Standarte

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ʃtanˈdaʁtə]

Silbentrennung

Standarte (Mehrzahl:Standarten)

Definition bzw. Bedeutung

  • an einer Stange als Fahne angebrachtes Feldzeichen berittener (oder auch motorisierter) Truppen

  • kleine Flagge des Staatsoberhauptes, welche z. B. am Auto des Präsidenten angebracht ist

  • mehrere Sturmbanne umfassende Einheit der SA oder SS

  • Schwanz eines Fuchses oder Wolfes

Begriffsursprung

Gmh. standert, stanthart, entlehnt von dem altfranzösischen estandart „Sammelplatz der Soldaten“, „Feldzeichen“, weitere Herkunft unklar, eventuell von germ. *standhart „standfest“. Das Wort ist seit dem 13. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Standartedie Standarten
Genitivdie Standarteder Standarten
Dativder Standarteden Standarten
Akkusativdie Standartedie Standarten

Anderes Wort für Stan­dar­te (Synonyme)

Fuchsschwanz:
abgetrennter Schwanz eines toten Fuchses als Schmuckelement
kurze, breite Stoßsäge mit einem Handgriff
Fahne (ugs.):
Ausdruck für Militär, Armee
ausgeatmete Luft nach Alkoholkonsum
Banner:
Fahne, welche an der Querstange sowie am Fahnenschaft befestigt ist
Verband, der mehrere Lanzen umfasst
Lunte:
Jägersprache: Schwanz des Fuchses
Jugendsprache: Marihuana-Zigarette

Sinnverwandte Wörter

Ge­schwa­der:
eine Gruppe mehrerer (Kriegs-)Flugzeuge einer Luftstreitkraft oder Kriegsschiffe einer Seestreitkraft, die einen Kampfverband bilden
Re­gi­ment:
Militär, Plural 1: mittelgroße militärische Formation (zwischen Brigade und Bataillon)
Plural 2: Herrschaft, Regierung

Beispielsätze

  • Befestigt die Standarte!

  • Der Wagen fuhr mit Standarte vor.

  • Jede Militäreinheit hat eine Standarte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als Vereinsfahne hat er sich eine Standarte aus den 1930er-Jahren auserkoren.

  • Am Freitag konnten Festausschuss und Festdamen die restaurierten Standarten und Bänder in Empfang nehmen.

  • Pfarrer Ulrich Gruber und Kaplan Pater Rafau segneten das neue Fahrzeug und die neue Standarte.

  • Was Sie meinen, ist eine Standarte.

  • Sie beginnt mit dem Einzug der Fahnen und Standarten in die Kirche Maria Hilf, wo um 13 Uhr ein Festgottesdienst beginnt.

  • Ebenso wenig fehlte Maibowle, mit der nicht nur auf den Wonnemonat angestoßen, sondern auch die neue Standarte getauft wurde.

  • Rechts vorn am Kotflügel wurde während der Vereidigungszeremonie erstmals die Standarte mit Bundesadler gehisst.

  • Und gegebenenfalls bilden die nochmals Größeren dieser Drachenbrut die Vorhut auf Minikampfgefährten mit einer wippenden Standarte am Heck.

  • Festivaleigene Wagen fahren grundsätzlich mit links und rechts auf der Kühlerhaube flatternden Standarten vor.

  • Die gesamte Schwarzmeerflotte mit der Zarenjacht Standarte lag am Kai.

Wortbildungen

  • Dracostandarte
  • Standartenabgabe
  • Standartenadler
  • Standartenführer
  • Standartenhalter
  • Standartenjunker
  • Standartenstange
  • Stan­dar­ten­trä­ger
  • Standartenweihe

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Leibstandarte
  • Reiterstandarte
  • SA-Reiterstandarte
  • SS-Reiterstandarte

Übersetzungen

Was reimt sich auf Stan­dar­te?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Stan­dar­te be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × T, 1 × D, 1 × E, 1 × N, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × D, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem N und R mög­lich. Im Plu­ral Stan­dar­ten nach dem ers­ten N und R.

Das Alphagramm von Stan­dar­te lautet: AADENRSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Aachen
  4. Nürn­berg
  5. Düssel­dorf
  6. Aachen
  7. Ros­tock
  8. Tü­bin­gen
  9. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Anton
  4. Nord­pol
  5. Dora
  6. Anton
  7. Richard
  8. Theo­dor
  9. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Alfa
  4. Novem­ber
  5. Delta
  6. Alfa
  7. Romeo
  8. Tango
  9. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Stan­dar­te (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Stan­dar­ten (Plural).

Standarte

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Stan­dar­te kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Feld­zei­chen:
militärisches Erkennungszeichen in Form einer Figur, Flagge, Standarte
Stan­dar­ten­trä­ger:
jemand, der eine Standarte trägt
Sturm­bann:
Gliederung der Kampfverbände, 250 bis 600 Mann stark, mehrere Stürme umfassend, einer Standarte untergeordnet

Buchtitel

  • Die Standarte Alexander Lernet-Holenia | ISBN: 978-3-59631-192-7
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Standarte. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Standarte. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8300848. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. augsburger-allgemeine.de, 20.01.2020
  3. idowa.de, 04.02.2018
  4. onetz.de, 14.05.2017
  5. zeit.de, 21.03.2016
  6. schlossbote.de, 21.07.2014
  7. usinger-anzeiger.de, 06.05.2010
  8. siegener-zeitung.de, 02.07.2010
  9. ngz-online.de, 03.08.2006
  10. Welt 1997
  11. Süddeutsche Zeitung 1995