Kehle

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkeːlə ]

Silbentrennung

Einzahl:Kehle
Mehrzahl:Kehlen

Definition bzw. Bedeutung

  • Kante am Dach, an der zwei Dachflächen aufeinander treffen, die zusammen eine Innenecke bilden

  • negative Ausrundung einer Kante (Hohlkehle)

  • rückseitiger Teil eines Festungswerkes

  • Teil des Tierfells, der den vorderen Hals des Pelztieres bedeckte

  • unter dem Kinn gelegener Teil des Halses; Bezeichnung für Luftröhre oder Speiseröhre

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch: kel, kele; althochdeutsch: kel, kela, westgermanisch *kelōn „Kehle“, belegt seit dem 8. Jahrhundert; weitere Herkunft unsicher; eventuell mit Kiel verwandt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kehledie Kehlen
Genitivdie Kehleder Kehlen
Dativder Kehleden Kehlen
Akkusativdie Kehledie Kehlen

Anderes Wort für Keh­le (Synonyme)

Gurgel:
umgangssprachlich: Kehle, Vorderseite des Halses
Schlund:
auch bildlich: Übergang von Mundhöhle zur Speiseröhre
bildlich: Abgrund

Redensarten & Redewendungen

  • aus voller Kehle
  • Gold in der Kehle haben
  • jemandem steht das Wasser bis zur Kehle
  • sich die Kehle anfeuchten

Beispielsätze

  • In der Kehle sammelt sich gerne das Laub der umstehenden Bäume.

  • Und dann ging er ihm an die Kehle.

  • Meine Kehle ist etwas trocken.

  • Er singt mit Kehle, Zunge und Zähnen.

  • Fadil schnitt sich selber die Kehle durch.

  • Seiner Kehle entwand sich ein furchtbares Röcheln.

  • Draußen vor dem Fenster singen die Vögel schon aus voller Kehle.

  • Wenn sich Tom einer Tür nähert, muss er drei Sprünge machen, dreimal die Hacken zusammenschlagen und dreimal in der Kehle einen Laut von sich geben.

  • Er hat gedroht, mir die Kehle durchzuschneiden.

  • Meine Kehle ist trocken.

  • Er hielt mir ein Messer an die Kehle.

  • Ein Stöhnen drang aus der Kehle.

  • Jeder Vogel singt mit seiner Kehle.

  • Das eiskalte Wasser rann mir durch die Kehle.

  • Tom griff Mary an die Kehle und erwürgte sie.

  • Tom griff Mary an die Kehle und würgte sie.

  • Unsere Kehlen sehnen sich danach, zu trinken.

  • Aus großen Krügen fließt berauschender Wein in die Kehlen der Gäste.

  • Tom hielt mir ein Messer an die Kehle.

  • Der Goblin schrie erschrocken auf, als er die kalte Klinge des elfischen Waldläufers an seiner Kehle spürte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dann habe er der wehrlosen Frau die Kehle durchgeschnitten, sagte der Staatsanwalt.

  • Aus der Bahn steigen und schnell die durstige Kehle erfrischen – das wäre möglich, steht doch am Langener Bahnhofsplatz ein Trinkbrunnen.

  • Emotionaler Höhepunkt war freilich "Live is Life", beim wohl größten Opus-Hit, wurde aus voller Kehle mitgesungen und durchgeklatscht.

  • Aus dem Wortgefecht wurden schnell Handgreiflichkeiten: der 17-Jährige setzte dem 13-Jährigen ein Messer an der Kehle an.

  • Bevor es zum kulinarischen Teil überging, wurden aus voller Kehle nochmals Weihnachtslieder gesungen.

  • An die Wand geworfen, mit zugedrückter Kehle; die Schläge mit dem Gürtel waren harmlos dagegen.

  • "Auswärtssieg" schlug es den Profis des 1. FC Union lautstark aus rund 1000 Kehlen entgegen.

  • Für ihn natürlich eine große Freude, wenn aus allen Kehlen der Klassen eins bis sieben gesungen wird.

  • Als ich mich umdrehte, boxte er mich mit den Fäusten in die Kehle.

  • Das Video zeigt 16 junge Männer; fünf von ihnen wird die Kehle mit einem Messer durchschnitten.

  • Als wir unsere demokratischen Rechte eingefordert haben, damals 2011, haben sie unsere Kehlen durchgeschnitten.

  • Herr Reger, der SV Kehlen spielt nun seit fast einem halben Jahr in der Fußball-Landesliga.

  • Als wir die Treppe hinaufkletterten, schnürte sich mir die Kehle zusammen.

  • Ein weiterhin stark ersatzgeschwächter SV Amtzell wird austesten, inwieweit Dostluk das 0:6 in Kehlen verkraftet hat.

  • Davor, dazwischen und danach: aus vielen Kehlen ein Nein.

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Bosnisch: grlo (sächlich)
  • Bulgarisch: гърло (gărlo) (sächlich)
  • Englisch: throat
  • Finnisch: kurkku
  • Französisch: gorge (weiblich)
  • Ido: guturo
  • Interlingua: gorga
  • Italienisch: gola
  • Klingonisch: Hugh
  • Kroatisch: grlo (sächlich)
  • Lettisch: rīkles
  • Litauisch: gerklės
  • Mazedonisch: грло (grlo) (sächlich)
  • Niederländisch:
    • keel (weiblich)
    • strot (männlich)
  • Niedersorbisch: gjargawa (weiblich)
  • Norwegisch: strupe (männlich)
  • Novial: guture
  • Obersorbisch: gyrgawa (weiblich)
  • Papiamentu: garganta
  • Polnisch: gardło (sächlich)
  • Rumänisch:
    • beregată (weiblich)
    • gâtlej (sächlich)
  • Russisch: горло (sächlich)
  • Schwedisch: strupe
  • Serbisch: грло (grlo) (sächlich)
  • Serbokroatisch: грло (grlo) (sächlich)
  • Slowakisch: hrdlo (sächlich)
  • Slowenisch: grlo (sächlich)
  • Spanisch: garganta (weiblich)
  • Tschechisch: hrdlo (sächlich)
  • Ukrainisch: горло (horlo) (sächlich)
  • Volapük: gug
  • Weißrussisch: горла (horla) (sächlich)

Was reimt sich auf Keh­le?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Keh­le be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × H, 1 × K & 1 × L

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × K, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem H mög­lich. Im Plu­ral Keh­len an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Keh­le lautet: EEHKL

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Essen
  3. Ham­burg
  4. Leip­zig
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Emil
  3. Hein­reich
  4. Lud­wig
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Echo
  3. Hotel
  4. Lima
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort Keh­le (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Keh­len (Plural).

Kehle

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Keh­le kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­dros­seln:
die Kehle (Drossel) zudrücken
Birk­fuchs:
Jägersprache: hellgefärbter Rotfuchs, mit weißer Kehle und Blume
Dros­sel:
Jägersprache: Luftröhre, Kehle des Wildes
gut­tu­ral:
allgemein: kehlig; die Kehle betreffend
keh­len:
eine Vertiefung/Rinne (Kehle/Hohlkehle) machen/schaffen/fräsen
einem Fisch die Kehle durchschneiden
Kehl­laut:
Laut, der aus der Kehle hervorgestoßen wird
Sprachlaut, der im Bereich der Kehle artikuliert wird
laut­hals:
mit lauter Stimme, aus voller Kehle
Schwarz­hals­tau­cher:
Zoologie: Vogel aus der Familie der Lappentaucher mit schwarzer Kehle und gelben Ohrbüscheln
Wein­stra­ße:
bildlich, veraltet: Bezeichnung für den Schlund und die Kehle, durch die der Wein beim Trinken läuft
wür­gen:
jemandem die Kehle zudrücken

Buchtitel

  • Ein Geist in der Kehle Doireann Ní Ghríofa | ISBN: 978-3-44276-231-6

Film- & Serientitel

  • Aus tiefer Kehle (Kurzfilm, 2013)
  • Gold aus heißer Kehle (Film, 1957)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kehle. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kehle. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12402388, 12012321, 11758516, 10770274, 10729225, 10363932, 8384205, 8308402, 6149735, 6041140, 5267550, 3490599, 3450210, 3450209, 3417948, 3394804, 3156206 & 2269152. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. n-tv.de, 24.04.2023
  4. op-online.de, 31.08.2022
  5. wienerzeitung.at, 22.12.2021
  6. krone.at, 31.12.2020
  7. bzbasel.ch, 19.12.2019
  8. stern.de, 27.03.2018
  9. morgenpost.de, 29.07.2017
  10. schwarzwaelder-bote.de, 27.07.2016
  11. blick.ch, 08.05.2015
  12. sz.de, 05.08.2014
  13. dradio.de, 15.03.2013
  14. schwaebische.de, 02.01.2012
  15. feedproxy.google.com, 21.09.2011
  16. schwaebische.de, 08.09.2010
  17. stimme.de, 10.08.2009
  18. pnp.de, 21.02.2008
  19. echo-online.de, 07.07.2007
  20. volksstimme.de, 14.11.2006
  21. westfalenpost.de, 25.07.2005
  22. welt.de, 16.09.2004
  23. f-r.de, 22.02.2003
  24. spiegel.de, 21.03.2002
  25. Die Welt 2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Junge Freiheit 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
  30. Stuttgarter Zeitung 1995