeur (apparence trompeuse) (weiblich)
    • faux-semblant (männlich)
  • Kroatisch: lažna slika (weiblich)
  • Mazedonisch: лажна слика (lažna slika) (weiblich)
  • Russisch: призрак
  • Serbisch: лажна слика (lažna slika) (weiblich)
  • Serbokroatisch: лажна слика (lažna slika) (weiblich)
  • Tschechisch: přízrak (männlich)

Was reimt sich auf Trug­bild?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Trug­bild be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × L, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem G mög­lich. Im Plu­ral Trug­bil­der zu­dem nach dem L.

Das Alphagramm von Trug­bild lautet: BDGILRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ros­tock
  3. Unna
  4. Gos­lar
  5. Ber­lin
  6. Ingel­heim
  7. Leip­zig
  8. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Richard
  3. Ulrich
  4. Gus­tav
  5. Berta
  6. Ida
  7. Lud­wig
  8. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Romeo
  3. Uni­form
  4. Golf
  5. Bravo
  6. India
  7. Lima
  8. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Trug­bild (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Trug­bil­der (Plural).

Trugbild

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Trug­bild kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

chi­mä­risch:
in der Art und Weise eines Trugbildes
schi­mä­risch:
wie ein Trugbild erscheinend, wahrnehmbar
Vi­si­on:
Traumbild, Trugbild

Buchtitel

  • Trugbild Rolf von Siebenthal | ISBN: 978-3-72452-709-1
  • Trugbilder Ella Danz | ISBN: 978-3-83922-790-9

Film- & Serientitel

  • Sklaventango: Trugbilder vom Warschauer Ghetto (Doku, 1993)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Trugbild. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Trugbild. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10693318 & 2189073. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. augsburger-allgemeine.de, 22.01.2023
  3. stuttgarter-nachrichten.de, 08.04.2022
  4. welt.de, 11.06.2021
  5. welt.de, 20.07.2020
  6. focus.de, 22.10.2017
  7. wz.de, 20.04.2016
  8. counterpunch.org, 16.12.2016
  9. derbund.ch, 21.04.2015
  10. spiegel.de, 18.10.2013
  11. zeit.de, 07.06.2007
  12. berlinonline.de, 03.05.2006
  13. ngz-online.de, 17.02.2006
  14. ngz-online.de, 29.06.2006
  15. berlinonline.de, 13.05.2005
  16. archiv.tagesspiegel.de, 26.07.2004
  17. heute.t-online.de, 28.09.2003
  18. spiegel.de, 01.11.2003
  19. Berliner Zeitung 2000
  20. Welt 1998
  21. Rhein-Neckar Zeitung, 02.10.1997
  22. Berliner Zeitung 1997
  23. Berliner Zeitung 1996
  24. Stuttgarter Zeitung 1996
  25. Die Zeit 1996
  26. Stuttgarter Zeitung 1995