Memme

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmɛmə ]

Silbentrennung

Einzahl:Memme
Mehrzahl:Memmen

Definition bzw. Bedeutung

  • übertragen, verächtlich: ein furchtsamer oder verweichlichter Mensch, ein Feigling

  • Ursprünglich und landschaftlich, meist im Plural, derb: die weibliche Brust, Mutterbrust.

Begriffsursprung

Von Memme in der Bedeutung Weib, dieses von mhd. memme, mamme „Mutterbrust“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Memmedie Memmen
Genitivdie Memmeder Memmen
Dativder Memmeden Memmen
Akkusativdie Memmedie Memmen

Anderes Wort für Mem­me (Synonyme)

Angsthase (ugs.):
umgangssprachlich: jemand, der sich oft ängstigt oder feige ist
Bangbüx (ugs.):
norddeutsch, salopp, scherzhaft: furchtsame Person
Duckmäuser
Feigling (Hauptform):
furchtsame, ängstliche, risikoscheue Person
Früheinfädler (ugs.)
Hasenfuß (ugs.):
ängstlicher Mensch
Fuß eines Hasen
Himbeerbubi (ugs.)
Hosenscheißer (derb):
Kind, das noch in die Hosen macht
Schimpfwort für eine sehr ängstliche Person
Kümmerling (ugs.):
etwas oder jemand, das/der heruntergekommen wirkt/ist
Person, die häufig kränklich ist
Lauch (ugs., jugendsprachlich):
Gemüsesorte aus der Gattung Allium in der Familie der Lauchgewächse (Alliaceae)
Milchbart (ugs.):
erster Bart eines jungen Mannes
Milchablagerung auf der Oberlippe nach Milchgenuss
Milchbubi (ugs.):
oft scherzhaft: unselbstständiges Muttersöhnchen
Milchgesicht (ugs.):
Gesicht mit weichen Zügen, jugendlich/kindlich wirkendes Gesicht
Person mit einem jugendlich/kindlich wirkenden Gesicht
Muttersöhnchen (ugs., Hauptform):
unselbständiger, verwöhnter männlicher Nachkomme
Nulpe (ugs.):
dummer Mensch
Zigarre
Pussy (derb):
feige oder verweichlichte Person
Frau, Mann
Schattenparker (ugs.)
Schiffschaukelbremser (ugs., jugendsprachlich):
beleidigend: feige, ängstliche Person
beleidigend: geringqualifizierte Hilfskraft
Schisser (derb):
umgangssprachlich abwertend: ängstlicher Mensch; Person, die sich nichts traut, die Schiss hat
Schlaffi (ugs.)
Schlappschwanz (ugs.):
abwertend, verächtlich: willensschwacher, weichlicher, auch feiger Mensch
seltener; verächtlich: impotenter Mann, Liebhaber ohne Temperament
Seicherl (ugs., österr.):
furchtsame, ängstliche, risikoscheue Person
Sitzpinkler (ugs.):
Person, die auf einer Toilette sitzend uriniert
verweichlichte männliche Person
(ein) Trauminet (ugs., österr.):
mundartlich: schüchterne Person, Feigling
Warmduscher (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: sensible, ängstliche Person
Waschlappen (ugs.):
Feigling, Schwächling; jemand, der nichts wagt oder zu schwach ist
Tuch zum feuchten Reinigen
Weichei (ugs., fig., Hauptform):
umgangssprachlich, abwertend: verweichlichter, unmännlicher, weibischer oder übervorsichtiger Mann
Weichling:
jemand, der nur wenig oder gar keine (körperliche oder seelische) Belastung ertragen kann; weichlicher Mensch

Beispielsätze

  • Was sind das für Memmen!

  • Tom ist so eine Memme!

  • In den Kot mit euch, ihr Memmen, ihr Kröten, indes Spiegelberg mit ausgespreiteten Flügeln zum Tempel des Nachruhms emporfliegt!

  • Sei keine Memme!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • „Wir haben Memme alle unsere Trikots mit ins Grab gegeben.

  • Diese Memmen haben ein fürterliches Spiel gezeigt.

  • Nein, ich meine jetzt nicht diese Memme Trump.

  • Die drei haben das gut gemacht, es waren keine Memmen dabei.

  • Naja, Memmen fahren Auto.

  • Zwei Memmen sind das!

  • Die Botschaft ist unmissverständlich: Jungs, esst Snickers, dann seid ihr keine Memmen mehr.

  • "Obwohl ich eigentlich eine 'Memme' bin und bei der Blutabnahme umkippe", verrät sie lächelnd.

  • Herr Kauder, ist die Union eine Partei von Memmen, wie der Grünen-Chef Reinhard Bütikofer behauptet?

  • Aber immer mehr Spieler von heute fangen dann an zu weinen wie die Memmen.

  • Thackeray, erklärter Bewunderer Adolf Hitlers, ist zum lautstärksten Kritiker der "zurückhaltenden Memmen" um den Regierungschef geworden.

  • Und selbst der Spiegel wittert hier Bedarf und fragt in einer Spezialausgabe kategorisch: "Der deutsche Mann: Macho oder Memme?"

  • Ramesh, die Memme (René Schubert), gibt kleinlaut nach, anstatt gegen den bärbeißigen Rüpel aufzubegehren.

Häufige Wortkombinationen

  • du Memme!, so eine Memme

Übersetzungen

Was reimt sich auf Mem­me?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Mem­me be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × M & 2 × E

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 3 × M

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten M mög­lich. Im Plu­ral Mem­men nach dem ers­ten M.

Das Alphagramm von Mem­me lautet: EEMMM

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Essen
  3. Mün­chen
  4. Mün­chen
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Emil
  3. Martha
  4. Martha
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Echo
  3. Mike
  4. Mike
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Mem­me (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Mem­men (Plural).

Memme

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mem­me kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Memme. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Memme. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10690293, 7946220, 2815619 & 1323328. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. bild.de, 14.08.2022
  3. blick.ch, 15.09.2017
  4. rationalgalerie.de, 07.04.2017
  5. solothurnerzeitung.ch, 14.04.2016
  6. spiegel.de, 17.11.2011
  7. bazonline.ch, 07.04.2011
  8. blick.ch, 24.01.2010
  9. derwesten.de, 02.06.2008
  10. berlinonline.de, 10.07.2004
  11. bz, 07.07.2001
  12. Junge Welt 1999
  13. TAZ 1997