Kaschemme

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [kaˈʃɛmə]

Silbentrennung

Kaschemme (Mehrzahl:Kaschemmen)

Definition bzw. Bedeutung

Wirtshaus mit einem schlechten Ruf, wo sich Prostituierte und Ganoven aufhalten.

Begriffsursprung

Von romani katšima, kartschima = Wirtshaus im 19. Jahrhundert in die Gaunersprache und ins Deutsche entlehnt; letztlich liegt ein slawisches Wort zugrunde (z. B. serbisch: curtschema)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kaschemmedie Kaschemmen
Genitivdie Kaschemmeder Kaschemmen
Dativder Kaschemmeden Kaschemmen
Akkusativdie Kaschemmedie Kaschemmen

Anderes Wort für Ka­schem­me (Synonyme)

Heckenwirtschaft (auch abwertend):
ein von Winzern oder Weinbauern saisonal geöffneter Gastbetrieb, in dem die Winzer ihren selbsterzeugten Wein vermarkten
Hinterhofkneipe (auch abwertend)
Spelunke (stark abwertend):
abwertend: elende Behausung
abwertend: Wirtshaus mit schlechtem Ruf
Winkelschänke
Winkelschenke (veraltet)

Beispielsätze

  • Mittlerweile wird in jeder Kaschemme katalanisch geredet - und die Sache hat sich ins Gegenteil verkehrt.

  • Gern unterbricht er seine Wanderungen in Kaschemmen, um sich volllaufen zu lassen.

  • Allerdings fassten seine Kaschemmen stets etwa 10 000 Gäste.

  • Ich könnte jetzt was Abwertendes über W. loslassen, schließlich spielt er in ziemlichen Kaschemmen.

  • Es waren ja tatsächlich Augsburger Kaschemmen, in denen der junge Mann zur Klampfe griff und eher bacchantisch denn brechtisch krähte.

  • Die Namen der Plätze, Städte und Kaschemmen, der Klang der Stimmen, das Rauschen der Ozeane und das Wispern der Frauen.

  • Bernardine schleppt ihre Kinder nach Marokko, durch Absteigen, Kaschemmen und Klöster.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ka­schem­me?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ka­schem­me be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × M, 1 × A, 1 × C, 1 × H, 1 × K & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem A und ers­ten M mög­lich. Im Plu­ral Ka­schem­men an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Ka­schem­me lautet: ACEEHKMMS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Essen
  7. Mün­chen
  8. Mün­chen
  9. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Emil
  7. Martha
  8. Martha
  9. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Echo
  7. Mike
  8. Mike
  9. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort Ka­schem­me (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Ka­schem­men (Plural).

Kaschemme

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ka­schem­me kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kaschemme. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kaschemme. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. spiegel.de, 13.10.2017
  4. dradio.de, 19.05.2013
  5. focus.de, 01.06.2012
  6. taz.de, 05.01.2010
  7. welt.de, 20.07.2006
  8. welt.de, 08.10.2005
  9. Berliner Zeitung 1999