Schlepptau

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃlɛpˌtaʊ̯]

Silbentrennung

Schlepptau (Mehrzahl:Schlepptaue)

Definition bzw. Bedeutung

  • langes Seil bei einem Heißluftballon, das als Hilfe bei der Landung zum Boden herabgelassen wird

  • Person oder Gruppe, die sich jemandem anschließt, jemanden begleitet, beisteht oder auch von einem anderen abhängig ist

  • starkes Seil, das zum Ziehen eines Fahrzeuges verwendet wird

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs schleppen und dem Substantiv Tau.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Schlepptaudie Schlepptaue
Genitivdes Schlepptaus/​Schlepptauesder Schlepptaue
Dativdem Schlepptauden Schlepptauen
Akkusativdas Schlepptaudie Schlepptaue

Anderes Wort für Schlepp­tau (Synonyme)

(jemandes) Jungs (ugs.)
(jemandes) Mädels (ugs.)
Anhang:
Personen, die ein privates oder politisches Umfeld bilden, Freundeskreis, Gruppe von Anhängern
Begleitperson
Begleitung:
ein oder mehrere Personen, die auf jemanden aufpassen oder beschützen
ein oder mehrere Personen, die mit jemanden mitgehen oder verreisen
Entourage:
diejenigen Leute, die zum engen Umfeld einer Person gehören und die ihre Gefolgschaft bilden
Eskorte:
(militärisches) Geleit zur Bewachung, zum Schutz oder zur Ehrung einer Person
Gefolge (eines Prominenten):
eine Folge, Konsequenz eines anderen Ereignisses
eine Gruppe von Personen, die sich einer wichtigen Persönlichkeit anschließen und dieser dienen
Gefolgschaft:
Gesamtheit der Anhänger von jemandem/etwas
Verhalten, sich für jemanden/etwas einzusetzen
Gefolgsleute
Höfling (geh., veraltet):
historisch, heute abwertend: Person, die zum Hofpersonal eines Herrschers gehört
Hofschranze (geh., veraltet):
charakterloser Angehöriger der Hofgesellschaft, der sich dem Fürsten gegenüber liebedienerisch verhält
Hofstaat (ironisch, veraltet):
Gesamtheit der Bediensteten und Vertrauten eines monarchischen Herrschers
(jemandes) Leute (ugs.):
die Menschen im Allgemeinen, gewöhnliche Menschen
eine Anrede unter Jugendlichen oder anderen Personen gleichen Alters oder Stellung
Schranze (geh., veraltet)
Tross:
großes Gefolge an Menschen oder Fahrzeugen
unterstützende Versorgungs- und Transporteinheit für die militärische Truppe

Beispielsätze

  • Das alte Schiff wurde mit einem Schlepptau zurück in den Hafen gebracht.

  • Die mächtigen Politiker wollten das arme Volk in ihr Schlepptau nehmen.

  • Der weltberühmte Sportler hat tausende Fans im Schlepptau.

  • Er ist in das Schlepptau seiner Feinde geraten.

  • Das Schlepptau wurde herabgeworfen und schon fing der Ballon an, langsamer zu sinken.

  • Nächste Woche kommt uns Tante Maria besuchen, sicherlich mit etlichen anderen Verwandten im Schlepptau.

  • Ständig hat er eine ganze Schar junger Frauen im Schlepptau, wenn er irgendwo auftaucht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Blöd, wenn man gerade eine Leiche im Schlepptau hat.

  • Das Papier gewann über zwei Prozent, auch die Dialysetochter FMC rückte im Schlepptau mit vor.

  • Einmal hat Albasini dann doch angehalten, als er eine Gruppe Alpinisten im Teenager-Alter aus Sierre im Schlepptau hatte.

  • Der Schuldenberg wurde immer höher, die Uni warf ihn raus und am Ende verließ seine Frau ihn, alle drei kleinen Töchter im Schlepptau.

  • Dabei weiteten die Indizes ihre Abgaben in der zweiten Sitzungshälfte deutlich aus - im Schlepptau einer nachgebenden Wall Street.

  • Bis dahin wird sich der Kurs der Aktie wahrscheinlich zu einem großen Teil im Schlepptau des Goldpreises bewegen.

  • Atempause oder weitere Gewinne im Schlepptau der Rekordjagd an der Wall Street?

  • Am Freitagmorgen gelang es schliesslich, den Frachter ins Schlepptau zu nehmen.

  • Generell verdoppelt sich der zeitliche Aufwand für alles, wenn man den Partner permanent im Schlepptau hat.

  • Ein Zentralort mit Harkebrügge und Efehn im Schlepptau.

  • Mit Sleptsova im Schlepptau hat sich die Deutsche aktuell an die vierte Position geschoben.

  • Auch der Kurs des Euro schwankte im Schlepptau der Aktienmärkte heftig.

  • Auch Anteilsscheine von ProSieben klettern im Schlepptau um mehr als 2 Prozent.

  • Der kam aber nicht allein, sondern hatte auch Oberbürgermeister Richard Arnold im Schlepptau.

  • Im Schlepptau Joachim Lux. Gerade noch wurden im Publikum Witze gemacht ("Waren die so lange shoppen?")

  • Meine Ausgangslage war dadurch klar: Im Schlepptau fuhr ich an seinem Hinterrad wieder nach vorne, was ihm gar nicht gefiel.

  • Bei den Spurs verrichtet Horry seinen Dienst im Schlepptau von Alleskönner Tim Duncan.

  • Jetzt kommt Dampf-Lothar, mit Bild im Schlepptau als Retter: Zwei Tage ins Büro und 45 Minuten auf den Platz.

  • Hahn stapft unverdrossen weiter, zum Nächsten, das vierköpfige Team immer im Schlepptau.

  • Im Schlepptau trabt Nadine Geyersbach als Platonovs Gattin hinterdrein und macht einen leicht debilen Eindruck.

  • Im Gewand der Mode und ihrer Marken, im Schlepptau des Körperkults und seiner Codes avanciert die Mode zum "Gesprächs-Stoff".

  • In seinem Schlepptau hatte die verheiratete Mutter zweier Kinder politische Karriere gemacht.

  • In seinem Schlepptau kamen bis zur Jahrhundertwende immer mehr Maler an die Ostsee.

  • Zum einen herrsche eine bindungspolitische Unsicherheit, da sich die Nato derzeit im Schlepptau der USA befinde.

  • Mit seinem Opfer im Schlepptau flüchtet der Kidnapper mit dem Zivilfahrzeug der Beamten.

  • Schäuble im Schoß von Kohl, geschoben von Kohl oder im Schlepptau von Kohl.

  • Er zieht im Schlepptau von Söldnerheeren durch das Oberitalien der Religionskriege.

  • Er nahm offenbar gleich das Auslaufmodell R 19 ins Schlepptau.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Schlepp­tau be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × P, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × P, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten P mög­lich. Im Plu­ral Schlepp­taue an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Schlepp­tau lautet: ACEHLPPSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Pots­dam
  7. Pots­dam
  8. Tü­bin­gen
  9. Aachen
  10. Unna

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Paula
  7. Paula
  8. Theo­dor
  9. Anton
  10. Ulrich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Lima
  5. Echo
  6. Papa
  7. Papa
  8. Tango
  9. Alfa
  10. Uni­form

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort Schlepp­tau (Sin­gu­lar) bzw. 22 Punkte für Schlepp­taue (Plural).

Schlepptau

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schlepp­tau kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bug­sie­ren:
transitiv, Seefahrt: ein Schiff durch Lotsen ins Schlepptau nehmen und an einen bestimmten Ort schleppen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schlepptau. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schlepptau. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3317037 & 1246055. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  21. Die Zeit (31/2001)
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  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Junge Freiheit 1999
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 14.04.1998
  26. BILD 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995