Schund

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ʃʊnt]

Definition bzw. Bedeutung

Nutzloses Zeug, Ausschuss, minderwertige Ware.

Begriffsursprung

Zu schinden (in der Bedeutung häuten), also „Abfall beim Schinden“. Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt, zunächst mit der Bedeutung „Unrat, Kot“, ab 18. Jahrhundert mit der Bedeutung „schlechte Ware, Trödel, schlechte Literatur“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schund
Genitivdes Schunds/​Schundes
Dativdem Schund/​Schunde
Akkusativden Schund

Anderes Wort für Schund (Synonyme)

geschmackloser Gegenstand
Kitsch:
meist abwertend: Objekt der Kunst, Musik oder Literatur, welches als klischeehaft und geschmacklos angesehen wird und keinen künstlerischen Wert hat
Ramsch (ugs.):
umgangssprachlich abwertend
Trash:
abwertend: (US-amerikanische) Unterschicht
abwertend: Form der Unterhaltung, Literatur oder Kunst ohne hohen geistigen Anspruch, die sich oft auch durch eine (bewusst) einfache Machart auszeichnet

Beispielsätze

  • Was für einen Schund hast du dir schon wieder gekauft?

  • Warum liest du diesen Schund?

  • Für so ein Programm zahle ich gerne Rundfunkgebühren, nicht aber für den Schund, den die anderen Sender bringen.

  • Das ist Schund.

  • In unserer Videothek werden Sie einen solchen Schund nicht finden.

  • Tom kennt nicht den Unterschied zwischen Schund und Wert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Wer den Schund anschauen will soll zahlen.

  • Da wird der Schund in Kisten auf den Boden gestellt, damit man darin herumwühlen kann.

  • Ist das jetzt große Kunst oder großer Schund oder einfach großer Schund, der sich als große Kunst tarnen will?

  • Sie will, „dass Kinder auf dem Tablet Goethe lesen statt irgendeinen Schund auf Papier“.

  • Diesen Schund werde ich nicht ansehen!

  • Gleich zu Anfang wird so Vogels Interesse an Kitsch, Schund und Alltäglichem sichtbar, das ganz ohne Pathos auskommt.

  • Dafür legen die Redakteure schonungslos dar, wie viel "Schund" auf dem deutschen Fahrradmarkt erhältlich ist.

  • Nimmt man die Italo-Western von Sergio Leone, sind sie gewaltgeiler Schund oder hochintelligente Meilensteine?

  • Wie dappert muss man sein, sich so einen Schund anzusehen und darüber zu lachen?

  • Ich muss den Schund ja nicht kaufen.

  • Und erst recht ist es nicht verwerflich, dass Kinder vor solchem Schund geschützt werden sollen.

  • Etwa jene von Rabbi Abraham Cooper, der sich nach der 193. Aufführung dieses popmusikalischen Schunds ein bisserl gar spät echauffierte.

  • Bait 3D hat erst den Beiklang von Schund und Schocker, nach dem das makabere Massaker hungert.

  • Urlaubssouvenirs wie Sonnenbrillen oder Spielzeug sind vielfach Schund und manchmal sogar gefährlich.

  • Was soll man mit so einem Schund?

  • Da sich jeder mit einem Stücke schindet, schwindet beizeiten der Schund im Schlund der Leute.

  • Von Schund bis Nobelpreis, von Böll bis Bohlen kann man sich mittlerweile alles kostenlos aus dem Netz besorgen.

  • Kunst im öffentlichen Raum - sprechen wir es gemeinsam aus: Hau weg den Schund!

  • Wir kriegen nur irgendwelchen Schund, der von den Wahlen übrig geblieben ist.

  • Der Terror bewirkte eine Art Katharsis: eine Reinigung von dem, was als "Schund" Karriere machte.

  • Der Werdegang des zeitlebens gefeierten, von der Nachwelt schnell auf Kitsch und Schund reduzierten Komponisten, begann unspektakulär.

  • BUSINESS Im Internet findet sich nicht nur viel Wissenswertes, sondern auch reichlich Schund und Schmuddelkram.

  • Auch das Geschäft für Schmutz und Schund ist vorbei.

  • Wie oft haben sie die Bücher, die ihr in immer kürzeren Abständen aus dem Laptop flutschen, als trivialen Schund für die Badetasche abgetan.

  • Der Schund ist jetzt home-made, mit landesspezifischem Kolorit.

  • So wird der visuelle Schund sich mehren in dieser Welt.

  • Klemperer spricht von seiner "Kinomanie", die ihn ins Lichtspielhaus treibt, "selbst wenn man Schund spielt".

  • Natürlich gibt es Schund - wie in allen Künsten.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Schund?

Wortaufbau

Das Isogramm Schund be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × N, 1 × S

Das Alphagramm von Schund lautet: CDHNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Unna
  5. Nürn­berg
  6. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Ulrich
  5. Nord­pol
  6. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Uni­form
  5. Novem­ber
  6. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

Schund

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schund kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Schund und Sühne Anna Basener | ISBN: 978-3-84790-653-7

Film- & Serientitel

  • Alles Schund – Hollywood auf dem Index (Doku, 1997)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schund. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schund. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10518765, 8208566, 6119948, 1385407 & 1284076. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  2. Duden Online
  3. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  4. focus.de, 03.08.2021
  5. ka-news.de, 22.03.2019
  6. kino-zeit.de, 31.01.2019
  7. welt.de, 14.04.2018
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  9. nzz.ch, 25.06.2017
  10. abendzeitung-muenchen.de, 19.05.2016
  11. fm4.orf.at, 23.09.2015
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  13. zeit.de, 10.01.2014
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  15. diepresse.com, 25.08.2013
  16. kino-zeit.de, 10.09.2012
  17. mittelbayerische.de, 26.07.2012
  18. feedsportal.com, 14.11.2010
  19. jetzt.sueddeutsche.de, 09.08.2009
  20. archiv.tagesspiegel.de, 05.06.2003
  21. daily, 07.03.2002
  22. bz, 29.11.2001
  23. Die Welt 2001
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Die Zeit (24/1998)
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. TAZ 1997
  29. Stuttgarter Zeitung 1996
  30. Die Zeit 1996
  31. Süddeutsche Zeitung 1995